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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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ganz untergegangen.
Plötzlich kam von irgendwoher hinter ihm ein schreckliches Geräusch. Shasta biß sich auf die Lippen, um nicht laut aufzuschreien. Im nächsten Augenblick wurde ihm klar, was das sein mußte: es waren die Hörner Tashbaans, die das Schließen der Stadttore ankündigten. Jetzt, wo sich die Tore geschlossen hatten, war es völlig ausgeschlossen, daß sich die anderen noch an diesem Abend zu ihm gesellten. Entweder sind sie über Nacht in Tashbaan eingesperrt, dachte Shasta, oder sie sind ohne mich aufgebrochen. Dieser Aravis sieht das ganz ähnlich. Aber Bree würde das nicht tun. Bestimmt nicht - oder vielleicht doch?
Aber in bezug auf Aravis täuschte sich Shasta ganz gewaltig. Aravis war stolz, und sie war wohl auch ein wenig überheblich, aber sie war treu wie Gold und hätte nie einen Gefährten im Stich gelassen.
Jetzt, wo Shasta wußte, daß er die Nacht allein hier verbringen mußte, gefiel ihm dieser Ort immer weniger. Die riesigen, unbeweglichen Steingestalten sahen sehr ungemütlich aus. Er hatte sich die ganze Zeit über bemüht, nicht an Dämonen zu denken, aber jetzt gelang ihm das nicht mehr.
„Hilfe!“ schrie er plötzlich, denn in diesem Augenblick spürte er, wie etwas sein Bein berührte. Shasta war so entsetzt, daß er sich im ersten Moment nicht einmal rühren konnte. Im zweiten Moment tat er etwas sehr Vernünftiges. Er sah sich um. Und dann zersprang ihm vor Erleichterung fast das Herz. Es war nur eine Katze, die ihn da berührt hatte.
Es war zu dunkel, und Shasta konnte sie nicht genau sehen. Ihm fiel nur auf, daß sie groß war und einen majestätischen Eindruck machte. Sie sah aus, als hätte sie lange Jahre ganz allein zwischen den Gräbern verbracht. Ihre Augen sahen so aus, als wäre sie im Besitz von Geheimnissen, die sie nicht preisgeben wollte.
„Miezekatze“, sagte Shasta. „Ich nehme an, du bist keine sprechende Katze - oder etwa doch?“
Die Katze schaute ihn noch durchdringender an als zuvor. Dann setzte sie sich in Bewegung. Shasta ging hinterher. Sie führte ihn zwischen den Gräbern hindurch und hinaus in die Wüste. Dort setzte sie sich, den Schwanz um die Füße gerollt, kerzengerade hin, das Gesicht zur Wüste gewandt, in die Richtung, in der Narnia und der Norden lagen. Sie saß so regungslos, als hielte sie Ausschau nach einem Feind. Shasta legte sich neben sie, schmiegte sich mit dem Rücken an sie und wandte das Gesicht zu den Gräbern. Schon bald schlummerte er ein, doch selbst in seinen Träumen sorgte er sich noch, was wohl mit Bree, Aravis und Hwin geschehen sein mochte.
Plötzlich ließ ihn ein fremdartiger Laut hochfahren. Zugleich sah er, daß die Katze verschwunden war. Das erschreckte ihn noch mehr. Aber er schloß die Augen wieder und blieb ganz still liegen. Er wußte, wenn er sich aufsetzte und die Gräber und die Einsamkeit sah, würde seine Angst noch größer. Aber dann hörte er es wieder - es war ein rauher, durchdringender Schrei, der aus der Wüste kam. Jetzt setzte er sich auf und öffnete die Augen.
Der Mond schien strahlend hell. Die Gräber waren viel größer und lagen viel näher, als er gedacht hatte. Jetzt im Mondlicht waren sie ganz grau. Sie wirkten wie riesige Menschen, die ihre Köpfe und Gesichter unter einer grauen Robe verhüllten. Aber der Schrei war aus der anderen Richtung, von der Wüste her, gekommen. Shasta wandte den Gräbern den Rücken zu und schaute auf die weite Sandfläche hinaus. Wieder erklang der wilde Schrei.
Hoffentlich nicht schon wieder Löwen, dachte er. Es klang eigentlich gar nicht wie das Gebrüll der Löwen, das er in jener Nacht gehört hatte, als sie auf Hwin und Aravis gestoßen waren. Es waren die Schreie eines Schakals. Aber das wußte Shasta nicht.
Die Schreie wiederholten sich immer öfter und immer lauter. Es ist nicht nur einer - was immer es auch sein mag, dachte Shasta. Und sie kommen näher.
Vielleicht wäre es vernünftiger, zwischen den Gräbern hindurch hinunter zum Fluß und zu den Häusern zu gehen? Dort wagten sich wilde Tiere vermutlich nicht hin. Aber da waren ja die Dämonen … Vielleicht war das ja lächerlich, aber lieber nahm es Shasta mit den wilden Tieren auf. Doch schließlich, als die Schreie immer näher und näher kamen, überlegte er es sich anders.
Er wollte gerade losrennen, als zwischen ihm und der Wüste plötzlich ein riesiges Tier auftauchte. Dahinter stand der Mond, und so wirkte es kohlrabenschwarz. Shasta wußte nicht, was für ein Tier das war. Er

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