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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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gewähren? Und du weißt: Wo es Gefahr gibt, da dürfen wir nicht fehlen.“ Die beiden Freunde grinsten der Halbelbin mit einem einnehmenden Lächeln entgegen. Daraufhin zeigte sich das erste Mal seit gut zwei Monaten die Spur eines Lächelns ebenfalls auf ihrem Gesicht. Sie kannte die Männer mittlerweile ganz gut. So wusste sie auch, dass diese einem neuen Abenteuer nicht abgeneigt waren.
    Der Frühling erwachte gerade, als die drei Reisenden kurz vor ihrem Ziel waren. Die Sonne brachte bereits einiges an Wärme mit sich. Sie hatte es während der vergangenen Tage stellenweise geschafft, das Gras von der eisigen Schneedecke zu befreien. Die ersten Blumen zeigten sich zaghaft dem neuen Tag und das Volk der Bienen schickte seine Sammler hinaus.
    Als die Kriegerin und ihre Begleiter über den letzten Hügel vor Brahadels Wäldern ritten, hielten sie unvermittelt inne. Sie hatten erwartet, dass die Stadt der Weisen vernichtet war, nicht aber auch die angrenzenden Berge mit ihren bewaldeten Hängen. Doch genau das war es, was sie gerade entdeckten. Der Geruch in der Luft war bissig. Vor den Freunden lag schwarzes Ödland. Da war nicht ein kläglicher Überrest auch nur eines Baumes zu erkennen. Überall gab es verbrannte Erde, bis hin zu den Felsen. Selbst diese zeigten Spuren eines Drachenfeuers. Lewyns Befürchtungen hatten sich also als richtig erwiesen.
    „Colgor hat alles vernichtet, was einst der Zufluchtsstätte der Weisen angehörte. Brahadel selbst wird nicht besser aussehen und seine Bewohner wurden gnadenlos getötet oder sind jetzt Sklaven der dunklen Seite. Ich wünschte, ich hätte es verhindern können.“ Langsam und mit schwerem Herzen setzte sie sich wieder in Bewegung. Das Tal, in dem sie eine gefahrlose Kindheit erleben durfte, existierte nicht mehr. Nichts würde übrig geblieben sein, was Erinnerungen beherbergte.
    „Niemand hätte es verhindern können. Drachenfeuer sind gewaltig. Du hast mit Colgor früher schon Bekanntschaft geschlossen und ihn in Leranoth nur unter Aufbietung all deiner Kräfte vernichten können. Du weißt also, wie stark er war.“
    „Das ist richtig, aber kein Trost. Gehen wir. Ich muss wissen, wie es hinter dem Fels aussieht.“
    Die restliche Distanz hatten sie schnell überbrückt. Dann begann die Suche nach dem geheimen Zugang. Es war bereits später Nachmittag, als die Vertriebene die Stelle gefunden hatte, über die sie das Tal erreichen konnten. Sie hatten dem Berg ein gutes Stück in die Höhe folgen müssen, was durch die Tiere einige Zeit in Anspruch nahm. Den Freunden blieben vielleicht noch zwei Stunden bis zur Dunkelheit. Wollten sie ihren weiteren Pfad erkennen können, mussten sie sich beeilen. Schließlich trat die junge Frau vor die rußgeschwärzte Wand, die sich senkrecht zum Himmel reckte. Hier schien der Weg zu Ende. Selbst ohne die Pferde war an ein Weiterkommen nicht zu denken. Der Fels bot keinerlei Halt, um an ihm in die Höhe zu gelangen.
    „Wird der Zauber noch wirken?“
    „Beredon.“ Sie hatte den Stein berührt und hoffte darauf, dass er sie hindurchließ.
    „Dir scheint es nicht einmal vergönnt zu sein, den Pfad für uns zu öffnen. Da tut sich nichts.“
    „Hab Geduld, mein Freund. Um Einlass zu erhalten, muss man keine magischen Fähigkeiten besitzen.“
    Die Wand schob sich unter ziemlich lautem Gedröhn ein Stück nach vorne. Sie öffnete so einen Spalt, der breit genug war, um durch ihn hindurchzupassen.
    „Wir sollten uns beeilen. Der Zugang bleibt nicht ewig geöffnet.“
    Schnell hatten die beiden Männer und die Verbannte die Enge passiert. Nun befanden sie sich auf einem schmalen Weg, der steil in die Höhe führte. Wollten sie ihre Pferde nicht unnötig strapazieren, mussten sie diese führen. Bei Bakla war das nicht so schwer. Dieser kannte den Pfad. Doch die anderen beiden Tiere musste die einstige Magierin erst beruhigen, bevor sich auch diese widerstandslos durch die dunkle Schlucht mitnehmen ließen.
    „Es sieht so aus, als hättest du doch nicht alle Magie verloren.“
    „Mit den Tieren reden zu können, hat nichts mit Magie zu tun. Es ist eine Gabe. Die Menschen und andere Völker haben sie leider verloren. Euch war es einst ebenso möglich, sich mit ihnen zu verständigen. Doch wurde euer Volk hochmütig und machtgierig. Es war bestrebt, alles unter sein Joch zu zwingen. So verlor es nach und nach das Verständnis für alles andere Leben. Es gibt nur noch wenige, die sich darauf verstehen.“
    „Hm. Man sagt das

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