Lex Warren E-Book
Personen betreten. Was allerdings auf Yaga passiert, entzieht sich den Regeln, die noch vor dem Passieren der Atmosphäre gelten. Auf der Oberfläche ist all das gestattet, was der Aufhebung jeglicher strengen Konvention auf den Heimatplaneten der Urlauber entspricht.“
Der Operator schüttelte den Kopf. „Hören Sie, ich habe keine Zeit für solche Gespräche. Fakt ist, dass ich angewiesen bin, jedem den Zugang zu verwehren, der nicht eingehend überprüft wurde.“
„Das ist mir bekannt. Ich bin nicht zum ersten Mal auf Yaga.“
Der Operator hob eine Augenbraue, seine Stimme klang selbstgefällig. „In diesem Fall sollten Ihnen unsere Bestimmungen ja vertraut sein.“
Lex nickte. „Ja, das sind sie. Entschuldigen Sie meine Hartnäckigkeit. Da kann man nichts machen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
Sichtlich irritiert, dass Lex plötzlich aufgab, zuckte der Operator mit den Schultern, dann entspannte er sich, darüber erfreut, dass er den Problemfall los war. „Ich wünsche Ihnen ebenfalls noch einen schönen Tag.“ Mit einem letzten Lächeln, das ein wenig Triumph offenbarte, verschwand er von Lex’ Monitor. Kaum war der Bildschirm schwarz, befahl Lex: „Computer, von Senator Kellim bestätigte Sondergenehmigung für den Aufenthalt auf Yaga an das entsprechende Kontrollzentrum senden.“
Es dauerte nicht mal fünf Minuten, bis der Operator wieder auf Lex’ Bildschirm auftauchte. Seine Miene wirkte angespannt, das Lächeln war eingefroren und seine Stimme klang spröde. „Lex Warren, Ihre Sondergenehmigung wurde akzeptiert. Ihr Aufenthalt ist unbeschränkt und Ihre Landekoordinaten lauten Delta Eins Fünf. Das liegt in einem abgelegenen Hangar, ganz wie gewünscht.“
Lex grinste und ließ seinen Gesprächspartner nicht aus dem Blick.
„Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“, erkundigte der sich zähneknirschend.
„Nein, ich denke, das war alles.“
Der Operator wollte den Sichtkontakt beenden, doch er zögerte. Lex’ Lächeln wuchs in die Breite, da er damit gerechnet hatte.
„Warum haben Sie mir nicht direkt gesagt, dass Sie eine Sondergenehmigung haben?“, fragte der Operator mit verhaltenem Zorn.
Lex lehnte sich in seinem Sessel bequem zurück und ließ seine Hand demonstrativ über seinen Schritt gleiten, was dem Operator unmöglich entgehen konnte.
„Weil ich sehen wollte, ob ich außer dem geschauspielerten Sexappeal noch mehr von Ihnen zu sehen bekomme. Echte Emotionen sind viel spannender, als der vorgegebene Süßholz-Charme. Wenn Sie glauben, Sie hätten die Oberhand, strahlen Sie puren Sex aus. Demut steht Ihnen ebenfalls ausgezeichnet. Sie kennen meine verbleibende Reisezeit und meine Landekoordinaten. Ich schlage vor, Sie empfangen mich dort, um sich persönlich davon zu überzeugen, dass meine Einreise keine Gefahr für Yaga darstellt.“
Der Operator schien hin- und hergerissen, ob ihm Lex’ bestimmende Art gefiel, oder ob er protestieren sollte. Als er einen Moment zu lange mit einer harschen Abfuhr zögerte, konnte Lex erkennen, dass er unbedingt dem Mann begegnen wollte, der ihn so unverschämt herausforderte.
„Ich werde dort sein.“ Der Operator deaktivierte die Verbindung.
„Fein, ich freue mich. Dann wird das mit dem Schwanzlutschen ja doch noch was“, murmelte Lex zufrieden. Er blickte auf seine Kontrollleuchten und entschloss sich, die verbleibende Zeit bis zur Ankunft auf Yaga dafür zu nutzen, um sich mit den Annehmlichkeiten seines Shuttles vertraut zu machen.
3. Kapitel
Die Landeautomatik visierte präzise Delta Eins Fünf an. Lex beobachtete die Kontrollen und wusste, dass er eigentlich ein entbehrliches Element bei der Prozedur war. Fast vermisste er die Notwendigkeit, selbst Hand an die Steuerung legen zu müssen, wie es bei weniger komfortablen Gleitern üblich war.
„Mit dir bleibt der Spaß ein wenig auf der Strecke“, murmelte er, als das Computersystem verkündete, dass die Landung wie vorgesehen geglückt sei. Lex erhob sich aus seinem Kommandosessel und befahl dem Computer, die Shuttle-Luke zu öffnen. Das helle Sonnenlicht von Yaga fiel ins Innere des Gleiters. Nachdem Lex dafür gesorgt hatte, dass die Leiter ausgefahren wurde, hörte er Schritte auf den metallenen Stufen. Kurz darauf wurde das in den Raum fallende Licht von einem stattlichen Schatten dominiert. Dann stieg ein Typ in den Gleiter, der in Lebensgröße sogar noch attraktiver aussah, als auf dem Monitor.
„Herzlich willkommen, Operator“,
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