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Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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drohend empor. Eine hagere Gestalt zog sich daraufhin in die Schatten zurück. Benahra wandte sich ihrem Gesprächspartner zu. „Woher weißt du all die Dinge?“
    Er seufzte. „Ich gehörte einst zu jenen auf der Erde, die die Lieferungen überwachten, die von Dolex kamen. Ich nahm die Ladungen in Empfang und überprüfte die Mengen und die Qualität. Niemand sagte mir, wofür das Material verwendet wird. Ich tat meinen Job. Eines Tages fand ich etwas im Transporter-Shuttle, was dort nicht hingehörte.“ Er verstummte. „Was hast du gefunden?“ Er schwieg. „Ich befehle dir, zu sprechen!“, sagte Benahra.
    „Nein.“
    Benahra führte die Spitze ihres Speeres an seinen Hals. „Rede!“
    Er sah sie mit einem Lächeln an. „Tötest du mich sonst?“
    Benahra verfluchte sich selbst, nahm den Speer von seiner Kehle und positionierte die Spitze an seinem Hodensack. „Nein, natürlich nicht. Ich kenne andere Mittel, um dich zum Reden zu bringen.“
    Er schloss die Augen in Erwartung großer Schmerzen.
    „Sag mir, was du gefunden hast!“
    Seine Stimme war kaum mehr als ein schwaches Flüstern. „Eine Frau. Eine dolexidische Frau.“
    Benahra riss die Augen auf. „Warum war sie dort?“
    „Sie hatte von Dolex fliehen wollen.“
    „Warum?“
    „Ich weiß es nicht. Ich fragte sie nicht.“
    „Was ist mit ihr geschehen?“
    Er senkte den Kopf zum Speer hinab, der immer noch bedrohlich seine Hoden berührte. Dann hob er den Blick und seine Augen zeigten grenzenlose Furcht. „Ich habe sie noch in dem Transporter vergewaltigt und danach getötet.“
    Benahra konnte nicht fassen, was er ihr erzählte. Kaum hatte sie den Schrecken begriffen, riss der Mann die Speerspitze mit den Händen zu seiner Brust empor und stemmte sich ihr entgegen. Auf seinem Gesicht entstand ein Ausdruck der Glückseligkeit, während ein Blutschwall aus seinem Mund strömte. Seine Lippen bildeten ein Wort, das in roten Speichelblasen zerplatzte. „Endlich.“ Er sank zur Seite und fiel zu Boden.
    Benahra schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dann öffnete sie die Lider und zog mit einem Ruck den Speer aus dem toten Körper.
     
    *
     
    Lex spähte den Gang hinunter. Bislang war kein anderer Sicherheitsmann aufgetaucht. Ryan stand leise keuchend neben ihm. Etwas schien ihm zu schaffen zu machen. Lex musterte ihn. Wortlos fasste er nach Ryans Arm, den der fest an seine Seite gepresst hatte, und zog ihn fort. Ein Blutfleck breitete sich an der Stelle auf dem Hemd aus.
    „Ist nur ein Streifschuss“, murmelte Ryan.
    „Wir kümmern uns später darum, okay?“, fragte Lex.
    Ryan nickte und drückte seinen Arm wieder an die Stelle. Lex blickte den Gang hinab.
    „Wir müssen es bis zum Shuttle-Raum schaffen. Ich glaube, das ist die einzige Möglichkeit. Wenn wir aus dem Haus fliehen, wird man uns auf dem Grundstück fassen. Wir müssen so schnell wie möglich die Erde verlassen, bis wir ...“ Lex unterbrach sich und fügte bitter an: „Gut möglich, dass es verdammt lange dauern wird, bis wir zurückkehren. Solange wir nicht beweisen können, was Kellim für ein mieses Spiel veranstaltet, haben wir mehr als schlechte Karten.“
    „Das wird immer schwieriger werden. Die Zeit spielt ihm in die Hände. Solange wir auf der Flucht sind, hat er genügend Möglichkeiten, uns Verbrechen anzulasten, wie es ihm gerade passt. Das wird eine harte Nuss, Lex … zu hart.“
    „Es gab noch keine Nuss, mit der ich nicht zurechtgekommen wäre.“
    Sie bewegten sich langsam durch den Flur bis zur nächsten Abzweigung. Lex gab Ryan ein Zeichen, still zu sein. Er hielt die Strahlenwaffe schussbereit.
    „Okay, wir wissen beide, was es zu bedeuten hat, dass wir bis jetzt nicht aufgehalten wurden“, flüsterte Lex.
    Ryan gab einen brummenden Laut von sich. „Die wissen, dass wir zum Shuttle-Raum wollen. Dazu müssen wir den engen Gang passieren. Wir laufen ihnen direkt in die Arme!“
    „Aus dem Grund müssen wir einen anderen Weg finden.“
    „Wie sollen wir das anstellen?“
    „Wo ein Geheimgang ist, da sind noch mehrere. Ich bin mir sicher, dass das Haus über ein ganzes Netzwerk solcher geheimer Wege verfügt. Ganz sicher führt einer von ihnen unmittelbar zum Landeplatz. Kellim wird dafür Sorge getragen haben, dass er im Falle eines Falles unbemerkt dorthin gelangen kann, um mit einem Shuttle zu fliehen, falls sein Haus gestürmt wird. Wir sollten versuchen, in den Besitz eines der Shuttles zu gelangen, um von hier abzuhauen.“
    „Also

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