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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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gebrochenes Herz im Suff ertränkst, statt sie wissen zu lassen, dass du die Arbeit machst, mit der sie dich eigentlich beauftragt hat? Das kapier ich nicht.«
    Miller leckte sich die Lippen und beugte sich vor. Er stützte die Ellbogen auf den schmutzig weißen Tisch. Irgendjemand hatte eine Figur in das Plastik geritzt: einen geteilten Kreis. Und das in einer Bar, in der vor allem Cops verkehrten.
    »Ich weiß nicht, was dabei überhaupt herauskommen soll«, erklärte Miller. »Es gibt einige Dinge, die auf irgendeine Weise zusammenhängen, nur habe ich bisher noch keine Ahnung, worin die Verbindung besteht. Solange ich nicht mehr weiß, muss ich mich zurückhalten. Aber wenn ein Mann ein kurzes Abenteuer mit seiner Exfrau hat und danach ein paar Tage zu tief ins Glas schaut, wird sich niemand etwas dabei denken.«
    Havelock schüttelte abermals den Kopf, dieses Mal ein wenig ungläubig. Wäre er ein Gürtler gewesen, dann hätte er eine Geste mit den Händen gemacht, die man auch bei angelegtem Druckanzug noch wahrgenommen hätte. Auf dem Wanddisplay erschien jetzt eine blonde Frau, die eine streng geschnittene Uniform trug. Der Firmensprecher erzählte unterdessen etwas über die taktische Reaktion der marsianischen Raummarine und spekulierte, ob die AAP hinter dem zunehmenden Vandalismus steckte. So nannte er es, wenn jemand an einem überlasteten Fusionsreaktor herumspielte und eine Falle baute, die Raumschiffe vernichten konnte: Vandalismus.
    »Dieser Mist passt einfach nicht zusammen«, sagte Havelock. Miller wusste im ersten Moment nicht, ob sein Partner die Guerillaaktionen der Gürtler, die marsianische Reaktion oder den Gefallen meinte, um den er ihn gerade gebeten hatte. »Ehrlich, wo ist die Erde? Hier passiert so viel, und wir hören rein gar nichts von dort.«
    »Warum sollten wir etwas hören?«, erwiderte Miller. »Der Mars und der Gürtel haben Krach.«
    »Wann ist das letzte Mal etwas Wichtiges geschehen, ohne dass die Erde die Finger im Spiel gehabt hätte?« Havelock seufzte. »Na gut, du bist zu betrunken, um zum Dienst zu erscheinen. Dein Liebesleben ist im Eimer. Ich decke dich.«
    »Nur für zwei Tage.«
    »Aber tauche rechtzeitig wieder auf, ehe jemand beschließt, dies sei der richtige Augenblick, mit dem Cop von der Erde Schießübungen zu veranstalten.«
    »Mach ich«, versprach Miller. Er stand auf. »Pass auf dich auf.«
    »Das lass ich mir nicht zweimal sagen«, erwiderte Havelock.
    Das Jiu-Jitsu-Zentrum befand sich in der Nähe des Hafens, wo die durch Rotation erzeugte Schwerkraft am stärksten war. Das Loch war ein umgebautes Lager aus der Zeit vor der Beschleunigung. Die oberen zwei Drittel des zylinderförmigen Raums waren durch einen ebenen, später eingezogenen Boden abgetrennt. Auf Regalen lagerten verschiedene Stäbe und Bambusschwerter, an der gewölbten Decke hingen stumpfe Übungsmesser. Zwischen den Wänden aus poliertem Stein hallte das Grunzen der Männer, die mit Kraftmaschinen trainierten. Eine Frau bearbeitete einen schweren Sack mit Faustschlägen. Drei Schülerinnen standen in der Mitte auf der Matte und redeten leise miteinander.
    Links und rechts neben der Tür hingen Bilder an der Wand. Uniformierte Soldaten, Sicherheitskräfte von einem halben Dutzend Gürtler-Firmen. Nicht viele Leute von den inneren Planeten, aber immerhin ein paar. Plaketten erinnerten an die Erfolge bei Wettkämpfen. In kleiner Schrift informierte ein Dokument den Besucher über die Geschichte des Clubs.
    Eine Schülerin stieß einen Ruf aus, ließ sich fallen und zog eine andere mit sich hinunter. Die dritte, die noch stand, applaudierte und half den beiden beim Aufstehen. Miller betrachtete die Bilder an der Wand und hoffte, Julie zu entdecken.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Der Mann war einen halben Kopf kleiner als Miller und mindestens doppelt so breit. Damit wäre er eigentlich als Erder durchgegangen, doch alles andere an ihm verriet, dass er vom Gürtel stammte. Er trug helle Trainingssachen, in denen die Haut noch dunkler wirkte, und lächelte neugierig und heiter wie ein gut genährtes Raubtier. Miller nickte.
    »Detective Miller«, stellte er sich vor. »Ich arbeite für den Wachdienst der Station. Ich würde gern etwas über eine Ihrer Schülerinnen erfahren.«
    »Ist das eine offizielle Ermittlung?«, fragte der Mann.
    »Ja«, bestätigte Miller. »Ich fürchte schon.«
    »Dann haben Sie doch sicher einen Beschluss.«
    Miller lächelte, der Mann lächelte zurück.
    »Ohne

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