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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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und konzentrierte sich auf das Fahren.
    Miri seufzte und lehnte sich auf der Sitzbank nach hinten; plötzlich spürte sie Val Cons Arm an ihrem Rücken. Während sie sich dichter an ihn kuschelte, legte er seinen Arm um ihre Taille und drückte sie an sich.
    »Heimlichtuer!«, murmelte sie.
    »Aber ein netter Heimlichtuer. Hast du den Eindruck, dass wir uns schlecht benehmen, wenn auch nur ein bisschen? Vielleicht sollten wir auf Schmusen verzichten und uns höchstens bei den Händen halten.«
    Miri hob die Augenbrauen. »Willst du meine Hand halten, für den Fall, dass ich Angst bekomme?«
    »Oder umgekehrt. Ich könnte mich ja auch fürchten und Trost brauchen.«
    Sie schnaubte unfein durch die Nase.
    In diesem Moment bog der Truck schwankend auf einen breiteren Weg ab, hüpfte rasselnd über Metallschienen, quälte sich um die nächste Kurve und steuerte auf ein verblüffendes Gebilde zu: ein vorne und hinten offenes Haus, das mitten auf der Straße stand!
    »Was ist das? Ein hölzerner Tunnel?«, wunderte sich Miri.
    »Psst!«, zischte Val Con.
    Von nun an beobachteten der Scout und die Söldnerin die Strecke, die in die Stadt führte, um sich gewissenhaft Entfernungen, Richtungen und die Beschaffenheit des Geländes einzuprägen.

Vandar
Gylles
     
    B rillits Warenhaus war ein zweistöckiges Gebäude mitten im Zentrum der Stadt; gleich gegenüber erhob sich der Turm mit den vielen Fenstern, und ein Stück weiter entdeckten sie das kleine blaue Haus, über dessen Sinn und Zweck sie vor noch nicht allzu langer Zeit spekuliert hatten. Vor dem Geschäft – mitten auf der Straße – erstreckte sich ein ovales Stück Land mit verdorrter Vegetation, der sogenannte Stadtanger.
    Zhena Trelu scheuchte ihre Schützlinge über die Straße und die Treppe zu Brillits Vordertür hinauf, leise vor sich hinmurmelnd, als sie Mrythis Wibecker aus dem Glaswarenladen kommen sah, die neugierig stehen blieb und unverhohlen in ihre Richtung starrte. In weniger als zehn Atemzügen würde die ganze Stadt wissen, dass Estra Trelu mit ihrem Flüchtlingspärchen da war. Wenn es in Gylles eine Tratsche gab, die noch hingebungsvoller Klatsch verbreitete als Athna Brigsbee, dann war es diese Mrythis Wibecker …
    Corvill und Meri verharrten auf der Schwelle, und Zhena Trelu verpasste den beiden einen energischen Stoß in den Rücken, der sie in das schummrige Geschäft beförderte, dessen Boden mit Sägemehl bestreut war.
    »Freust du dich auch schon auf den Tag, an dem du einmal nicht herumgeschubst wirst?«, zischelte Miri Val Con aus dem Mundwinkel zu.
    Val Cons Schultern bebten, aber er schaffte es, sich ein Lachen zu verbeißen.
    Zhena Trelu ging voraus und lotste sie im Sturmschritt durch Gänge, die rechts und links mit interessanten Artikeln gesäumt waren; zu gern hätten Miri und Val Con diese Objekte näher inspiziert, aber erst am Fuß einer breiten Treppe hielt die alte Frau inne. Sie spähte angespannt in beide Richtungen, wie ein argwöhnischer Söldner, der jeden Moment damit rechnet, dass aus dem Unterholz irgendwelche Feinde auf ihn zustürmen.
    Doch nichts dergleichen passierte, und mit einem Wink bedeutete sie ihnen voranzugehen. Sie gehorchten, stiegen die Treppe hinauf und warteten dann, bis Zhena Trelu ihnen keuchend gefolgt war; droben musste die alte Frau erst einmal stehen bleiben, um zu verschnaufen.
    »Also gut, Kinder, wir sind da. Zuerst kommt Cory an die Reihe.« Dann marschierte sie nach rechts, ihre Gäste im Schlepptau.
    »Sie mag dich lieber als mich«, flüsterte Miri ihrem Partner zu.
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach er. »Sie will nur ganz schnell mit mir fertig werden, damit sie sich dir umso länger widmen kann.«
    »Estra! Es ist lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben! Wie geht es dir?«, begrüßte sie ein korpulenter Mann mit Stirnglatze, der ein wenig größer war als Zhena Trelu. Zu einer grauen Hose trug er eine passende graue Jacke, und ein weißes Hemd, das am Kragen mit einer dunkelblauen Kordel verschlossen wurde. Er stand vorne an einem Gang, der zu beiden Seiten von Kleiderständern flankiert wurde.
    Miri zwinkerte verdutzt. Kleider? Und nirgendwo war ein Stummer Diener zu sehen. Wie sollte man bei dieser Masse von Garderobe feststellen, welche Kleidungsstücke einem passten? Es sei denn, der Glatzkopf war für eine Beratung zuständig. Sie schauderte. Bei allen Göttern, was für ein Job!
    Zhena Trelu sprach mit dem Mann über sie. »Porlum, das ist Cory. Er und seine

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