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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Parameter seiner Mission – eine lebende, absolut zuverlässige Hightech-Waffe.
    Er blinzelte. Der Hund und der Dornenstrauch verschwammen ein wenig vor seinen Augen; Val Con blinzelte noch einmal – jawohl! Die Kreatur vor ihm hatte eine gute Überlebenschance, vorausgesetzt, sie wurde in dem laufenden Feuergefecht nicht noch weiter verletzt. Die Wunden, die das Tier bis jetzt davongetragen hatte, waren nicht tödlich, allerdings konnte es durch den hohen Blutverlust sterben. Ob lebendig oder tot, für den Erfolg der Mission war das Wesen unwichtig.
    Er pirschte sich weiter voran, schlich auf das niedrige Fenster zu, hinter dem das sogenannte Esszimmer lag. Der Boden war übersät mit Glasscherben; der Fensterrahmen zertrümmert und verbogen. Mitten im Raum lag ein Soldat, dessen unnatürliche Kopfhaltung den Schluss zuließ, dass jemand ihm gewaltsam das Genick gebrochen hatte.
    Eine Analyse der Situation ergab, dass Miri Robertson für den Tod des Mannes verantwortlich war. Val Con kletterte durch das zerschmetterte Fenster; als seine Füße den Boden berührten, hörte er ein Geräusch. Er wirbelte herum und schleuderte sein Messer.
    Der Soldat starb unter Zuckungen, der offenkundig Wache gehalten hatte und gab einige gurgelnde Laute von sich.
    »Kwtel?«, rief jemand aus dem Nebenzimmer.
    Val Con huschte zu dem Toten hin, zog ihm die plumpe Schusswaffe aus den erstarrenden Fingern und tastete nach dem Sicherungshebel, obwohl er nicht hätte sagen können, wie der Mechanismus funktionierte. Gleichzeitig riss er seine Klinge aus dem Brustkorb des Mannes und beobachtete gespannt die Tür.
    »Kwtel?«, fragte die Stimme wieder, dieses Mal lauter und begleitet vom gedämpften Poltern mehrerer Paare schwerer Stiefel, die über einen Teppich stapften.
    Der erste Soldat schob seinen Kopf durch die Tür.
    Klick!
    Auch er starb durch das Wurfmesser, und er stürzte dem nachfolgenden Soldaten direkt vor die Füße; der feuerte sofort seine Waffe ab.
    Val Con hechtete hinter den hölzernen Esszimmertisch, der ihm notdürftige Deckung bot, entsicherte die Waffe, die er dem Toten abgenommen hatte, und schoss ein paar Mal, während sein Arm unter dem heftigen Rückstoß zitterte.
    Kreischend kippte sein Gegner um und presste sich die Hände vors Gesicht. Val Con feuerte wieder, und das Schreien hörte auf.
    Er war wütend auf sich, weil er so schlecht gezielt hatte. Seine Chance, die Mission zu überleben, war durch diese Aktion drastisch gesunken. Von der oberen Etage her hörte er das Getrappel vieler Stiefel, dann eine kurze Feuersalve.
    Er holte sich sein Messer zurück und stahl sich durch die Diele. In der plötzlich eingetretenen Stille plärrte aus dem Radio in der vorderen Wohnstube viel zu laut Musik.
    Die Küche war leer. Er wandte sich schon zum Gehen, als ein vertrautes Klicken ihn wie elektrisiert zum Telefon sprinten ließ; er riss den Hörer von der Gabel, ehe das Klingeln losging.
    »Hallo? Hier spricht Athna Brigsbee …«
    »Halten Sie den Mund!«, schnauzte er. »Ein Notfall ist eingetreten, Menschen schweben in Lebensgefahr. Alarmieren Sie sofort…«
    »Cory? Wollen Sie mich nicht zuerst darüber aufklären, was los ist? Noch nie in meinem Leben habe ich …«
    »Seien Sie still! Benachrichtigen Sie die zuständigen Behörden! Die Armee soll anrücken! Man soll die Miliz losschicken! Hier findet eine feindliche Invasion statt!« Noch während er sprach, donnerten draußen schwere automatische Waffen; als Antwort kam ein seltsames Snap-Snap-snap, kaum lauter als eine Pelletpistole.
    »Eine Invasion? Wir werden überfallen? Ach, du meine Güte! Cory … wo steckt Estra?«
    »Estra ist nicht in Gefahr. Ich habe keine Ahnung, wo sich Miri befindet. Rufen Sie die Polizei an oder alarmieren Sie das Militär! Ich muss jetzt los!«
    Er ließ den Hörer an der Kordel herunterbaumeln, und nach kurzem Überlegen kappte er das Kabel der Telefonleitung.
    Hoch oben im Haus ertönten in größeren Abständen vier Schüsse; kurz darauf wurde noch dreimal gefeuert.
    Miri! Val Con spürte ein vages Gefühl der Erleichterung, dann flitzte er zurück ins Esszimmer.
    In der Pistole steckten nur noch drei Patronen, und er schnappte sich eines der Gewehre die auf dem Boden lagen. Es war verdreckt, an manchen Stellen waren die Metallteile korrodiert, und das Magazin enthielt lediglich sieben Schuss. Er sagte sich, er könne von Glück sagen, wenn dieses Stück überhaupt noch funktionierte; und ihm war von vornherein klar,

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