Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
erneut ihren Schutz. Die Erbin der Macht zwang Nhaslin aus deren Versteck.
„Himmel, so kämpfe doch dagegen an! Du kannst es, bitte!“
„Tragathera zerengath! Nastuas! Nastuas!“ Die Palianaerin hatte ihren Kampf gegen die Dunkelheit längst verloren. Verbissen versuchte sie ihrem Gegenüber den Tod zu bringen. Und ewig würden auch das Lächeln der Sonne und die Himmelskristalle nicht helfen können. Die Magie, die Nhaslin anwandte, war äußerst stark und dunkel. Es blieb der Prinzessin nichts anderes übrig, als ihre Widersacherin schnell kampfunfähig zu machen.
„Fendras telkhar! Nathir dointil verinos!“ Zuerst bekämpfte Lewyn die finsteren Mächte, die sich in der jungen Elbin eingenistet hatten. Danach brachte sie die Gegnerin in ihre Gewalt. Von dieser Seite her bestand vorerst keine Gefahr mehr. Die kam nun von einer anderen Seite.
Der junge Vater hatte den Ruf von Let’wedens Thronerbin vernommen. Lange hatte er mit sich gerungen, ihm auch zu folgen. Aber sie hatte gesagt, es ginge um das Schicksal seines Volkes. Als er nun bei Asnarins Enkelin eintraf, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Sie kämpfte gegen die Mutter seines Sohnes! Regos nutzte rasch aus, dass sie abgelenkt war. Er war bis direkt hinter sie gelangt und schaffte es, seine Klinge den magischen Schutz durchdringen zu lassen. Wieder war die Kriegerin getroffen. Das Schwert, sicher mittlerweile ebenfalls von Dunkelheit geführt, in der Seite spürend, ging sie auf den Freund zu. Leider musste sie ihre Kraft auch gegen ihn nutzen.
„Turiel dialith!“ Regos war nicht mehr fähig seine Waffen oder seine Zauber zu führen. Ob die Magierin diesen Zustand lange halten konnte, war eine andere Sache.
Regos’ Saborkschwert
„Siehst du denn nicht, was hier geschieht?! Als du Nhaslin zurückgeholt hast, hast du dem einen Dunklen eine neue Möglichkeit gegeben, sich schnell wieder größerer Macht bedienen zu können. Er nimmt sich ihre Stärke und bald auch deine, wenn du es nicht augenblicklich beendest. Du weißt, dass du nicht der Letzte wärst, der der Gegenseite zufallen würde. All unsere Kämpfe, all unsere Gefallenen. Soll dies alles vergebens gewesen sein?!“ Während sie ihm gegenüberstand, zog die Vierundzwanzigjährige vorsichtig die Klinge aus dem Fleisch. Die Blutung allerdings nur mit der daraufgepressten Hand stillen zu wollen, erwies sich als ziemlich aussichtslos.
„Nha’as Mutter ist keineswegs von dunklen Mächten befallen! Es ist allein ihre Wut, die sie gegen dich schlagen lässt!“
„Hast du das Sehen verlernt?! Nie verfügte sie über die Gabe der Magie, starker Magie. Sieh ihr in die Augen, sie sind bereits dabei, sich schwarz zu färben. Kannst oder willst du es nicht erkennen? Regos, schick sie zurück!“
„Niemals! Das kannst du nicht von mir verlangen! Sie ist nicht, was du glaubst. Hast du denn gar kein Herz?!“ Er schrie die einstige Freundin an. Dann wurde er etwas ruhiger. „Sag mir, Lewyn, weshalb richtest du deinen Hass gegen uns? Welche Grausamkeit haben wir dir zugefügt, dass du uns mit aller Härte bestrafen willst? Zuerst lässt du mich Nhaslin nicht in Sicherheit bringen und dann verurteilst du mich, weil ich meine Gemahlin in meiner Nähe haben, sie nicht dem Tod überlassen will. Gönnst du uns unser Glück nicht, ist es das?!“
„Das ist eine Frage, die du nicht stellen würdest, wärst du bei klarem Verstand. Nie habe ich jemandem mehr Glück gewünscht, als dir und damit auch ihr. Regos, ich kann deine Trauer verstehen. Aber du bist zu weit gegangen. Nhaslin wird den Tod verbreiten, selbst unter jenen, die dir etwas bedeuten. Und solltest du stark genug sein, der Dunkelheit zu widerstehen, wird Nha’as Mutter sogar dir das Ende bringen. Dabei wäre es ihr egal, da sie dich nicht mehr kennen würde. Mehr und mehr wird sie nur noch eine leere Hülle sein, die dem einen Dunklen zu Willen ist.
Ich weiß, was ich von dir fordere. Aber schickst du sie nicht zurück, werde ich dich zwingen. Denke an dein Volk und seine Verbündeten! Sie alle fänden den Tod oder würden versklavt, wenn du nicht die nötige Kraft aufbringst.“
„Versuche es ruhig. Es wäre vergeblich. Nichts kann mich dazu bringen, es doch zu tun.“ Tödlicher Hass, der ständig zu wachsen schien, stand deutlich in seinen Augen. Wenn er gekonnt hätte, die Erbin der Macht läge bereits leblos zu seinen Füßen.
„Glaube mir, es wird deine Hand sein, die sie den Toten wieder übergibt. Überlege gut,
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