Lex Warren E-Book
müssen wir den Eingang zum Fluchtweg finden.“ Denver klang nicht besonders zuversichtlich.
„Wir sollten das Schlafzimmer des Senators suchen. Solche feigen Typen haben ständig Angst, dass sie im Schlaf von Feinden überrascht werden könnten. Ich bin mir sicher, dass von dort aus ein Weg direkt zu seinem privaten Shuttle-Landeplatz führt.“
Ryan verzog das Gesicht. „Wenn ich eines nie im Leben wollte, dann das Schlafzimmer dieses widerlichen Schweines zu sehen.“
„Manchmal kann man es sich nicht aussuchen. Okay, der Gang hier führt vom Eingangsbereich weg und liegt im Dunkeln. Scheint mir der passende Ort für ein Schlafzimmer.“
Sie eilten so leise wie möglich weiter voran und kreuzten eine große Treppe, deren Stufen nach unten führten. Die Halle, in der sie endeten, war ebenfalls leer. Bei der ersten Tür, die Lex und Ryan erreichten, machten sie Halt.
Lex drückte die Klinke und spähte in den Raum. „Sieht aus wie das Ankleidezimmer.“
„Wozu braucht man so was?“
Sie schlichen zur nächsten Tür.
„Weißt du, was ich mich frage?“, sagte Lex, während er in den Raum blickte. „Badezimmer“, warf er knapp ein, bevor er seinen Satz beendete. „Warum hat Kellim uns nicht erschossen? Die Waffen dazu waren direkt vor seiner Nase in den Schreibtischschubladen. Warum ist er geflohen?“
Ryan zuckte mit den Schultern, aber Lex konnte sehen, dass er seinem Blick auswich. „Du weißt warum“, stieß er überrascht hervor.
„Weil er ein feiges Schwein ist, wie du eben gesagt hast.“
„Nein, das ist nicht der Grund. Er muss dich unter allen Umständen am Leben lassen, damit du ihm sagst, wo der Gegenstand ist, den er so dringend zurückhaben möchte. Auf mich kann er ja offenbar verzichten, wenn er meine Ermordung in Auftrag gibt, aber er wollte offensichtlich nicht riskieren, dass du zu Schaden kommst. Ich denke, dass die Sicherheitsmänner den Auftrag hatten, dich am Leben zu lassen, sonst wäre die Sache anders für uns ausgegangen.“
„Vielleicht irrst du dich.“
„Nein, das denke ich nicht. Deine harmlose Verletzung beweist das. Oder denkst du wirklich, dass Kellims Leute auf so kurze Entfernung nicht in der Lage sind, ihr Ziel zu finden?“
Ryan erwiderte nichts.
„Ich habe noch viele Fragen an dich“, sagte Lex ernst, „aber zuerst müssen wir hier raus.“ Er öffnete eine weitere Tür, als aus dem unteren Stockwerk Stimmen zu hören waren.
„Sieh nach, ob sie zur Haustür raus sind!“
„Da können sie nicht sein. Der Alarm wäre längst ausgelöst.“
„Nimm dir die unteren Räume vor! Ich gehe mit Jordan nach oben. Sei vorsichtig, auf wen du schießt!“, mahnte die Stimme.
Lex sah Denver vielsagend an. „Das ist es“, flüsterte Lex und schlüpfte in den Raum. Er schloss geräuschlos die Tür, als Denver ihm gefolgt war, dann holte er das Gerät aus der Tasche, mit dessen Hilfe er schon die Hoteltür des ‚Water Palace‘ mit einem Kraftfeld versehen hatte und aktivierte es. Als er sich umdrehte, bemerkte er, wie Ryan mit angewiderter Miene das Bett des Senators betrachtete.
„Wir sollten es in Brand stecken, damit die ganze Bude abfackelt.“
„Dafür haben wir keine Zeit. Such lieber die Wände ab. Irgendwo muss ein Eingang sein. Ich bin mir ganz sicher.“
Ryan begann, ebenso wie Lex, den Raum zu inspizieren. „Gut, dass das Haus nicht komplett durch Kameras überwacht wird“, murmelte er, während seine Fingerspitzen die Holzvertäfelung entlang tasteten. Von der Tür her waren Stimmen und schließlich Schüsse zu hören. „Wie lange kann das Kraftfeld sie aufhalten?“
„Lange genug, damit wir uns das hier mal näher ansehen können.“ Lex grinste, als eine der Holztafeln zur Seite schwang und einen dunklen Gang freigab.
„Sieht nicht sehr gemütlich aus“, befand Ryan.
„Bleib ruhig hier und leg dich in Kellims Bett. Ich nehme auf jeden Fall den Weg.“ Er kroch in den Geheimgang.
„Und wenn das eine Falle ist?“
„Dann können wir immer noch kämpfen.“
Ryan folgte Lex. Gemeinsam tasteten sie sich in dem engen Gang vorwärts. Als sie an eine Abzweigung kamen, wies Lex auf den Weg, der steil bergab führte. „Jetzt begeben wir uns ins Erdgeschoss.“
„Was denkst du, wo Kellim hingegangen ist?“, fragte Ryan.
Lex schnaubte. „Ich denke, wir sollten davon ausgehen, dass wir im Shuttle-Raum ein Empfangskomitee antreffen, inklusive Kellim. Unser Vorteil ist allerdings, dass sie nicht damit rechnen, dass wir den
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