Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
Vom Netzwerk:
sie versuchte gerade, das Wesen des jungen Mannes zu ergründen. Die Kriegerin war erfreut, als sie feststellen konnte, dass ihr diese Gabe verblieben war. So erforschte sie ebenfalls die Charaktere der beiden Anderen.
    „Vater, was ist mit deinem Freund? Er scheint in einer anderen Welt zu sein. Oder ist diese Abwesenheit typisch für einen Elb?“ Thelan war irritiert. Der durchdringende Blick gefiel ihm nicht wirklich. Therani und Nirek hatten jedoch berichtet, dass man ihrem Begleiter absolut vertrauen konnte.
    „Nun, ich denke, sie mustert euch.“
    „Sie?!“, riefen die Söhne gleichzeitig. Ungläubig und abschätzend richteten die Drei den Blick auf ihr Gegenüber.
    „Ja. Ich bin Kriegerin, nicht Krieger. Da ihr mit uns kommen wollt, wird es Zeit, dass ihr erfahrt, wen ihr begleitet. Wenn ihr wisst, wie gefährlich meine Wege tatsächlich sind, solltet ihr noch einmal darüber nachdenken, ob ihr mir wirklich Gesellschaft leisten wollt.“ Der Schimmel war mittlerweile bei seiner Herrin, die nun aufstieg. Die Männer beeilten sich hinterherzukommen. Sie waren neugierig. Und da sie weder dumm noch taub waren, hatten sie schnell eine Ahnung, wen sie begleiteten. Ihre Väter beobachteten das Ganze amüsiert.
    Die Gruppe war bereits einen Tag in der Halbwüste unterwegs. Die Zeit war sehr schnell vergangen. Die beiden erfahrenen Männer berichteten ausführlich über ihre Wege mit der Freundin, während die vieles von Let’weden und seinem Volk zu erzählen hatte. Aufmerksam wurde alles von den Jüngeren verfolgt. Da gab es so viele Sachen, von denen sie noch nie gehört hatten, oder die sie wenigstens ins Reich der Legenden gesteckt hätten. Oft fragten die Burschen mehrmals nach, wenn ihnen etwas völlig unglaublich vorkam. Vor allem zu den Drachen hatten sie viele Fragen. Waren sie wirklich so groß wie man aus den Erzählungen hörte? Spuckten sie tatsächlich Feuer? Waren sie denn nicht alle grausam?... Es gab vieles zu beantworten. Dies taten die Gefährten gern. Lewyn überließ, wann immer es möglich war, den Vätern das Wort. In dieser Zeit ritt sie oft ein Stück voraus, um die Gegend auszuspähen. So auch an diesem Tag.
    Es war später Nachmittag. Selbst hier in der Taseres wehte ein eisiger Wind. Wenigsten aber regnete es nicht. Im trockenen Boden zeichneten sich ein paar leichte Spuren ab. Es war jemand in der Nähe. Da sie nicht wissen konnte, wer sich da vor der Gruppe befand, wartete die Zwanzigjährige.
    „Ihr solltet den Pferden etwas Ruhe gönnen.“ Sie wandte sich zum Gehen.
    „Was ist los? Wir sind nicht allein, oder?“ Nirek hielt sie vorerst zurück. Sein Gesicht drückte deutlich Sorge aus.
    „Richtig, mein Freund.“
    „Du willst also erst einmal herausfinden, wer da unseren Weg kreuzt. Vielleicht ist es Soh’Hmil?“
    „Kaum, Therani. Zum einen wird er mit Feregor kommen. Zum anderen ist das vor uns ein Trupp von zwanzig Mann.“
    „Goriebs?“
    „Nein. Die Spuren sind nicht tief genug.“
    „Wie weit vor uns?“
    „Vielleicht einen Tag. Folgt meiner Spur, wenn es zu dunkeln beginnt.“
    „Du weißt, dass wir in der Dunkelheit recht blind sind?“
    Sie zuckte mit den Achseln, verzog den Mund ein wenig, dann war die Freundin weg.
    „Laufen eure Unterhaltungen immer so?“
    „Nur, wenn es die Situation erfordert. – Thelan, wende dich auf den Hügel zur Rechten. Halte die Augen auf! Ihr verschwindet in die anderen Richtungen. Wenn es Feinde sind, müssen wir auf alles gefasst sein. Sie sind oft in vielen kleineren Trupps unterwegs.“ Therani folgte der Kriegerin ein kleines Stück und behielt das Gelände im Auge. Nirek sicherte nach hinten ab.
    Als die Dämmerung hereinbrach, trafen sich die Männer bei ihren Pferden und ritten vorsichtig der Spähenden nach. Sie vergaßen dabei nicht, ihre Umgebung weiter zu beobachten, nun, soweit es die Nacht eben für einen Menschen zuließ. Dennoch wurden sie von der Zwanzigjährigen überrascht.
    „Ich konnte sie nicht einholen. Sie reiten sehr schnell. Wir sollten ihnen folgen. Ich habe kein gutes Gefühl.“
    „Ich denke, die Taseres ist gegen das Böse geschützt?“
    „Goriebs und andere Schöpfungen der finsteren Seite haben hier einige Schwierigkeiten. Der Weg kostet sie wesentlich mehr Kraft als uns. Sie werden schneller müde und langsam, ja. Dennoch können sie Ashargnas Reich betreten, anders als die dunklen Zauberer. Aber vor uns sind Menschen.“
    „Könnten sie auf der Flucht sein? Andererseits, es waren

Weitere Kostenlose Bücher