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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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sollen.“
    „Ich weiß. Aber ich hätte nicht schlafen können. In den letzten Jahren ist so viel geschehen. Hier holt mich die Erinnerung ein. Ich wollte nicht auch noch die Bilder dazu sehen.“
    „Es ist wichtig, dass du noch schläfst.“
    „Ich kann nicht. Bitte dränge mich nicht.“
    „Das werde ich nicht tun“, zischte ihr die dunkelrote Schlange entgegen. Dann drehte sie ihren Körper so, dass die Verstoßene darauf zum Liegen kam.
    „Lewyn! Himmel, was ist mit dir?“
    „Hab keine Sorge, Therani. Ich schickte sie in den Schlaf. Denn nur in ihrem heutigen Traum wird sie erfahren, wo das nächste Ziel zu suchen ist.“
    „Es ist ein Ort, an dem sie ihre Magie zurückerhält?“
    „Ein wenig, ja. Lasst sie schlafen. Gönnt ihr die Ruhe. Sie benötigt ihre Kräfte noch, so wie ihr.“
    „Das klingt nicht, als würden ruhige Zeiten auf uns zukommen.“
    „Würde euch das denn gefallen?“, fragte sie listig.
    „Wohl eher nicht“, grinste der Gitalaner das große Tier an. Zusammen mit dem Reptil kehrte er zu dem Wasserloch zurück, an dem die anderen gespannt und etwas nervös standen. Schnell waren auch sie beruhigt.
    „Eure Freundin ist eine Elbin. Es heißt, dieses Volk ist unsterblich. Lewyn, gehört sie ebenfalls zu den Alten?“
    „Nein, Berando. Ich bin jünger als Ihr es seid.“ Die Heimatlose schlug die Augen auf und reckte sich ausgiebig. Sie hatte einen erholsamen Schlaf mit nur einem einzigen Traum. Etwas wütend blickte sie zu Ashargna. Dies hielt aber nicht lange an.
    „War das wirklich nötig?“
    „Wie fühlst du dich?“
    „Gut, aber du hast die Frage nicht beantwortet.“
    „Das hast du doch gerade getan. Der Traum war sehr wichtig. Ohne ihn wäre dein weiterer Weg zum Scheitern verurteilt. Ja, es war nötig.“
    Die vertriebene Enkelin Asnarins stand mittlerweile bei den Männern. Die hatten gerade ihre Mahlzeit beendet. Es war aber noch ausreichend für die hungrige Halbelbin übrig.
    „Ich werde in den nächsten Tagen erst einundzwanzig. Man könnte sagen, im Verhältnis gelte ich unter den Elben wohl eher noch als Kind. Ich bin übrigens keine von ihnen. Naja jedenfalls nur zur Hälfte. Der andere Teil von mir entstammt einem Menschen. Ich hoffe sehr, dass ich mehr Stärke als er besitze und der Dunkelheit weiterhin standhalten kann.“ Ein großes Stück Kartoffel verschwand schnell in ihrem Mund und gleich darauf das nächste.
    „Ihr seid Halbelbin? Ah ja. Ich hatte es verdrängt. Seid Ihr dennoch unsterblich?“
    „Unsterblich, was Alter und Krankheit anbelangt. Aber ein Pfeil oder eine andere Waffe vermag auch mein Leben zu beenden. Deshalb gibt es nur noch so wenige im Volk Let’wedens.“
    „Was unterscheidet Euch von den Elben?“
    „Himmel, Ihr könnt Fragen stellen!“ Sie musste lachen. „Vielleicht bin ich in der Lage Gefühl zu zeigen, wo es ein Elb noch versteckt. Ich besitze nicht ihren extrem schlanken Körperbau, brauche etwas mehr Schlaf als sie und habe Ohren, die den Euren recht ähnlich sind. Ist Eure Frage ausreichend beantwortet?“ Sie musste noch immer lächeln.
    „Verzeiht, wenn ich Euch zu nahe getreten bin.“
    „Keineswegs, junger Mann. Aber ich habe eine Bitte. Therani und Nirek nenne ich Freunde. Wollt auch Ihr das für mich sein? So lasst die Förmlichkeiten beiseite.“
    „Gerne. Ihr, ähm du hast so viel für meinen Vater getan, dass es mir eine Ehre ist.“
    „Es ist eher umgekehrt. Ich bin es, die geehrt ist. Die Beiden haben sehr viel für mich getan. Während meiner gefährlichen Wege standen sie an meiner Seite. Ihnen verdanken es die Menschen, dass ich Vertrauen in sie setzen will. Sie haben mich viel über die Stärken eures Volkes gelehrt. Und sie gaben mir Mut, wenn sich Verzweiflung bei mir breit machen wollte. Ohne sie wäre ich kaum so weit gekommen.“ Sie neigte den Kopf in Richtung der beiden Freunde. So alt die auch schon waren, sie honorierten dies mit einem verlegenen Erröten.
    Ashargnas Kopf schnellte hoch, ihr Schwanz vibrierte nervös.
    „Was ist? Feinde?“ Die Kriegerin war aufgesprungen.
    „Einer. Er ist noch sehr weit weg. Doch er birgt den Tod. Sei gewarnt. Er ist einer der dunklen Zauberer.“
    „Warum versucht er es hier? Du sagtest, hier kämen sie nicht hin, wir wären in Sicherheit.“ Nirek stand neben der Freundin, die Waffe in der Hand. Auch die anderen waren nun bei ihr.
    „Entweder ist er dumm oder er ist ungewöhnlich mächtig. Doch wird er sicher nicht näher kommen, dir aber folgen.

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