Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
»Von mir aus, Cory. Meri, Liebes, komm bitte mit mir …«
    Miri trödelte noch ein Weilchen, um Val Cons neue Jacke zu inspizieren. »Die ist schön!«, stellte sie fest und grinste zufrieden. Er lächelte zurück.
    »Meri!«, rief Zhena Trelu. Miri lachte und rannte los.
     
    Nachdem Zhena Trelu das Mädchen in die Abteilung geführt hatte, in der es lange Hosen und Blusen gab, die geschnitten waren wie Männerhemden, merkte sie, dass sie überflüssig war. Miris kurze Begegnung mit Salissa war nicht gerade erfreulich verlaufen, aber sie hatte begriffen, nach welchem System die Kleidungsstücke geordnet waren, und mit sicherem Blick hatte sie ein bestimmtes, immer wiederkehrendes Symbol, das in die Sachen eingenäht war, erkannt und begriffen, dass es eine bestimmte Kleidergröße anzeigte. Sie suchte sich vier Hemden aus, ein hellblaues, ein indigoblaues, ein schwarz-weiß kariertes und ein blassgelbes.
    Die alte Frau billigte diese Wahl, denn die Sachen saßen ganz passabel, nur bei der Hose gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit, denn die, für die Miri sich entschied, war Zhena Trelus Ansicht nach viel zu eng. Der Streit wurde beigelegt, als das Mädchen die Hose anzog, die die Frau ihr in die Hand drückte, oben am Bund zuknöpfte und dann losließ. Sofort sackte die Hose von der Taille bis zur Hüfte hinunter, und es war klar, dass sie bei der geringsten Bewegung noch tiefer rutschen würde.
    Zhena Trelu seufzte und stimmte zu, dass die andere Hose doch die richtige Größe hatte. Als sie die Ankleidekabine verließen, sahen sie Cory, der lässig am nächsten Kleiderständer lehnte und über einem Arm etwas hielt. Sowie er Meri erblickte, richtete er sich auf und musterte mit anerkennendem Lächeln das hellblaue Hemd und die indigoblaue Hose.
    »Sehr hübsch.« Er trat vor und hielt ihr eine Jacke hin, die seiner eigenen glich, nur war diese dunkelblau und ein paar Nummern kleiner.
    Das Mädchen machte große Augen und legte die Sachen, die sie sich über den Arm gehängt hatte, vorsichtig auf dem Boden ab. Cory half ihr in die Jacke, als sei sie eine Königin und das Kleidungsstück ein mit Seide gefütterter Pelz, keine Joppe aus wasserdichter, mit Federn gefütterter Baumwolle. Sie schob die Hände tief in die Taschen, um das Fassungsvermögen zu prüfen; dann schloss sie die Jacke bis zum Hals, zog die Kapuze über den Kopf, sodass die unmögliche Frisur beinahe, aber nicht ganz, verdeckt war, strich mit den Fingern über den Ärmel und drückte auf den Stoff, um die Dicke der Federschicht zu testen.
    Cory fasste sie bei den Schultern und bugsierte sie vor den Spiegel. Eine Zeit lang betrachtete sie ihr Abbild.
    »Danke für die schöne Jacke«, sagte sie dann, während sich ihre Blicke im Spiegel begegneten. Sie lächelte. »Wir sind hübsch, du und ich. Nicht hässlich wie Borril.«
    »Nein, wir sehen nicht aus wie Borril«, pflichtete er ihr bei, während er ihr Lächeln erwiderte und seinen Griff um ihre Schultern festigte. »Wir beide sind sehr hübsch.«
    Er ließ sie los und bückte sich, um die am Boden abgelegten Kleidungsstücke aufzuheben. Als er sich wieder aufrichtete, lächelte er die alte Frau an, die stumm dastand.
    »Porlum soll die Rechnung schreiben. Wir haben alles, was wir brauchen«, meinte er und marschierte einfach los, mit Meri an seiner Seite.
    Nach einer Weile folgte Zhena Trelu ihnen.
     
    Sie traten gerade auf den Gehweg hinaus, Cory und Meri bepackt mit den Papiertüten, in denen ihre neue Kleidung steckte, und obendrein mit dem Pappkarton, in den Porlum ihre ordentlich zusammengefaltete alte Kluft verstaut hatte, als die Katastrophe passierte.
    »Estra! Ach, du meine Güte, ist das aber eine Überraschung!«, rief Athna Brigsbee. Mit einem breitem Lächeln auf dem Gesicht, eine Hand zum Gruß ausgestreckt, überquerte sie eilig die Straße.
    Zhena Trelu fügte sich in das Unvermeidliche und zwang sich, das Lächeln zu erwidern. »Wie schön, dich zu sehen, Athna«, würgte sie hervor, aber es klang so unaufrichtig, dass Cory die Stirn runzelte und sie von der Seite her anschielte.
    Typischerweise bemerkte Athna Brigsbee von alledem nichts. Sie ergriff Zhena Trelus Hand und schüttelte sie, bis der alten Frau die Knochen wehtaten, ehe sie sich mit gierigem Lächeln den beiden schlanken jungen Leuten zuwandte, die geduldig dastanden.
    »Das müssen Meri und Cory sein!«, verkündete sie strahlend, und Miri hörte, wie Val Con leise stöhnte. »Estra, ist das nicht

Weitere Kostenlose Bücher