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Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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Operator ihm seinen Wunsch erfüllt hatte. Wahrscheinlich hatte er Angst gehabt, dass ihm jemand aufgrund des Gesprächs Ärger bereiten könnte, und Lex musste zugeben, dass Frazer Grund hatte, vorsichtig zu sein. Als Operator unterstand er jemandem, selbst wenn er im Kontrollzentrum die Befehlsgewalt hatte. Der Wortlaut seiner kurzen Nachricht konnte nur eins bedeuten: Sie enthielt den Code. Da Frazer sich auf sein Shuttle bezog, gab Lex die Kennnummer von BC ein. Der Anhang öffnete sich problemlos und Lex erhielt Zugang zu den Einreisepapieren von Ryan Denver.
    „Wow, Miles, womit habe ich das alles verdient?“, murmelte er, während er die erste Seite mit Denvers Personalien überflog. Wenn die Angaben stimmten, war Denver zwei Jahre jünger als er selbst und wurde in Washington D.C. geboren. Er hatte im Laufe seines Lebens verschiedene Jobs ausgeübt, bis er beim Shuttle-Kurier-Service der Regierung angenommen worden war. Seine Akte musste tadellos sein, um das zu ermöglichen. Dass er dennoch zum Dieb geworden war, würde ihn teuer zu stehen kommen. Lex dachte an die dunkle Zelle, in der Denver für sehr lange Zeit verschwinden würde, wenn Kellim seiner habhaft wurde. Er speicherte die Adressdaten von Denvers Unterkunft auf der Erde. Allerdings war ihm klar, dass der Flüchtige kaum dorthin zurückkehren würde, und dass Benahra die Wohnung bereits gründlich abgesucht hatte. Ihr entging so schnell nichts, und was sie gefunden hatte, hatte Lex nach Yaga geführt. Dass sich hier die Spur verlor, war mehr als ärgerlich, insbesondere weil Lex sich selbst die Schuld daran gab. Was zwischen ihm und Denver passiert war, hätte niemals geschehen dürfen. Er seufzte und las die nächsten Eintragungen. Denver hatte einen zweiwöchigen Urlaub auf Yaga als Einreisegrund angegeben. Das ‚Horny Unicorn‘ war als Zielort eingetragen – auch wenn davon offenbar in den aktuellen Datenbanken nichts mehr zu finden war. Es sah so aus, als hätte Ryan Denver die Reise niemals angetreten. Lex seufzte abermals, als er erkannte, dass die Eintragungen hier zu Ende waren. Die ganze Mühe von Frazer hatte also im Endeffekt nicht gelohnt. Lex war so weit wie zuvor und Denvers Spur hatte sich im Nichts verloren.
     
    *
     
    Benahra ging auf das Gebäude zu, in dem sich Kellims Büro befand. Der Gebäudekomplex wurde streng bewacht und einige Prozeduren lagen bereits nach kurzer Zeit hinter Benahra, um Zutritt zu den „Heiligen Hallen der Macht“ zu erhalten. Sie kannte alle Vorgehensweisen in- und auswendig, da die Kontrollen in ihrer Zeit als Botschafterin zur täglichen Arbeit gehört hatten. Dennoch empfand sie sie beinahe wie eine Provokation. Sie musste sich sehr zusammenreißen, als ein junger Sicherheitsbeamter ihr mit einem Scanner so nahe kam, dass er versehentlich ihre Brust berührte. Dass er rot wurde, änderte nichts an der Tatsache, dass Benahra ihm am liebsten das Genick gebrochen hätte. Sie bemühte sich um Gelassenheit und erwiderte, solch ein Fauxpas könne vorkommen, sie wusste, dass ihr Blick ganz anderes sagte. Der Beamte war beinahe violett angelaufen und hatte den Befehl, sie durchzulassen, so stammelnd gegeben, dass der Kollege sich noch mal rückversichern musste.
    Als Benahra Kellims Büro erreichte, wünschte sie fast, eine dumme Formalität hätte sie daran gehindert. Der Senator empfing sie mit dem gleichen Lächeln, das er immer zur Schau stellte. Benahra empfand es als kühl und berechnend. Zugleich musste sie sich eingestehen, dass sie dem Mann vielleicht unrecht tat. Immerhin hatte er ihr und Lex einen Job verschafft, der sie vermögend machen würde. Dieses Vermögen erlaubte ihr, sich ihren langgehegten Traum von der Einbürgerung zu erfüllen. Benahra gestand sich ein, dass sie sich in Kellims Gegenwart vor allem deshalb unwohl fühlte, weil er überaus selbstsicher und ein wenig selbstverliebt war. Genaugenommen empfand sie es sogar als unerträgliche Arroganz. Er lockte damit ihre niederen Instinkte hervor, die ihr einreden wollten, er müsse unterworfen werden, um zu begreifen, wo sein eigentlicher Platz war. Benahra rief sich streng zur Ordnung, als sie auf ihn zuging. Immerhin waren sie hier nicht auf Dolex, und trotz ihrer unwillkürlichen Gedanken war sie froh, auf der Erde zu sein.
    „Sie sind pünktlich wie immer, Benahra. Absolut zuverlässig … das kann man von Ihrem Partner Lex Warren nicht gerade behaupten.“
    Benahra nahm auf dem Stuhl Platz, den er ihr mit einer Handbewegung

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