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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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meisten Bücher hatten Jerrel gehört, und seit seinem Tod sammelte sich auf ihnen der Staub. »Für Kinder?«
    »Es müssten doch ein paar Kinderbücher da sein aus der Zeit, als Granic, mein Sohn, klein war. Warum fragst du?«
    »Wegen Miri«, erwiderte er. »Damit sie die Sprache lernt.«
    »Die Bücher sollen ihr helfen, die Sprache zu lernen?«, staunte Zhena Trelu. »Aber du hast so was nicht gebraucht. Du sprichst unsere Sprache schon ziemlich gut.«
    »Es geht um Miri«, betonte Cory.
    Sie seufzte. »Na schön. Ich werde nachsehen, ob ich noch irgendwo ein paar von Granics alten Büchern finde.«
    Er legte den Kopf schräg. »Bitte, mach es bald, Zhena Trelu.«
    »Nun ja, ich …« Es passte ihr offenkundig nicht, gedrängt zu werden, und sie sah ihn leicht pikiert an; doch er erwiderte den Blick aus seinen strahlend grünen Augen, und nach einer Weile gab die alte Frau nach. Seufzend stemmte sie sich aus ihrem Sessel hoch. »Du hast mich herumgekriegt, Cory«, meinte sie eine Spur bissig. »Ich werde mich beeilen.«
     
    Nach dem Abendessen ließ Zhena Trelu die beiden allein, um sauber zu machen. Sie selbst schickte sich an, auf den Dachboden zu klettern und in Granics alten Büchern zu stöbern; lautstark ächzend erklomm sie die schmale, wackelige Stiege, die nach oben führte.
    Miri ließ Wasser ins Spülbecken laufen und wusch das Geschirr ab, während Val Con den Tisch abräumte. Sie drehte den Kopf und lächelte ihn an. »Ich fühle mich schon viel besser«, verkündete sie, wobei sie nicht allzu sehr übertrieb. Es ging ihr tatsächlich besser, aber nur ein kleines bisschen. Die Kopfschmerzen waren vergangen, was sie natürlich als einen großen Vorteil auffasste, aber sie war immer noch so nervös wie ein Söldner ohne Kynak.
    Val Con trocknete ein Glas ab und stellte es an die Seite. »Wenn wir hiermit fertig sind und du Lust hast, kann ich dir einen Weg zeigen, wie man sich das Leben hier ein wenig erleichtert.«
    Zweifelnd sah sie ihn an; sie wusste nicht, ob ihr zu diesem Zeitpunkt der Sinn danach stand, etwas Neues zu lernen.
    »Ich verspreche dir, dass es nichts sein wird, was dir Kopfschmerzen bereitet«, fuhr er ernsthaft fort. Sie bedachte ihn mit einem müden Lächeln. »Na schön«, lenkte sie ein. »Was zur Hölle ist denn das?«
    Brrrrrrrrrinngg!
    Miri wirbelte erschrocken herum und starrte auf den schwarzen Kasten, der an der gegenüberliegenden Wand hing. Bis zu diesem Augenblick hatte er noch nie einen Laut von sich gegeben. Das Schrillen wiederholte sich, und Val Con legte seine Hand auf den Kasten; dann hob er das obere Teil ab und hielt es an sein Ohr.
    »Bei Zhena Trelu«, sagte er in korrektem Benish.
    Eine Pause trat ein, die angefüllt war mit leisen, knackenden Geräuschen. Nach einer Weile meldete sich eine Frauenstimme, die sich vor schierer Verblüffung in die Höhe schraubte. »Was? Wer spricht da? Wo ist Estra?«
    Val Con seufzte leise. »Sie sprechen mit Cory«, erklärte er. »Estra ist auf dem Dachboden.«
    Abermals ertönte nur ein knisterndes Rauschen aus dem Ding; Val Con wandte sich Miri zu, die wie erstarrt neben dem Spülbecken stand. Er rümpfte die Nase, was ihr ein Kichern entlockte, und dann sprudelte die Stimme aus dem Telefon einen weiteren Wortschwall hervor.
    »Cory? Was haben Sie in Estras Haus zu suchen? Wer sind Sie überhaupt? Und woher kommen Sie?« Das Erstaunen war blanker Neugier gewichen.
    Eine Tratsche, dachte Val Con finster und musste sich beherrschen, um nicht noch einmal zu seufzen. »Ich arbeite hier. Ich komme von zu Hause. Und wer sind Sie?«
    »Was?«, kreischte die Frau. »Ich bin Athna Brigsbee. Sagen Sie Estra, ich sei am Telefon und möchte sie umgehend sprechen.«
    »Bleiben Sie dran«, erwiderte er und ließ den Hörer an der Schnur herunterbaumeln. Langsam ging er durch den langen Flur, stieg die Treppe zur ersten Etage hinauf und kraxelte von dort aus über die steile Stiege auf den Dachboden.
    »Zhena Trelu?«
    Von droben ertönten ein dumpfer Knall und ein Rascheln. »Was gibt’s?«
    »Athna Brigsbee ist am Telefon und möchte umgehend mit dir sprechen.«
    »Möge der Wind diese Frau davonblasen!«, schimpfte Zhena Trelu, und Val Con verbiss sich ein Grinsen. »Sag ihr, sie soll nicht auflegen, Cory. Ich komme gleich.«
    »Wird gemacht.« Geschmeidig und leise stieg er die Treppen hinunter und ging wieder in die Küche.
    »Sie sollen nicht auflegen, Athna Brigsbee«, richtete er der Anruferin aus. »Zhena Trelu kommt

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