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Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Kampf
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gegen Aslan.«
    »Glaubt ihr, es ist wirklich Aslan?« fragte der König.
    »O ja, ja«, rief das Kaninchen. »Gestern nacht kam er aus dem Stall. Wir haben ihn alle gesehen.«
    »Wie sah er denn aus?« fragte der König.
    »Wie ein schrecklicher, großer Löwe. Bestimmt«, meinte eine Maus.
    »Und ihr glaubt wirklich, daß Aslan die Waldnymphen getötet und euch alle zu Sklaven des Königs von Kalormen gemacht hat?«
    »Wie schlimm, nicht wahr?« sagte die zweite Maus. »Es wäre besser, wir wären gestorben, ehe das alles anfing. Aber daran zweifeln? Alle glauben, daß es Aslans Befehl ist. Wir haben Aslan doch gesehen. Wir haben nicht geglaubt, daß Aslan so sein kann. Denn wir … wir wollten gern, daß er nach Narnia zurückkehrt.«
    »Er ist diesmal wohl sehr ärgerlich zurückgekommen«, sagte die erste Maus. »Wir müssen alle etwas schrecklich Unrechtes getan haben, ohne es zu wissen. Er will uns anscheinend für etwas bestrafen. Warum sagt man uns nicht, wofür?«
    »Ich glaube, das, was wir jetzt tun, ist unrecht«, sagte das Kaninchen.
    »Was kümmert mich das, ob recht oder unrecht?« meinte ein Maulwurf. »Ich täte es immer wieder.«
    Doch die andern sagten: »Sei nur vorsichtig«, und dann erklärten alle: »Es tut uns schrecklich leid, lieber Herr König, aber wir müssen jetzt zurückgehen, sonst werden wir am Ende noch gefangen.«
    »Geht nur, liebe Tiere«, sagte Tirian. »Keines von euch soll um meinetwillen in Gefahr geraten.«
    »Gute Nacht, gute Nacht«, sagten die Tiere und rieben ihre Nasen an seinen Knien. »Wir kommen wieder – wenn wir können.« Dann trippelten sie davon, und der Wald schien noch dunkler, kälter und verlassener als vorher.
    Die Sterne kamen herauf, und die Zeit verging langsam, unvorstellbar langsam, während der letzte König von Narnia steif und wund und immer noch am Baum gefesselt dastand. Schließlich aber geschah etwas.
    Weit in der Ferne erschien ein rotes Licht. Dann verschwand es für einen Augenblick und kam wieder, größer und stärker. Jetzt konnte Tirian dunkle Schatten sehen, die auf dieser Seite des Lichts hin und her gingen, Lasten trugen und sie abwarfen. Nun wußte er, was er sah: ein frisch entzündetes Freudenfeuer. Das Volk warf ganze Bündel von Reisig hinein. Sofort loderte das Feuer auf, und Tirian konnte erkennen, daß es auf der Bergkuppe war. Er sah ganz genau den Stall dahinter, von der roten Glut voll beleuchtet, und eine Menge Tiere und Menschen zwischen dem Feuer und sich selbst.
    Eine kleine Gestalt hockte am Feuer: der Affe. Er sagte etwas zu der Menge, aber der König verstand kein Sterbenswörtchen. Dann stand der Affe auf und verbeugte sich dreimal tief vor der Stalltür. Danach richtete er sich wieder auf und öffnete die Tür. Etwas auf vier Füßen kam schwerfällig und steif aus dem Stall heraus, blieb vor der Menge stehen und starrte sie an.
    »Aslan! Aslan! Aslan!« riefen die Tiere. »Sprich zu uns. Tröste uns. Sei nicht böse auf uns.«
    Von dort, wo Tirian stand, konnte er nicht klar erkennen, was für ein Ding das eigentlich war, nur soviel: das Ding sah gelb und behaart aus. Nie hatte er den Großen Löwen gesehen, noch nicht einmal einen gewöhnlichen Löwen. Er war unsicher, ob das hier auch wirklich der richtige Aslan war. Er hatte nicht erwartet, daß Aslan aussah wie dieses Ding, das steifbeinig dastand und kein einziges Wort verlor. Aber wie konnte man denn sicher sein? Einen Augenblick lang kamen ihm schreckliche Gedanken, er erinnerte sich an den Unsinn, Tasch und Aslan seien ein und derselbe, und er wußte, das Ganze war nur Betrügerei.
     
     
     
    Der Affe legte seinen Kopf dicht an den Kopf des gelben Tieres, als höre er auf etwas, das ihm zugeflüstert wurde. Dann wandte er sich um und sprach zum Volk, und das Volk klagte wieder. Dann drehte sich das gelbe Ding schwerfällig um und ging, man kann fast sagen: trottete zurück in den Stall, und der Affe schloß die Tür hinter ihm. Danach mußte das Feuer gelöscht worden sein, denn das Licht verschwand ganz plötzlich, und Tirian war wieder umgeben von Kälte und Dunkelheit.
    Er dachte an andere Könige, die in alten Zeiten in Narnia gelebt hatten und gestorben waren. Er dachte an den Urgroßvater seines Urgroßvaters, den König Kilian. Als er noch ein junger Prinz war, hatte ihn eine Hexe gestohlen und jahrelang im Lande der Nördlichen Riesen verstecktgehalten. Aber alles wurde wieder gut. Plötzlich kamen zwei geheimnisvolle Kinder aus dem Lande

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