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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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seien die Worte eines Feiglings.“
„Und wärst du nicht mein Sohn, o du hitzköpfiger Rabadash“, entgegnete sein Vater, „dann dauerte nach diesen Worten dein Leben nur kurz und dein Tod lang.“ Aravis gerann beim Klang seiner kühlen, unbeteiligten Stimme das Blut in den Adern.
    „Aber warum, o mein Vater“, sagte der Prinz nun respektvoller, „warum sollten wir zögern, Narnia zu bestrafen? Deine kleinste Provinz ist viermal so groß wie Narnia. Tausend Speere hätten es innerhalb von fünf Wochen eingenommen Es ist ein häßlicher Fleck an den Grenzen deines Reiches.“
    „Zweifellos“, bekannte der Tisroc. „Diese kleinen Barbarenländer, die sich frei nennen - was gleichbedeutend ist mit faul, undiszipliniert und unrentabel -, sind den Göttern und allen Scharfsinnigen ein Dorn im Auge.“
    „Warum hast du es dann geduldet, daß ein Land wie
    Narnia so lange unabhängig bleibt?“
„Wisset, o weiser Prinz“, sagte der Großwesir, „daß bis zu
dem Jahre, in dem Euer erhabener Vater seine gnadenbringende
und immerwährende Regierung antrat, das Land Narnia unter
ewigem Eis und Schnee begraben lag und von der mächtigsten
aller Zauberinnen regiert wurde.“
„Das weiß ich sehr wohl, o mein geschwätziger Wesir“,
antwortete der Prinz. „Aber ich weiß ebenfalls, daß die
Zauberin tot ist. Schnee und Eis sind verschwunden, und
nun ist Narnia ein äußerst fruchtbares und überaus schönes
Land.“
„Und dieser Wandel, o hochgebildeter Prinz, wurde zweifellos
von den mächtigen Zaubersprüchen dieser Bösewichte heraufbeschworen, die sich jetzt Könige und Königinnen von Narnia
nennen.“
„Ich glaube eher“, widersprach Rabadash, „daß es durch
Veränderungen im Stand der Sterne und durch natürliche
Ursachen zu diesem Wandel kam.“
„All das“, sagte der Tisroc, „ist eine Frage, die unsere gelehrten Männer beantworten müssen. Ich glaube nicht, daß eine solche Verwandlung und der Tod der alten Zauberin ohne Zuhilfenahme eines starken Zaubers herbeigeführt wurden. Und auf solche Dinge muß man gefaßt sein in jenem Land, in dem Dämonen in der Gestalt von Tieren leben, die wie Menschen sprechen können, und Ungeheuer, halb Mensch, halb Tier. Es wird berichtet, der Höchste König von Narnia
- die Strafe der Götter möge ihn treffen - habe einen Dämon von schrecklichem Anblick und unwiderstehlicher Boshaftigkeit zur Seite, der in der Gestalt eines Löwen auftritt. Deshalb ist es ein unsicheres Unternehmen, Narnia anzugreifen, und ich strecke nicht meine Hand so weit aus, daß ich sie nicht
mehr zurückziehen kann.“
„Wie begnadet ist doch Kalormen“, sagte der Wesir
und hob wieder den Kopf, „denn den Göttern hat es gefallen,
seinem Herrscher Vorsicht und Umsicht zu schenken. Aber
wie der unwiderlegbare und kluge Tisroc gesagt hat, ist es
sehr traurig, daß wir die Hände von so einem köstlichen
Brocken wie Narnia lassen müssen. Gepriesen sei der Poet,
der sagte …“ Aber an diesem Punkt sah Ahoshta, daß die
Fußspitze des Prinzen ungeduldig zuckte, und brach ab. „Es ist ein Jammer“, sagte der Tisroc mit seiner tiefen,
ruhigen Stimme. „Jeden Morgen verdunkelt sich die Sonne
vor meinen Augen, und des Nachts ist mein Schlaf ruhelos,
weil ich daran denken muß, daß Narnia noch immer frei
ist.“
„O mein Vater“, sagte Rabadash. „Und wenn ich dir einen
Weg zeige, wie du deinen Arm ausstrecken und unbeschadet
wieder zurückziehen kannst, falls der Versuch, Narnia einzunehmen, fehlschlagen sollte?“
„Wenn du mir so einen Weg zeigen kannst, Rabadash“
sagte der Tisroc, „dann bist du der beste meiner Söhne.“ „Höre denn, o Vater. Noch heute abend werde ich zweihundert berittene Männer aufbieten und mit ihnen durch
die Wüste reiten. Und alle werden meinen, du wüßtest
nichts von meinem Vorhaben. Am zweiten Morgen werde
ich vor den Toren von König Lunes Schloß Anvard in
Archenland stehen. Sie sind mit uns im Frieden und nicht
auf einen Angriff vorbereitet, und somit werde ich Anvard
einnehmen, bevor sie sich versehen. Dann reite ich über
den Paß nach Narnia hinein bis Feeneden. König Peter wird
nicht anwesend sein. Als ich ihn verließ, bereitete er gerade
einen Feldzug gegen die Riesen an seiner Nordgrenze vor.
Vermutlich werden wir Feeneden mit offenen Toren vorfinden.
Ich werde Vorsicht und Rücksicht walten lassen und so wenig
narnianisches Blut wie irgend möglich vergießen. Dann
brauche ich nur noch zu warten, bis die Kristallpracht mit

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