Lex Warren E-Book
attraktiver Nedaner den frei gewordenen Platz einnahm, war Lex versöhnt. Die Hose seines Sitznachbarn war im Schritt gut gefüllt. Die Nedaner hatten ihr Geschlecht zumindest an der Stelle, die Lex bevorzugte, und das Aussehen ihres Prax ähnelte einem Penis auf erfreuliche Weise. Lex schenkte seinem gut bestückten Sitznachbarn einen anerkennenden Blick. Dann bestellte der Kerl einen lebenden Balo zum Frühstück und Lex beeilte sich, sein eigenes Essen zu beenden, bevor am Nebentisch serviert wurde. Der Typ konnte noch so viel in der Hose haben, wenn er es vorzog, sein Frühstück erst selbst zu töten, war er bei Lex an der falschen Adresse.
Er ging zum Aufzug und fuhr zu dem Stockwerk hinauf, auf dem sein Zimmer lag. Während Lex den Flur entlang ging, hatte er das Gefühl, jemand würde ihn beobachten. Aber wann immer er zurückblickte, fand er nur einen leeren Flur vor. Er blickte in den Iris-Scanner seiner Tür, und als das Schloss entriegelte, spürte er einen Hauch an seinem Hals. Lex fuhr herum. Da war niemand. ‚Du verfolgst einen Geist‘, hörte er Miles’ Stimme in seiner Erinnerung. Das war Blödsinn!
Lex betrat sein Hotelzimmer. Er würde abreisen müssen, auch wenn es bedeutete, dass er Senator Kellim die missliche Lage erklären müsste. Ohne eine weitere Spur war es unmöglich, Ryan Denver zu folgen. Wie der es geschafft hatte, sich sämtlichen Kontrollen und Sensoren zu entziehen, war Lex schleierhaft, aber es sorgte dafür, dass Denver vorerst zu einer unknackbaren Nuss geworden war.
Lex ging in das Badezimmer und ließ kaltes Wasser über seine Handgelenke laufen. Er betrachtete sich im Spiegel und dachte darüber nach, dass der Typ mit den frischen Augenringen Benahra noch kontaktieren musste, um sein Versagen einzugestehen. Das würde mit Sicherheit äußerst unangenehm werden! Sie würde ihm wegen des sexuellen Kontaktes noch lange Vorwürfe machen. Lex fragte sich, ob es das wert gewesen war. Seine Antwort war: Ja! Wenn er an Ryan Denver dachte, schienen seine Augen zu glänzen. Doch das konnte nicht sein! Er hasste es, was dieser Mann aus ihm gemacht hatte: einen Idioten, der sich aufs Kreuz hatte legen lassen, wie ein blutiger Anfänger!
Eine Bewegung am Rande des Spiegels ließ Lex’ Pupillen dorthin schnellen. Da war ein Schatten, der sich hinter der Duschwand bewegte. Lex wirbelte herum und starrte auf die Stelle. Da stand jemand. Er war nackt. Lex konnte deutlich das erigierte Glied hinter dem Plexiglas erkennen. Es stand steil empor, eine Hand bewegte sich daran entlang … unübersehbar. Lex entriss sich der erotischen Wirkung. Er hatte sich einmal sexuell einwickeln lassen, das passierte ihm kein zweites Mal!
„Was machen Sie in meinem Zimmer?“, fauchte er und schnellte auf die Duschwand zu, um sie aufzustoßen. Als sie mit Wucht an die Wand gefaltet wurde, blickte Lex auf die weißen Fliesen. Die Duschwanne war leer. Sein Puls raste und sein Verstand versicherte ihm, dass er sich nicht getäuscht hatte. Aber dort war nichts! Dann hörte er ein Geräusch aus dem angrenzenden Zimmer. Es war ein Lachen. Kurz darauf hörte er eine Stimme. Ryans Stimme! „Sei nicht so verdammt stur, Lex! Sei nur einmal nicht so ein verfluchtes Arschloch! Hör auf dein Herz. Auf dein HERZ!“
In Windeseile rannte Lex ins Wohnzimmer und er sah Denver, der mitten im Raum stand, die Augen auf ihn gerichtet. Denver beugte sich zu dem Tisch hinab, neben dem er stand. Lex preschte auf ihn zu, um ihn zu überwältigen, doch kaum hatte er die Stelle erreicht, griff er ins Leere. Er konnte gerade noch einen Sturz verhindern und taumelte, bevor er sich fing. Seine Gedanken fielen ins Bodenlose, da der Verstand sie nicht zu halten vermochte. Ryan Denver war abermals vor seinen Augen verschwunden.
Lex’ Puls hämmerte hinter der Stirn, als wolle sein Kopf explodieren. Er hatte einen Geist gesehen! Doch das war unmöglich! So etwas gab es nicht! Zumindest redete sein Verstand ihm das ein, während seine Fantasie Amok lief. Das Universum hatte viele seiner Geheimnisse preisgegeben, aber es gab Rätsel, die bei den verschiedenen Völkern ihren festen Platz hatten. Je mehr Kulturen man kennenlernte, umso vielfältiger waren die okkulten Vorgänge, von denen sie zu berichten wussten. Lex hatte an nichts von alledem geglaubt – bis jetzt! Was immer hier passierte, war mit keinem Transporter zu bewerkstelligen, egal wie klein er wäre. Er starrte noch eine Zeitlang auf die Stelle, an der Denver gestanden
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