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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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uns bald erreicht haben.“ Sie hatte nach hinten geschaut, denn schlagartig hatte der reißende Strom sein Ende gefunden.
    „Kann das Schicksal denn nicht einmal auf unserer Seite stehen?“ Nirek hatte ebenfalls das Verebben und auch die Verfolger bemerkt. „Man möchte meinen, dem Feind macht es Spaß, mit uns sein Spiel zu treiben.“
    „Ich werde meine Haut so teuer wie möglich verkaufen. Nun, wir werden Dharyn nicht nachstehen und ebenfalls im Kampf sterben. So sollte es sein.“ Nirek hatte sein Schwert in der Hand und wandte sich den Gegnern gänzlich zu. Allerdings würde er sich wohl ein wenig gedulden müssen. Die verhornten Bestien befanden sich noch im ersten Drittel des Tals. Sie gingen quer hindurch, den Spuren des Wassers folgend. Dieser Weg war geebnet und so für sie leichter zu nehmen.
    „Du bist zu voreilig, mein ungeduldiger Freund. Bis jetzt haben sie uns nicht. Wenn es nach mir geht, bleibt es auch dabei. Sehen wir, ob uns die Flut noch einen Gefallen getan hat.“ Der Elb war mit diesen Worten unterwegs. Der Rest folgte und arbeitete sich flink bis zu der Stelle vor, an der die Wucht des Wassers auf den Fels getroffen war.
    „Was soll’s? Dann kämpfen wir.“ Der Heerführer sprang von seinem Pferd und nahm beide Schwerter zur Hand. Der Lärm der johlenden Goriebs, die sich ihrer Opfer sicher waren, übertönte fast das abermalige Getöse von sich näherndem Wasser. Es dauerte nicht mehr lange und die Gefährten erkannten am anderen Ende des Tals die sich hoch aufbäumende weißgraue Gischt. Mächtig rollten die Fluten abermals heran.
    „Himmel, jetzt ist es aber genug!“
    „Hör auf zu jammern, lauf!“ Nirek riss den Freund am Arm packend mit sich. Schnell wandten sie sich erneut der Richtung zu, aus der sie gerade gekommen waren. Der Strom würde sicher keinen anderen Weg einschlagen als beim ersten Mal. Sie mussten also schnellstens fort von dieser Stelle, einen höheren Standort erreichen.
    Da die Freunde wieder umgekehrt waren, konnten sie aus den Augenwinkeln heraus beobachten, wie die Gruppe der Verfolger von den schäumenden Fluten mitgerissen wurde. Die würden ihnen sicher keinen Ärger mehr bereiten.
    Die Gefährten machten sich klein, drückten sich möglichst fest gegen den Fels und versuchten Halt daran zu finden, als die Wassermassen an ihnen vorüberschossen. Die tanzende Gischt hüllte sie in weißen Nebel. So konnten sie nicht erkennen, was geschah. Als es vorbei war, erhoben sie sich wassertriefend und näherten sich vorsichtig dem Aufprallpunkt. Dort wurden sie bereits von ihren Tieren erwartet. Freudig und aufgeregt schnaubten diese, als sie ihre Reiter wahrnahmen. Sie kamen zu ihnen und legten den Kopf auf deren Schultern. Beruhigend sprachen die Männer und ihre Führerin auf sie ein. Hier konnten sie jedenfalls auch erkennen, welch ungeheure Macht das Wasser entfaltet hatte.
    „Himmel, das war knapp! Ich hatte mich schon damit abgefunden, Dharyn wiederzusehen.“ Therani schaute sich suchend um. Vielleicht hatten ein paar Feinde entkommen können. Vielleicht nahte schon neues Unheil. Vielleicht.
    „Das waren sehr seltsame Tage. Das Böse spielt ein grausames Spiel mit uns.“ Auch der Elb ließ seinen Blick schweifen, war sich nicht sicher, dass es tatsächlich überstanden war. Er wartete ebenfalls auf die nächste finstere Überraschung.
    „So ist es. Vielleicht aber haben wir eine Macht auf unserer Seite, von der wir nicht wissen.“
    „Das glaube ich nicht, Lewyn. Wir hatten nur sehr viel Glück. Eines allerdings verstehe ich nicht. Die Weisen erzählen doch immer davon, dass es eine Quelle geben muss, der alles Böse entspringt. Sie reden von dem einen Dunklen, der für sämtliches Leid Verantwortung trägt. Warum greift er nicht selbst an?“
    „Ich bin froh, dass er das nicht macht. Wir würden sonst sicher nicht mehr am Leben sein. Ich vermute, dass es ihn zu viel Kraft kosten würde, aus der Dunkelheit der Erde hervorzukriechen. Denkt daran, wie nutzlos meine Magie in Morosad war. Auch dem Bösen steht nicht unendlich Macht zur Verfügung.“ Sie widmete sich erst einmal den Pergamenten, die mit einem Band zusammengehalten wurden. Die junge Frau hoffte, dass diese durch das Wasser keinen allzu großen Schaden genommen hatten. Erleichtert atmete sie auf. Nur die untersten zwei bis drei Zeilen jeder Seite waren etwas verlaufen. Schlimmeres hatte die Magie der Elben verhindert.
    „Ich sehe zwar keine finstere Kreatur mehr, aber mir wäre wohler,

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