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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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…« Sie seufzte und erinnerte sich an Val Cons frustrierte Äußerung, dass manche Sprachen sich nicht dazu eigneten, komplexe Vorgänge zu erklären. »Nun ja, er möchte ein paar Übungen machen, damit sein Körper und seine Psyche wieder in Einklang kommen …«
    Hilflos streckte sie die Hände aus und verwünschte sich selbst, weil ihr auf einmal Tränen in den Augen standen. »Hakan, es fällt mir nicht leicht, manche Dinge zu erläutern. Obendrein fühle ich mich schuldig, weil Cory und du in einen Kampf verwickelt wurden, nur um mich zu retten. Meinetwegen habt ihr jetzt Probleme.«
    »Es war doch nicht deine Schuld, dass die Farm überfallen wurde!«, protestierte Hakan. »Dafür kannst du doch nichts!«
    »Miri, rede dir nur kein schlechtes Gewissen ein«, unterstützte Kem ihren Verlobten. »Du …«
    Aber Miri schnitt ihr das Wort ab. »Doch, dass die Situation eskaliert ist, lag an mir! Ihr müsst euch das so vorstellen: Einer der Männer trat die Tür ein und zielte mit seinem Gewehr auf mich. Borril sprang ihn an, und der Mann schlug ihn mit dem Gewehrkolben. Aber Borril versuchte wieder, ihn zu beißen. Als der Mann abgelenkt war, entriss ich ihm das Gewehr und erschoss ihn damit. Ein zweiter Mann stürmt durch die Tür, und ich erschoss ihn ebenfalls. Das war dumm von mir! Ich dachte, es wären Banditen, fünf, höchstens sechs Mann. Das Gewehr taugte nicht viel; es war schlecht gepflegt, rostig, weil es nie geölt wurde. Ich wollte die Stellung halten und kämpfen …«
    »Die Stellung halten und kämpfen?«, wiederholte Hakan ungläubig. »Gegen sechs bewaffnete Männer wolltest du dich behaupten?«
    »Nun, falls es nur sechs gewesen wären … Zwei hatte ich bereits ausgeschaltet, also wäre die Übermacht nicht mehr so groß gewesen. Aber dann entdeckte ich einen Mann, der mit einem automatischen Gewehr ausgerüstet war. In dem Moment wusste ich, dass ich einen Fehler begangen hatte, als ich nicht weggelaufen war. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nicht mehr aus dem Haus fliehen können. Ich saß dort fest, nur mit einem verrosteten Gewehr, das kaum funktionierte. Natürlich hatte ich noch mein Messer, aber ich kann nicht so gut mit einer Klinge umgehen wie Cory. Ich machte mir große Sorgen, als Cory eintraf und dich mitgebracht hatte: Keiner von euch beiden ist ein Soldat. Ich brachte euch in Gefahr, Hakan, weil ich zu Anfang die Situation falsch einschätzte. Deshalb fühle ich mich schuldig. Ich hätte Borril nehmen, aus dem Haus rennen und mich irgendwo verstecken sollen.«
    »Cory hat eine Menge Leute getötet, Miri … und ich habe auch ein paar erschossen.«
    »Du hast drei Männer getötet, hat Cory mir erzählt.« Sie zog die Stirn kraus. »Hakan, warum besitzt du ein Gewehr?«
    »Was?« Er blinzelte. »Nun … ich gehe damit auf die Jagd. Ich schieße …«
    »Du gehst auf die Jagd? Warum? Gibt es nicht genug Läden, in denen du Fleisch einkaufen kannst? Oder hast du zu wenig Geld, um es dir leisten zu können?«
    »Doch, sicher könnte ich mir kaufen, was ich zum Leben brauche. Aber …«
    »Mit einer solchen Waffe hättest du nicht auf Männer wie diese schießen dürfen!«, rief sie erregt. Als sie den schmerzlichen Zug in seinem Gesicht sah, beugte sie sich vor und packte seine Schultern. »Hakan, das Gewehr, das du benutzt hast, taugt nur für die Jagd auf Wild. Aber diese Kerle waren schwer bewaffnet und hatten Kampferfahrung. Was du getan hast, war äußerst tapfer, aber deine Tollkühnheit hättest du leicht mit deinem Leben bezahlen können.« Sie ließ seine Schultern los und lehnte sich wieder zurück. »Vermutlich verdanke ich dir, dass ich noch am Leben bin, Hakan. Wer weiß, wie der Kampf ohne dein Eingreifen ausgegangen wäre. Und du hast auch eine wichtige Erfahrung gemacht. Du hast gemerkt, dass du in der Lage bist, einen Menschen zu töten. Und du weißt nun, wie du dich hinterher fühlst.« Sie legte eine Pause ein. »Der Kampf macht dir schwer zu schaffen, Hakan. Das sehe ich dir an. Vielleicht wäre es das Beste, du würdest dich von diesem Gewehr trennen.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte er heiser.
    »Wie ich den Kampf verkraftet habe, willst du wissen? Nun, ich war lange Zeit Soldatin, Hakan. Genau gesagt, diente ich in einer professionellen Söldnertruppe. Aber zwischen Söldnern und diesen Rebellen besteht ein gewaltiger Unterschied. Soldaten oder Söldner brechen keine Türen auf und erschießen harmlose Zivilisten, unbeteiligte Menschen. Wenn alles

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