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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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Königin
Suse an Bord anlegt, mir mein ausgeflogenes Vögelchen zu
schnappen, es in meinen Sattel zu setzen und zurück nach
Anvard zu reiten.“
„Aber ist es nicht wahrscheinlich, mein Sohn“, sagte der
Tisroc, „daß einer von euch beiden - du oder König Edmund
dabei das Leben lassen muß?“
„Es ist eine kleine Gruppe“, erklärte Rabadash, „und ich
werde zehn meiner Männer anweisen, König Edmund zu
entwaffnen und zu fesseln; ich werde mich in meinem Rachedurst bezähmen, damit es keinen Grund für einen tödlichen
Krieg zwischen dir und König Peter gibt.“
„Und was machst du, wenn die Kristallpracht vor euch
in Feeneden eintrifft?“
„Das ist bei diesen Winden nicht zu erwarten, mein Vater.“ „Eines muß ich noch wissen, mein Sohn“, sagte der Tisroc. „Du hast erklärt, wie du diese Frau gefangennehmen willst aber nicht, inwiefern mir diese deine Tat bei der Er
oberung Narnias helfen kann.“
„O mein Vater, sollte es dir entgangen sein, daß wir
zwar schnell wie der Pfeil nach Narnia hinein und wieder
herausreiten, daß wir aber Anvard für immer besetzen
werden? Wenn du Anvard hältst, sitzt du an den Toren
Narnias, und dann kannst du deine Truppen allmählich
vergrößern, bis sie zu einer großen Streitmacht geworden
sind.“
„Du sprichst mit Verstand und Voraussicht. Aber wie
kann ich meinen Arm zurückziehen, wenn all deine Pläne
fehlschlagen?“
„Dann wirst du sagen, ich hätte diesen Feldzug ohne
dein Wissen, gegen deinen Willen und ohne deinen Segen
unternommen, gefangen in meiner heftigen Liebe und dem
Ungestüm meiner Jugend.“
„Was aber geschieht, wenn König Peter die Rückgabe
seiner Schwester verlangt?“
„O mein Vater, sei versichert, daß er das nicht tun wird.
Denn auch wenn Königin Suse aus einer Laune heraus diese
Heirat zurückgewiesen hat, so ist doch König Peter ein
vorsichtiger und einsichtsvoller Mann, der die hohe Ehre und
die Vorteile einer Allianz mit unserem Haus nicht aufs
Spiel setzen wird, zumal sein Neffe und sein Großneffe eines
Tages auf diesem Thron sitzen werden.“
„Dazu wird es nicht kommen, solange ich lebe, was sicherlich
auch deinem Wunsch entspricht“, sagte der Tisroc mit
einer Stimme, die trockener klang als gewöhnlich. „Im übrigen, o mein Vater, o meine Augenweide“, sagte
der Prinz nach einem Augenblick unbehaglichen Schweigens,
„wir werden im Namen der Königin Briefe schreiben, in
denen steht, daß sie mich liebt und nicht nach Narnia
zurückkehren will. Denn es ist wohlbekannt, daß Frauen so
wankelmütig sind wie die Wetterhähne. Selbst wenn die Narnianen den Briefen keinen vollen Glauben schenken, werden
sie es nicht wagen, bewaffnet nach Tashbaan zu kommen
um die Königin mit Gewalt zu holen.“
„O erleuchteter Wesir“, sagte der Tisroc. „Schenke uns deine
Weisheit, was diesen eigenwilligen Vorschlag betrifft.“ „O ewiglebender Tisroc“, antwortete Ahoshta. „Die Macht
der väterlichen Liebe ist mir nicht unbekannt, und ich habe
oft gehört, daß Söhne in den Augen ihrer Väter mehr gelten
als Juwelen. Wie könnte ich es deshalb wagen, Euch meine
Meinung in einer Angelegenheit kundzutun, die das Leben
dieses erhabenen Prinzen in Gefahr bringen könnte?“ „Du wirst es ohne Zweifel wagen“, entgegnete der Tisroc.
„Denn du wirst feststellen, daß du mindestens genausoviel
riskierst, wenn du es nicht wagst.“
„Euer Wille sei mir Befehl“, stöhnte der Unglückliche. „Wisset
denn, o überaus verständiger Tisroc, daß die Gefahr, die dem
Prinzen droht, nicht so groß ist, wie es vielleicht scheinen mag.
Denn die Götter haben den Barbaren die Tugend der Besonnenheit
vorenthalten. Deshalb wird ihnen nichts bewundernswerter
erscheinen als dieses verrückte Unternehmen des - Autsch!“
Der Prinz hatte ihm bei dem Wort „verrückt“ wieder einen
Tritt versetzt.
„Hör auf, mein Sohn“, befahl der Tisroc. „Und du, geschätzter
Wesir, du solltest dich in deinem Wortfluß keinesfalls unterbrechen lassen, ob mein Sohn nun aufhört oder nicht. Denn
nichts steht einem Mann von Anstand und Würde besser zu
Gesicht, als kleinere Unannehmlichkeiten standhaft zu ertragen.“ „Euer Wille sei mir Befehl“, sagte der Wesir. Er rutschte
ein wenig zur Seite, um sein Hinterteil aus der Reichweite
von Prinz Rabadashs großem Zeh zu entfernen. „Nichts
wird in ihren Augen so verzeihlich - ja vielleicht sogar ehrwürdig - erscheinen wie dieser - eh - waghalsige Versuch. Vor allem, da er aus Liebe zu einer

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