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Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Kampf
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Dieser Rotschopf, Majestät, der pfiffigste und schlauste aller Kater, sagte, er sei an dem Baum vorbeigekommen, wo jene Schufte Euer Majestät gefesselt hatten. Und er sagte, ihr hättet ganz furchtbar gebrüllt und geflucht und Aslan verwünscht in einer Sprache, die ich nicht wiederholen möchte. Dabei verhielt sich Rotschopf ruhig und gesittet; du kennst ja die feine Art, die solche Katzen an den Tag legen, wenn es ihnen so gefällt. Dann, erzählte Rotschopf, sei Aslan plötzlich in einem Blitz erschienen und hätte Euer Majestät mit einem Biß verschlungen. Bei diesem Bericht haben alle Tiere gezittert, und einige fielen in Ohnmacht. Das nutzte der Affe natürlich aus. Er rief: ›Da seht ihr, was Aslan mit denen tut, die ihn nicht achten. Laßt euch das allen eine Warnung sein.‹ Und die armen Geschöpfe jammerten und sagten zu allem: ›Ja, ja!‹ Die Flucht hat Euer Majestät also keine treuen Freunde gewonnen, die uns helfen wollen. Alle sind nur noch ängstlicher geworden und dem Affen gehorsam.«
    »Was für eine üble Verdrehungskunst!« sagte Tirian. »Dieser Rotschopf ist also ein besonderer Freund im Rate des Affen.«
    »Es ist noch die Frage, ob der Affe nicht etwa zu den Räten des Katers gehört«, entgegnete der Zwerg. »Der Affe hat sich dem Trunk ergeben. Ich glaube, die Verschwörung gegen dich wird mehr von Rotschopf geführt oder von Rischda – das ist ein kalormenischer Hauptmann. Ich denke, daß die Stimmung, die Rotschopf unter den Zwergen verbreitet hat, schuld ist an dem bösen Empfang, den sie dir machten. Ich will dir auch sagen, warum. Eines jener fürchterlichen Mitternachtstreffen war gerade in der vorletzten Nacht zu Ende gegangen, und ich war schon auf dem Heimweg. Da merkte ich, daß ich meine Pfeife zurückgelassen hatte. Ein wirklich gutes Stück, das ich ungern entbehre, und so ging ich zurück, um sie zu holen. Aber ehe ich an den Platz kam, an dem ich gesessen hatte (es war dort ziemlich finster), hörte ich das Miauen einer Katze und die Stimme eines Kalormenen ›hier‹ antworten mit der Mahnung ›sprich leise‹. Ich stand gleich still wie angewurzelt. Die beiden waren Rotschopf und Rischda Tarkhan, wie sie ihn nennen.
    ›Edler Tarkhan‹, sprach der Kater mit seiner seidigen Stimme. ›lch wollte nur genau wissen, was wir heute beide wegen Aslan meinten. Aslan ist also nicht mehr als Tasch?‹
    ›Zweifellos, scharfsinnigster aller Kater‹, bestätigte der andere, ›du hast meine Meinung erraten.‹
    ›Du meinst doch‹, fragte Rotschopf, ›solche Wesen wie Aslan und Tasch gibt es überhaupt nicht?‹
    ›Wer aufgeklärt ist, weiß das auch‹, erwiderte der Tarkhan.
    ›Dann verstehen wir einander, schnurrte der Kater. ›Bist du nicht auch des Affen ein bißchen überdrüssig geworden?‹
    ›Ein einfältiges, gefräßiges Vieh‹, sagte der andere, ›aber vorerst brauchen wir ihn noch. Wir beide müssen im geheimen Vorsorgen und dem Affen unseren Willen aufzwingen.‹
    ›Es wäre gut‹, sagte Rotschopf, ›einige der am meisten aufgeklärten Narnianen in unseren Rat aufzunehmen, einen nach dem anderen, wie wir sie für geeignet halten. Denn die Tiere, die wirklich an Aslan glauben, können sich jeden Augenblick wandeln und werden es tun, wenn der Affe in seiner Torheit sein Geheimnis verrät. Aber es gibt auch einige, die sich weder um Tasch noch um Aslan kümmern, sondern nur ihren eigenen Vorteil im Auge haben. Die warten auf eine Belohnung von Tisrok, wenn Narnia eine kalormenische Provinz ist, und bleiben natürlich hart.‹
    ›Ausgezeichnet, du kluger Kater‹, lobte ihn der Hauptmann. ›Aber wähl die in Frage kommenden sorgsam aus.‹«
    Während der Zwerg noch sprach, schien sich der Himmel zu verändern. Es war sonnig gewesen, als sie sich niedersetzten. Nun begann Grauohr zu zittern. Mißtrauisch hob Kleinod seinen Kopf. Auch Jutta sah auf.
    »Es kommen Wölken«, sagte sie.
    »Kalt ist es«, meinte Grauohr und schüttelte sich.
    »Und wie kalt, bei der Mähne des Löwen!« rief Tirian und blies in die Hände, »und pfui, was für ein widerlicher Geruch!«
    »Pfui!« japste Eugen. »Da muß irgend etwas Totes in der Nähe sein. Vielleicht ein Vogel? Warum haben wir das nicht schon früher gemerkt?«
    Mühsam sprang Kleinod auf die Füße und deutete mit seinem Hörn in Richtung der Bäume.
    »Seht nur!« rief er. »Seht dort, seht, seht!«
    Da erblickten alle sechs, zu Tode erschrocken, etwas Grauenhaftes.
     

Tasch kommt
     
    Im Schatten der

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