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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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für sie. Hatte sie Freunde? Partner, mit denen sie trainiert hat?«
    »Ein paar. Aber keine Liebhaber, soweit ich weiß. Das wäre wohl die nächste Frage gewesen.«
    »Seltsam bei so einem Mädchen.«
    »Bei was für einem Mädchen, Detective?«
    »Sie ist hübsch«, sagte Miller. »Fähig, klug und entschlossen. Wer wäre nicht gern mit so jemandem zusammen?«
    »Vielleicht hat sie noch nicht den Richtigen getroffen.«
    Es klang beinahe amüsiert. Miller fühlte sich nicht wohl in seiner Haut und zuckte mit den Achseln.
    »Was für eine Art Arbeit hatte sie überhaupt?«, fragte er.
    »Leichte Frachter, über die Ladungen weiß ich aber nichts. Ich hatte den Eindruck, dass sie überall angeheuert hat, wo Leute gebraucht wurden.«
    »Also kein Linienverkehr?«
    »Das war mein Eindruck.«
    »Wem gehörten die Schiffe, auf denen sie gearbeitet hat? War es immer ein bestimmter Frachter, hat sie wahllos alles angenommen, oder hat sie eine bestimmte Firma bevorzugt?«
    »Ich werde sehen, was ich herausfinden kann«, versprach der Mann.
    »Hat sie als Kurier für die AAP gearbeitet?«
    »Ich finde heraus, was ich kann«, wiederholte der Trainer.
    Am Nachmittag drehten sich die Nachrichten vor allem um Phoebe. Die dort angesiedelte wissenschaftliche Station – diejenige, an der die Gürtler nicht einmal anlegen durften – war angegriffen worden. Den Berichten nach war die Hälfte der Bewohner der Basis tot, die zweite Hälfte wurde vermisst. Bisher hatte noch niemand die Verantwortung dafür übernommen, aber es hieß allgemein, eine Gürtler-Gruppe – vielleicht die AAP oder jemand anders – habe schließlich einen Akt des »Vandalismus« zuwege gebracht, bei dem es Tote gegeben hatte. Miller saß in seinem Loch, sah Nachrichten und trank.
    Es ging alles zum Teufel. Die Piratensender der AAP riefen zum Krieg auf, die Guerillaangriffe nahmen zu, überall gab es Unruhen. Früher oder später würde der Mars dies alles nicht mehr ignorieren können, und wenn der Mars aktiv wurde, spielte es keine Rolle, ob die Erde mitzog oder nicht. Es würde der erste echte Krieg im Gürtel werden. Die Katastrophe war absehbar, und keine Seite schien zu verstehen, wie verletzlich sie war. Es gab nichts, absolut nichts, was er tun konnte, um dies aufzuhalten. Er konnte nicht einmal die Entwicklung verzögern.
    Julie Mao grinste ihn von dem Foto an, die Pinasse stand hinter ihr. Sie sei angegriffen worden, hatte der Trainer gesagt. Davon stand nichts in ihren Akten. Vielleicht ein Raubüberfall, vielleicht etwas Schlimmeres. Miller hatte eine Menge Opfer kennengelernt und teilte sie in drei Gruppen ein. Zuerst diejenigen, die so taten, als sei überhaupt nichts geschehen, oder es sei zwar etwas passiert, doch dies spiele keine Rolle. Dann die Typen, die ihr Erlebnis als Rechtfertigung dafür benutzten, sich einfach alles erlauben zu dürfen. Diese Gruppe war die weitaus größte.
    Vielleicht fünf Prozent oder noch weniger nahmen es hin, lernten die Lektion und machten weiter. Leute wie Julie. Die besten.
    Drei Stunden nachdem seine Schicht offiziell vorbei gewesen wäre, klingelte jemand an seiner Tür. Miller stand auf. Sein Gang war unsicherer als erwartet. Er zählte die Flaschen auf dem Tisch. Es waren mehr, als er gedacht hätte. Er zögerte einen Moment, weil er unsicher war, ob er öffnen oder erst die Flaschen in den Recycler werfen wollte. Wieder schellte es. Er ging zur Tür. Wenn es jemand von der Wache war, rechneten sie sowieso damit, dass er betrunken war. Es gab keinen Grund, die Erwartungen zu enttäuschen.
    Das Gesicht kam ihm bekannt vor. Aknenarben, beherrscht. Das AAP-Armband in der Bar. Der Mann, der Mateo Judd hatte umbringen lassen.
    Der Cop.
    »Guten Abend«, sagte Miller.
    »Detective Miller«, begann der Pockennarbige, »unser letztes Gespräch ist etwas unerfreulich verlaufen. Ich hoffe, wir können es noch einmal versuchen.«
    »Gut.«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Normalerweise lasse ich keine Fremden rein«, erwiderte Miller. »Ich weiß nicht mal Ihren Namen.«
    »Anderson Dawes«, erwiderte der Pockennarbige. »Ich bin auf Ceres der Verbindungsmann der Allianz der äußeren Planeten. Meiner Ansicht nach können wir uns gegenseitig helfen. Darf ich eintreten?«
    Miller machte Platz, und Dawes kam herein. Er ließ sich zwei Atemzüge Zeit, Millers Wohnloch zu betrachten, dann setzte er sich, als halte er es nicht für nötig, die Flaschen und den Biergestank zu kommentieren. Miller verfluchte sich insgeheim

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