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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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ordnungsgemäß zugeht, kommen sie, geben bekannt, dass sie das Gebiet erobert haben, und bitten die Leute, ihre Habe zu packen und zu gehen. Unter Umständen eskortieren sie sogar die Flüchtlinge, wenn ihnen von irgendwelchen außer Kontrolle geratenen Banden Gefahr droht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Viele Leute weigern sich, ihre Häuser zu verlassen. Aber in einem umkämpften Gebiet haben sie nichts zu suchen. Mitunter staunt man über die Naivität von Zivilisten. Sie glauben, Gewehrkugeln könnten keine Türen durchschlagen, und sie kommen gar nicht auf den Gedanken, ihr Haus könnte abbrennen.« Sie schüttelte den Kopf. »Du und Cory, ihr seid keine ausgebildeten Soldaten. Ihr seid beide in gewissem Maße traumatisiert. Du weißt selbst am besten, wie du dich fühlst. Und wie Cory Klavier spielt, hast du ja gehört.«
    »Es war fürchterlich …«
    »Er hat gespielt wie eine Maschine«, warf Kem ein.
    Miri nickte. »Deshalb braucht er einen Ort, an dem er allein sein und bestimmte Übungen machen kann, um seinen Körper und seine Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Bitte, Hakan, weißt du, wo man einen derartigen Raum findet? Kem, denk bitte nach. Jeder Platz ist recht, solange Cory dort nicht gestört wird.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen, und Miri gab schon die Hoffnung auf, dass die beiden helfen könnten. Dann fragte Kem zögernd: »Hakan, was hältst du von der Scheune?«
    Er überlegte eine Weile, den Blick seiner kurzsichtigen Augen in die Ferne gerichtet. »Das könnte gehen; der Raum ist trocken, und es steht immer noch der Ofen darin, aus der Zeit, als dieser spleenige Tourist den Platz als Maleratelier benutzt hat.« Er nickte. »Doch, du hast recht. Cory kann in der Scheune seine Übungen praktizieren, bis ihm ein langer, grauer Bart gewachsen ist.«
    Vor Erleichterung hätte Miri am liebsten laut gelacht. »Ich glaube nicht, dass die Übungen so lange dauern werden. Morgen früh zeige ich ihm als Erstes die Scheune, dann erledige ich meine Angelegenheiten, und später gehe ich zu Zhena Brigsbee auf die Farm zurück.« Sie sah Kem an. »Wenn Zhena Trelu anrufen und nach mir fragen sollte … könntest du dann für mich irgendeine Ausrede erfinden? Ich weiß, ich verlange viel von euch …«
    »Mir fällt schon was ein, Miri. Sei unbesorgt.«
    Wieder schossen ihr die Tränen in die Augen, und sie sah ihre Freunde wie durch ein glitzerndes Kaleidoskop. »Danke«, sagte sie mit rauer Stimme und stand auf. »Ihr seid wirklich gute Freunde.«
    Sie war schon auf halbem Weg zur Tür, als Hakan sie noch einmal zurückrief.
    »Miri?«
    Bei allen Göttern des Universums, was mag jetzt noch kommen, dachte sie und drehte sich um. »Was gibt’s, Hakan?«
    Er hielt Kems Hand in der seinen und macht einen wesentlich ruhigeren Eindruck als noch kurz zuvor; doch der Blick in seinen Augen verriet Unsicherheit. »Eine Frage will mir nicht aus dem Kopf gehen, Miri. Könntest du mir vielleicht verraten, woher du wirklich kommst? Es ist nämlich so, in Porlint…«
    »In Porlint«, fiel sie ihm seufzend ins Wort, »sind kleine Mädchen wie ich keine Soldaten und auch keine Söldner. Ich weiß, Hakan. Und nun gute Nacht.«
    Ehe Hakan und Kem sich von ihrer Verblüffung erholen konnten, war Miri verschwunden. Sie hörten nicht, wie sie die Diele durchquerte, nur dass die Tür zum Wohnzimmer geöffnet und wieder ins Schloss gezogen wurde.

Vandar
Fornems Tor
     
    S ieht doch ganz gut aus, Robertson. Jetzt nur noch den Timer einstellen, und du kannst abhauen.«
    Doch ihre Hand schwebte zögernd über dem letzten Schalter, dann wandte sie sich mit einem deftigen Fluch von den Kontrollarmaturen ab und trat zwei Schritte zurück, um sich Val Cons improvisierte Karte des Planeten anzusehen.
    »Bei allen Göttern!« Im Schneidersitz hockte sie sich mitten hinein, fuhr mit den Fingerspitzen eine Bergkette aus Klebeband entlang und hob dann ein Raumschiff aus Papier auf. Auf diesem Planeten sollte sie den Rest ihres Lebens zubringen, während ihr vorher Hunderte von Welten zur Auswahl standen …
    »Du steckst hier fest, Robertson. Finde dich mit dieser Tatsache ab und hör auf, dich selbst zu bemitleiden. Ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit über dich gekommen ist. Bei jeder Gelegenheit fängst du an zu heulen. Du denkst, du hättest ein schweres Schicksal? Was soll Val Con erst sagen? Auf Liad groß geworden, eine Ausbildung als Erstkontakt-Scout, ist viel herumgekommen, hat eine Menge bewirkt, zu

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