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Lewis CS - Narnia 4

Lewis CS - Narnia 4

Titel: Lewis CS - Narnia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiedersehen in Narnia
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eingeleitet, auf die alle seine Anhänger ihre Hoffnungen setzten. Er hatte mit der Mehrzahl der Zwerge bei Tagesanbruch den rechten Flügel des Königs angreifen wollen. Während dieser in heftigem Kampf abgelenkt war, sollte der Riese Wetterfest mit den Zentauren und einigen der wildesten Tiere von einer anderen Stelle ausbrechen und versuchen, den rechten Flügel des Königs von dem übrigen Heer abzuschneiden. Aber alles war fehlgeschlagen. Keiner hatte Kaspian darauf aufmerksam gemacht (in diesen jüngeren Tagen Narnias erinnerte sich nämlich niemand mehr daran), daß Riesen alles andere als klug sind. Der arme Wetterfest, wenn er auch tapfer wie ein Löwe kämpfte, war eben ein richtiger Riese. Er war zur unrechten Zeit und von der falschen Stelle aus aufgebrochen, und sowohl seine Begleiter als auch Kaspians Truppen hatten sehr gelitten und dem Feind nur wenig Schaden zugefügt. Der beste Bär war verletzt, ein Zentaur schrecklich verwundet worden, und es gab in Kaspians Umgebung nur wenige, die kein Blut verloren hatten. Eine niedergedrückte Gesellschaft zwängte sich nun unter den tropfenden Bäumen zusammen, um ein kärgliches Abendessen zu verzehren. Von allen am mißmutigsten war der Riese Wetterfest. Er wußte, alles war sein Fehlet gewesen. Schweigend saß er da und vergoß dicke Tränen, die sich an seiner Nasenspitze sammelten und dann mit gewaltigem Klatsch auf das Lager der Mäuse fielen, die gerade warm geworden waren und anfingen, schläfrig zu werden. Sie sprangen hoch, schüttelten sich das Wasser aus den Ohren, drückten ihre kleinen Decken aus und fragten den Riesen mit schrillen, durchdringenden Stimmen, ob er etwa glaube, sie seien noch nicht naß genug. Dadurch wachten wieder andere auf und belehrten die Mäuse, daß sie angestellt seien, um Kundschafterdienste zu tun, nicht aber um Lärm zu schlagen. Man fragte sie, warum sie keine Ruhe halten könnten. Darauf schlich Wetterfest auf Zehenspitzen davon, um sich einen Platz zu suchen, wo er sich ungehindert unglücklich fühlen konnte. Dabei trat er irgendeinem auf den Schwanz, und dieser eine (nachher hieß es, es sei der Fuchs gewesen) biß ihn. So kam es also, daß alle außer sich waren.
Inzwischen hielt in dem geheimen Zauberzimmer im Herzen des Mals König Kaspian mit Cornelius, dem Dachs, Nikabrik und Trumpkin einen Rat ab. Dicke Säulen von alter Handwerkskunst trugen das Dach dieser Kammer. Genau in ihrer Mitte war der Stein - ein Steintisch, der bis tief zur Mitte gespalten und bedeckt war mit Spuren einer einstigen Inschrift. Aber Wind, Regen und Schnee hatten in vielen Jahren die Schriftzeichen fortgewaschen - damals, in den alten Zeiten, als der Steintisch auf dem Gipfel des Berges stand und der Hügel noch nicht darüber errichtet war. Kaspian und seine Gefährten benutzten diesen Tisch nicht; sie saßen nicht einmal um ihn herum. Es war ein zu verwunschener Gegenstand, als daß man ihn für einen gewöhnlichen Zweck benutzen mochte. Sie hatten sich ein wenig entfernt von ihm auf Klötze gesetzt; zwischen ihnen stand ein ungehobelter Holztisch mit einer einfachen Tonlampe darauf, die ihre bleichen Gesichter erhellte und tiefe Schatten an die Mauern warf.
»Wenn Eure Majestät das Horn jemals benutzen will«, riet Trüffeljäger, »so ist, glaube ich, die Zeit dafür jetzt gekommen.« Kaspian hatte ihnen natürlich schon vor Tagen von diesem Schatz erzählt.
»Wir sind gewißlich in großer Not«, antwortete Kaspian, »aber wer will entscheiden, ob wir in größter Not sind? Was geschieht, wenn eine noch größere Not folgt, und wir haben das Horn dann schon benutzt?«
»Wenn Ihr so denkt, Majestät«, sagte Nikabrik, »werdet Ihr es nie benutzen oder bis es zu spät ist.« »Dem stimme ich zu«, meinte Doktor Cornelius. »Und was meinst du, Trumpkin?« fragte Kaspian. »Oh, was mich betrifft«, antwortete der Rotzwerg, der vollkommen gleichgültig zugehört hatte, »so weiß Eure Majestät, daß ich das Horn - und das Stück zerbrochenen Steins dort drüben - und Euren König Peter den Prächtigen und Euren Löwen Aslan für Phantasiegebilde halte. Mir ist es gleich, ob Eure Majestät in das Horn bläst oder nicht. Nur bestehe ich darauf, daß das Heer nichts davon erfährt. Es ist nicht gut, Hoffnungen auf Zauberhilfe zu erwecken, die sicherlich enttäuscht werden, wie ich annehme.«
»Dann wollen wir im Namen Aslans in das Horn der Königin Suse blasen«, erklärte Kaspian.
»Ich gebe zu bedenken, Sire«, sagte Doktor

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