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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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gehört«, näselte Shan.
    Pat Rin lachte. »Erst kürzlich sagte mir jemand, es könnte gefährlich werden, wenn man auf Gerüchte hört. Verstehe mich bitte nicht falsch, Cousin, nichts läge mir ferner, als deine Worte anzuzweifeln, aber ich möchte von der Ersten Sprecherin persönlich erfahren, was sie von mir verlangt. Wäre es möglich, sie zu sehen?«
    »Ich glaube, sie sitzt allein im Arbeitszimmer. Soll Jeeves dich begleiten?«
    »Das ist gut gemeint, aber ich kenne den Weg.« Zum Abschied verbeugte er sich. »Verwandter, für den Fall, dass wir uns vor dem Abflug der Dutiful Passage nicht mehr treffen, wünsche ich dir alles Gute. Und dir natürlich auch, junger Gordon.« Dann trippelte er in seinen schicken Stiefeln davon.
    Gordy stieß lautstark den Atem aus, drehte sich zu seinem Pflegevater um und zögerte.
    »Ja?«
    »Ist Pat Rin in Cousine Nova verliebt?«
    Shan schüttelte den Kopf. »Nein … nein, ich glaube, Pat Rin ist in niemanden verliebt.«
    »Außer in sich selbst!«
    Zu Gordys Verwunderung rief diese Bemerkung ein nochmaliges Kopfschütteln hervor. »Ganz und gar nicht.«
    In einer heftigen Bewegung streckte Gordy beide Hände von sich und erschreckte Lady Pounce dermaßen, dass sie die Augen öffnete. »Aber warum benimmt er sich dann so … so komisch?«
    »Na ja«, entgegnete Shan versonnen und ließ den Rest seines Weins im Glas kreisen, »ich denke, dass er, wie die meisten von uns, noch ein bisschen unreif ist. Hast du die Gleichungen geprüft?«
    Gordy wurde rot. »In fünfzehn Minuten bin ich damit fertig.«
    »Schön. Dann komme ich in fünfzehn Minuten zurück. Morgen früh begeben wir uns wegen der abschließenden Kontrollen auf die Passage. Abflug bei Sonnenaufgang in Solcintra, Treslan Zweitertag.«
    »Vorher muss ich mich aber noch von Karea verabschieden …«
    »Selbstverständlich.« Shan seufzte. »Mach mit den Gleichungen weiter, Gordy.« Abrupt verließ er das Zimmer und schloss hinter sich die Tür.
     
    Shan drückte auf die Abspieltaste und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück, um noch einmal Val Cons aufgezeichnete Botschaft an Edger zu hören.
    »Ich grüße dich, Bruder, und danke dir, dass du dich für mein Leben und das Leben deiner jüngsten Schwester eingesetzt hast. Ich soll dir Folgendes sagen: Es geht uns gut, man war nett zu uns, gab uns Nahrung, einen Platz zum Schlafen und medizinische Hilfe. Leider hat das Clanschiff die Reise ohne uns fortgesetzt. Es war nicht beschädigt und müsste den einprogrammierten Bestimmungsort wohlbehalten erreichen, denn während der sieben Phasen, in denen der Antrieb aktiv war, trat keine einzige Fehlfunktion auf.«
    Eine kleine Pause trat ein, dann fuhr Val Con fort: »Außerdem soll ich dir sagen, dass man uns unsere Messer zurückgibt und uns mit einem Schiff versorgt, in dem wir unsere Reise fortsetzen können. Hab noch einmal vielen Dank, Bruder, weil du dich in rührender Fürsorge für zwei Mitglieder deines Clans einsetzt, die in der Vergangenheit töricht und übereilt gehandelt haben.«
    Ein Korval-Schiff war bereits zu den Koordinaten unterwegs, die Val Con in seiner Mitteilung versteckt hatte. Präzise Angaben darüber, welche Entfernung ein Schiff der Clutch-Turtles während der »sieben Phasen, in denen der Antrieb aktiv war«, zurücklegen konnte, gehörten zu den mannigfachen Informationen, die Cheever McFarland in dem Päckchen überbracht hatte. Natürlich musste man jeder Möglichkeit nachgehen, aber Shan hegte wenig Hoffnung, dass das Korval-Schiff Val Con und seine Lebenspartnerin in der Nähe dieser Koordinaten finden würde.
    Das Band gab ein kurzes Zischen von sich, dann erklang die andere Stimme, hell, klar und einen nichtssagenden Blödsinn trällernd, als gäbe es nicht den geringsten Grund zur Sorge:
    »Hi, Edger. Alles ist okay. Ich wünschte mir, du wärst bei uns. Liebe Grüße an die Familie und bis bald.«
    Das Band summte, knackte, und spulte sich geräuschvoll zurück, ehe sich das Gerät ausschaltete.
    »Ich mag sie«, erklärte Shan dem leeren, halbdunklen Arbeitszimmer. »Aber bei allen Göttern, Bruder, die Juntavas?«
    Das Abkommen zwischen dem intergalaktischen Mob und Korval reichte etliche Generationen zurück und funktionierte nach dem Prinzip: Du lässt mich in Frieden, und ich lasse dich in Frieden. Simpel, effektiv, verlässlich. »Warum hast du den Typen nicht erzählt, wer du bist? Sie hätten den Korval und seine Lady fallen lassen wie zwei heiße Kartoffeln

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