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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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tonloser Stimme. »Meine Mutter brachte mir Lesen bei; und als ich mich Liz’ Truppe anschloss, bläute sie Trade und die Grundbegriffe der Mathematik in meinen Schädel. Um bei den Söldnern was zu werden, braucht man keine höhere Schulbildung. Deshalb habe ich auch nie gelernt, wie man sich eine fremde Sprache aneignet. Ich gebe meine Bestes, wirklich. Aber offenbar genügt es nicht, so leid es mir tut.«
    Val Con stand regungslos da und sah sie an; in seinen Zügen spiegelten sich so viele Gefühle wider, dass sie sich wieder hinsetzen musste, der Verzweiflung nahe.
    Jetzt hast du alles kaputtgemacht, du blödes Ding, haderte sie mit sich und schluckte hart. Sie wartete nur darauf, dass er sich umdrehen und weggehen würde.
    »Miri.« Plötzlich lag er vor ihr auf den Knien und streckte die Hand nach ihr aus, ohne sie zu berühren.
    »Hast du jetzt alles kapiert?«, fragte sie heiser. Sein Gesicht war dicht vor ihr, doch in seiner Miene vermochte sie nicht zu lesen.
    »Ja.« Er legte die Hand an ihre Wange und streichelte sie, langsam und vorsichtig, als sei sie irgendein wildes Geschöpf, das er nicht erschrecken wollte. »Ich entschuldige mich für meine Dummheit, Cha’trez.«
    Jetzt strömten die Tränen aus ihren Augen. »Nein, ich bin dumm. Das sagte ich dir bereits.«
    »Ja, ich weiß. Und hoffentlich hörst du bald auf zu glauben, du müsstest mich belügen.« Mit den Fingern strich er über ihre nassen Wangen. »Zwischen Schulbildung und Intelligenz besteht ein großer Unterschied, Miri. Du bist nicht dumm. Du machst nur manchmal dumme Sachen.« Er entbot ihr ein kleines Lächeln. »Und normalerweise bin ich auch nicht dumm. Trotzdem handele ich nicht immer richtig. Jeder begeht mal einen Fehler, hat mir einmal jemand gesagt.«
    Ihre Lippen zuckten. »Das habe ich auch schon gehört.«
    »Schön.« Er hockte sich auf die Fersen und sah ihr ernst in die Augen. »Da wir beide Fehler gemacht haben, sollten wir jetzt überlegen, wie wir sie korrigieren.« Er wölbte eine Augenbraue. »Hast du starke Kopfschmerzen?«
    »Wie kommst du darauf, ich könnte Kopfschmerzen haben?«, fragte sie verdutzt.
    »Nun, selbst ich kriege immer noch Kopfschmerzen, wenn ich versuche, von einer Sprache in eine andere zu übersetzen. Rede mich in irgendeiner Sprache an, die ich kenne, und ich antworte in demselben Idiom. Aber wenn du mich bittest, ein einzelnes Wort zu übersetzen, muss ich mitunter stundenlang überlegen.« Er strich sich die Haarsträhne aus den Augen. »Wirst du mir einen Gefallen tun, Cha’trez?«
    »Ich tue alles, was du willst.«
    »Das dürfte genügen«, murmelte er und erinnerte sie so sehr an Edger, dass sie lachen musste. Er sah sie unter seinen Wimpern hervor an, ehe auch er grinste. »Sitzt du bequem hier, oder möchtest du lieber ins Haus gehen?«
    »Ich fühle mich vollkommen wohl an diesem Platz«, wandte sie hastig ein, als Visionen von Zhena Trelu durch ihren schmerzenden Kopf tanzten. Sie überkreuzte die Beine und gab sich Mühe, aufmerksam zu erscheinen. »Was machst du da?«
    Val Con kramte in seiner Tasche. »Ich habe mir überlegt, was dir helfen könnte, diese fremde Sprache zu erlernen …« Er zog die Hand aus dem Beutel und warf mehrere Objekte auf den Boden.
    »Schließ die Augen!«, rief er scharf, und sie gehorchte prompt. Dann legte er zwei Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, bis ihre geschlossenen Augen auf einen Punkt gerichtet waren, der über seinem eigenen Scheitel lag.
    »Halte die Augen geschlossen«, fuhr er mit ruhigerer Stimme fort, »und sage mir, was du gerade auf dem Boden gesehen hast.«
    Sie zog die Brauen zusammen. »Ich beginne mit dem Teil, das dir am nächsten liegt und gehe in Richtung Osten weiter: Kreditkarte, metallic-orange mit drei schmalen blauen Streifen, in einer Ecke ist ein Vollbit eingezeichnet. Dann kommen ein flacher weißer Kieselstein von der Größe zweier Vollbits, ein Cantra, mit der Rückseite nach oben: die Kette aus Sternen. Mir am nächsten liegt der Schlüssel des Schiffs; daneben ein Schreibstift, dann ein kurzes Stück Draht, das wie ein Korkenzieher verdreht ist; ein Fetzen weißes Papier, etwas steht darauf geschrieben, aber ich weiß nicht in welcher Sprache, doch die Handschrift könnte von dir sein; und dann kommt wieder die Kreditkarte.« Sie legte eine Pause ein und nickte. »Das ist alles.«
    Er schwieg eine geraume Weile.
    Als ihr die Stille zu lange andauerte, fragte sie beinahe schüchtern: »Val

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