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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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sind gestorben. Selbst ich. Es gibt sehr wenige, die nicht gestorben sind.«
    »Oh«, sagte Kaspian. »Jetzt verstehe ich, was dich b e unruhigt. Du meinst, ich sei ein Gespenst oder so e t was. Aber verstehst du denn nicht? Wenn ich jetzt in Narnia auftauchen würde, dann wäre ich eines: denn dort gehöre ich nicht mehr hin. Aber in seinem eigenen Land kann man kein Gespenst sein. Vielleicht wäre ich in eurer Welt eines. Ich weiß nicht. Doch ich nehme an, dass di e se Welt auch nicht die eure ist, jetzt wo ihr hier seid.«
    Eine große Hoffnung stieg in den Herzen der Kinder auf. Doch Aslan schüttelte seinen struppigen Kopf.
    »Nein, meine Lieben«, erklärte er. »Wenn ihr mich das nächste Mal hier trefft, dann seid ihr gekommen um zu bleiben. Aber nicht jetzt. Ihr müsst noch für ein Weilchen in eure Welt zurück.«
    »Herr«, sagte Kaspian. »Ich habe mir schon immer gewünscht, einmal einen Blick auf ihre Welt zu we r fen. Ist das falsch?«
    »Jetzt, wo du gestorben bist, mein Sohn, kannst du dir keine falschen Dinge mehr wünschen«, sagte Aslan. »Und du sollst ihre Welt sehen – nur fünf Minuten i h rer Zeit. Länger wirst du nicht brauchen um die Dinge dort in Ordnung zu bringen.« Dann erklärte der Löwe Kaspian, wohin Jill und Eustachius zurück kehr ten, und er sprach von der Experimentalschule, die er genauso gut zu kennen schien wie Jill und Eustachius.
    »Tochter«, sagte Aslan zu Jill. »Pflücke eine Rute von diesem Busch.« Das tat sie; und sobald sie in ihrer Hand war, verwandelte sie sich in eine schöne neue Reitgerte.
    »Nun, Söhne Adams, zieht eure Schwerter«, sagte Aslan. »Aber benutzt nur die Breitseite, denn es sind nur Feiglinge und Kinder und keine Krieger, gegen die ich euch aussende.«
    »Kommst du mit uns, Aslan?«, fragte Jill,
    »Sie werden nur meinen Rücken sehen«, erklärte Aslan.
    Er führte sie rasch durch den Wald und schon bald tauchte vor ihnen die Mauer der Experimentalschule auf. Dann brüllte Aslan, dass die Sonne am Himmel bebte und ein hundert Meter langes Stück der Mauer vor ihnen zusammenbrach. Durch die Lücke erblickten sie das Gebüsch auf dem Schulgelände und das Dach der Turnhalle und all das lag unter demselben trüben Herbsthimmel wie in d er Stunde, als ihr Abenteuer b e gann. Aslan drehte sich zu Jill und Eustachius, ließ se i nen Atem über sie streichen und berührte ihre Stirn mit seiner Zunge. Dann legte er sich in die Lücke in der Mauer, drehte England seinen goldenen Rücken zu und wandte sein königliches Antlitz zu seinen eigenen Ländern. Im gleichen Augenblick sah Jill, wie Gestal ten durch das Lorbeergebüsch auf sie zugerannt kamen, die sie nur allzu gut kannte.
    Die meisten von der Bande waren dabei – Adela Pennyfeather und Cholmondely Major, Edith Winter blott, »Pickelgesicht« Scorner, der dicke Bannister und die beiden grässlichen Garrett-Zwillinge. Doch plötz lich blieben sie stehen. Ihre Gesichter veränderten sich und fast die ganze Niederträchtigkeit, Eingebildetheit, Verschlagen heit und Hinterlistigkeit machten einem Ausdruck des Entsetzens Platz. Denn sie sahen die ei n gestürzte Mauer, den in der Lücke liegenden Löwen, fast so groß wie ein junger Elefant, und die drei Gesta l ten in glitzernder Kleidung, die mit Waffen in der Hand auf sie zugerannt kamen. Und mit der von Aslan verliehenen Kraft nahm sich Jill mit ihrer Reitgerte die Mädchen und Eustachius und Kaspian nahmen sich mit der flachen Klinge ihrer Schwerter die Jungen vor. Und schon zwei Minuten später rannten alle wie verrückt davon und schrien: »Mörder! Super männer! Löwen! Das ist nicht fai r! « Und dann kam die Schulleiterin herausgestürzt um zu sehen, was los war. Und als sie den Löwen und die eingestürzte Mauer und Kaspian und Jill und Eustachius sah (die sie allerdings übe r haupt nicht erkannte), wurde sie hysterisch, rannte zum Haus zurück und rief die Polizei an und erzählte G e schichten von einem aus dem Zirkus ausgebro che nen Löwen, entflohenen Sträflingen, die Mauern einrissen und Schwerter trugen. Mitten in diesem allge meinen Durcheinander schlüpften Jill und Eustachius leise ins Haus, legten ihre funkelnde Kleidung ab und zogen normale Sachen an und Kaspian kehrte in seine eigene Welt zurück. Und auf Aslans Wort hin wurde die Mauer wieder ganz. Als die Polizei anrückte und keinen Löwen, keine eingestürzte Mauer und keine Sträflinge fand und die Schulleiterin sich wie eine Ve r rückte aufführte, wurde die ganze

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