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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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bist ein Scout; ich bin ein Nichts …«
    »Nein … Miri.« Er legte einen Finger an ihre Lippen. »Ich bin kein Scout. Nicht jetzt. Zurzeit bin ich ein Mann, der versucht, mit der Hilfe seiner Partnerin und Freundin ein neues Leben aufzubauen. Und diese Partnerin«, fügte er schmunzelnd hinzu, »hat Angst, er könnte ihr davonlaufen.«
    Sie wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte, und eine Zeit lang schwiegen beide.
    »Sei unbesorgt, Miri, ich bleibe bei dir«, murmelte Val Con. »Es sei denn, du schickst mich weg. Würdest du das tun?«
    Sie ruckte mit dem Kopf, als hätte er sie geschlagen. »Niemals!«
    »Das ist gut«, entgegnete er, ihre Hand drückend. »Denn ich weiß nicht, ob ich in diesem Fall wie ein Ehrenmann reagieren würde.« Eine Braue schnellte in die Höhe. »Glaubst du, ich würde mich ohne dich nicht einsam fühlen?« Er seufzte, als er die Antwort in ihrem Gesicht las. »Ach so, ich fühle mich ja nie einsam …«
    Miri blickte auf ihre ineinander verschränkten Finger, dann atmete sie tief durch und schaute ihm in die Augen. »Val Con?« Sie holte noch einmal Atem. »Das Ganze ist völlig neu für mich. Ich befand mich noch nie in solch einer Situation. Und damit meine ich nicht nur, dass ich auf einer fremden Welt gestrandet bin und Fähigkeiten erwerben muss wie ein Scout. Früher hatte ich auch keinen Partner. Ich war niemals verheiratet. Ich wollte gar keinen Partner haben.« Sie versuchte zu lächeln und merkte, dass auch seine Mundwinkel sich hoben. »Ich muss mich erst an all das gewöhnen, und offenbar geht das nicht so schnell, wie ich möchte«, folgerte sie. »Es tut mir leid, dass …«
    Doch was ihr leidtat, ging unter in einem Begrüßungsgebell, als Borril auf sie zusprang. Im Nu war er bei ihnen, rollte sich auf die Seite, stieß einen zufriedenen Schnaufer aus und verdrehte schon mal genussvoll die Augen; er konnte es gar nicht abwarten, ausgiebig an den Ohren gezupft zu werden.
    Miri und Val Con tauschten Blicke und lachten.
    »Hund«, sagte Val Con und zog fest an dem albernen Ohr. »Ich wage zu behaupten, dass du schon verwöhnt warst, ehe Miri und ich hierherkamen. Aber jetzt, wo dir drei Paar Hände zur Verfügung stehen, um dich zu knuddeln, wirst du unersättlich …«

Vandar
Springbreeze Farm
     
    V al Con betrat mit ungewöhnlich lauten Schritten den Raum, um die alte Frau nicht zu erschrecken. Als sie hochblickte, verbeugte er sich vor ihr.
    »Zhena Trelu?«
    Sie lächelte erfreut. »Cory«, sagte sie, die Abkürzung benutzend, die sie sich bereits einen Tag nach der unverhofften Ankunft ihrer Gäste angewöhnt hatte. Anfangs hatte Val Con jedes Mal eine Augenbraue hochgezogen, wenn er so angesprochen wurde, aber er hatte niemals protestiert. Und jetzt hieß er halt Cory.
    »Hast du das Mädchen gefunden?«, fragte sie. »Hat sie sich wieder beruhigt? Es tut mir leid, wenn ich sie aufgeregt habe. Ich war ein bisschen streng mit ihr, aber sie hat ja selbst ein Temperament wie der Wind!«
    Val Cons Brauen zogen sich ein wenig zusammen, und er ging weiter in den Raum hinein. »Sie meint es nicht böse«, erklärte er in gebrochenem Benish. »Es ist genauso, wenn Borril zu bellen anfängt – viel Lärm, aber nichts dahinter. Wenn sie sich über etwas ärgert, legt sie los. Aber ihre schlechte Laune hält niemals lange an …« Er hockte sich auf die Armstütze von Jerrys Lesesessel.
    Zhena Trelu zog die Nase hoch. »Meri muss doch wissen, dass ich sie nicht mit Absicht ärgern will.«
    Cory zuckte die Achseln. »Hier ist alles für uns fremd. Miri…« Er zog scharf die Luft ein und streckte seine Hände zu der Geste aus, die sie während der letzten fünf Tage oft an ihm gesehen hatte.
    »Du willst wohl sagen, dass sie Heimweh hat. Sie vermisst ihr Zuhause.« Sie trank den Rest ihres Tees und stellte die Tasse zur Seite. »Das kann ich gut verstehen. Das arme Kind. Ich werde mir Mühe geben und geduldiger mit ihr sein, Cory. Wirst du ihr das von mir ausrichten?«
    »Ja.« Er saß immer noch da und sah sie an, als ob er auf etwas Bestimmtes wartete.
    »Was ist? Hast du Hunger? Ich habe ein paar Butterbrote gemacht, sie sind auf dem Küchentisch. Und wo die Milch ist, weißt du ja.«
    Borril, der zu ihren Füßen auf dem Boden lag, gab ein herzerweichendes Stöhnen von sich. Cory lachte und richtete dann das Wort an die alte Frau.
    »Zhena Trelu. Gibt es in deinem Haus diese … diese Dinge da …«
    Er deutete auf die Wand mit dem vollen Bücherregal. Die

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