Lex Warren E-Book
Lex feuerte.
„Wie eine feige Ratte!“ Lex musste einsehen, dass es zu spät war, den Senator zu erreichen. Er rannte um den Schreibtisch herum und riss die Schubladen auf. Schnell steckte er einige Gegenstände ein und ging zu dem am Boden liegenden Sicherheitsmann. „Los, ich will den elektronischen Schlüssel, um die Türen zu öffnen!“
Der Angesprochene starrte ihn an. Seine Brust hob und senkte sich rasch.
Lex presste ihm seine Kanone zwischen die Augen. „Deine Frau wird wenig Spaß an deiner Identifizierung haben, wenn dein Schädel zerfetzt ist.“
Der Sicherheitsmann beeilte sich, das kleine Gerät mit zitternden Fingern aus seiner Hosentasche hervorzuholen.
„Welcher Code?“, blaffte Lex ihn an.
„Eins-Null-Drei … Nn… neun-Gamma-Beta“, brachte der Mann stammelnd hervor. „Bitte … bitte töten Sie mich nicht.“
Lex gab den Code ein und wartete. „Dein Glück, dass du dich für die Wahrheit entschieden hast. Grüß die Familie recht herzlich!“ Er schlug ihn mit einem Fausthieb bewusstlos. Zu Ryan sagte er: „Los, dreh dich um!“ Er löste die Fesseln und drückte ihm eine Strahlenwaffe in die Hand.
„Hier, ein Geschenk von Senator Kellim. Seine Schubladen sind voll davon. Hoffen wir, dass sie funktionieren.“
Ohne zu zögern, gab Ryan einen Schuss ab, mit dem er einen Teil von Kellims Schreibtisch zu Sägespänen verarbeitete. „Funktioniert“, bestätigte er trocken.
„Lass uns von hier verschwinden. Noch was, Ryan … Ich habe keine Ahnung, ob wir hier lebend rauskommen, aber falls dem so ist, habe ich einige Fragen an dich. Und du wirst sie beantworten!“
9. Kapitel
Ein übler Geruch lag in der Luft. Benahra schob sich ihr Tuch vor Mund und Nase, während sie auf die steinernen Gebäude zuging. Das Gefangenenlager war in einer Talebene errichtet worden, die von zwei Seiten von hohen Felswänden umgeben wurde. Ein Fluss lief mitten hindurch, dessen Fluten den Streifen Land im Sonnenlicht wie ein Messer teilten. Einige Wächter beäugten Benahra neugierig, senkten jedoch sofort den Blick, wenn sie die Männer ansah.
„Was willst du hier?“, hallte eine Stimme zu Benahra herüber. Sie kam von einer Frau, die im Schatten der Felsen eine Lieferung Gemüse begutachtete. Sie war zweifellos die Befehlshaberin über das Lager. Ein großer Schlüsselbund hing an einem Gürtel, der ihren feisten Leib umschlang. „Mach irgendwas damit. Das Zeug gammelt schon“, wies sie einen Mann an, der für die Nahrungszubereitung der Gefangenen verantwortlich war.
„Nun?“, wandte sie sich erneut an Benahra.
Diese richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. „Als ehemalige Botschafterin auf der Erde verlange ich einen Menschen aus dem Gefangenenlager zu meinem Eigentum zu machen.“
Die Befehlshaberin hob überrascht eine Augenbraue. Sie neigte leicht den Kopf, um Benahra Ehre zu erweisen.
„Verzeiht mir, nun erkenne ich Euch. Ihr seid Benahra Colhana, die für unser Volk als Vermittlerin fungierte. Warum wollt Ihr Euch, da Eure Zeit auf der Erde vorüber ist, mit einem unwerten Menschenmann abgeben?“
Benahra hatte mit der Frage gerechnet. Sie setzte einen stolzen Blick auf. „Ich musste lange mit ansehen, wie würdelos die Männer auf der Erde die Frauen behandeln. Männer leben dort frei und mit eigenem Willen. Es gelüstet mich, einen von ihnen für das Unrecht bezahlen zu lassen. Daher möchte ich gerne einen wählen, der mir passend erscheint.“
Die Befehlshaberin grinste und offenbarte ein paar braune Zähne. „Das ist ein guter Entschluss. Ich könnte Euch einige zeigen, mit denen ich mich selbst vergnügte.“
„Ich möchte gerne alle sehen.“
„Natürlich. Warum nicht?“ Die beleibte Frau zückte ihren Schlüsselbund. Gemeinsam gingen sie zu einem großen Tor, das das Innere der Steingebäude verschloss. Die Befehlshaberin öffnete es.
„Ich selbst muss hier Stellung halten, da heute noch eine Lieferung Mehl eintrifft, die längst überfällig ist. Ich muss dem Müller eine Lektion erteilen, damit er demnächst pünktlich erscheint. Berlot soll Euch in die Lager begleiten. Er wird für Euch den Respekt der Gefangenen erzwingen.“
Sofort eilte ein Wächter herbei, der eine Lanze mit sich führte. Benahra nahm ihm die Waffe aus der Hand.
„Ich will von keinem Mann begleitet werden. Oder zweifelt Ihr meine Fähigkeiten als Dolexidin etwa an?“
„Natürlich nicht, Benahra Colhana. Ihr seid eine würdige Herrin und im Umgang mit Menschen sicher
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