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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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dass der Rückstoß ihn gewaltig behindern würde.
    Plötzlich ging im oberen Stockwerk ein heftiger Schusswechsel los; übertönt wurde er von einem schrillen, hohen Kreischen – dem Kriegsschrei der Gierfalken!
    Droben wurde nun unentwegt gefeuert, dazwischen das Poltern von Stiefeln. Der Lärm wurde lauter. Val Con hetzte die Treppe hinauf, jeweils drei Stufen auf einmal nehmend und die klobigen Waffen mit sich schleppend.
    Auf dem oberen Treppenabsatz drängte sich eine Meute Soldaten; sie kehrten ihm die Rücken zu und schienen jemanden zu beobachten, der gerade die Tür zum Dachboden aufgebrochen hatte.
    Er stemmte das schwere Gewehr hoch und zielte auf die Hinterköpfe – nach drei Schüssen blockierte die Waffe, und die nächsten drei Gegner erledigte er mit der Pistole.
    Von links wurde ein Schuss abgefeuert. Val Con duckte sich, schlug dem Soldaten die leer geschossene Pistole ins Gesicht und stürzte sich mit gezogenem Messer auf den nächsten.
    Der enge Raum machte es den übrigen Soldaten schwer, sich zu wehren. Alles was sie hinter den Schwaden aus Pulverdampf sahen, waren die sprunghaften Bewegungen eines scheinbar Verrückten.
    Einer der Soldaten ließ seine Waffe fallen. Ein anderer folgte seinem Beispiel und stotterte ein paar Worte, mit denen er vielleicht seine Kapitulation kundtat. Val Con erspähte einen Gegner, der die Pistole auf ihn richtete, und er tötete ihn mit einem einzigen Hieb seiner Klinge. Er hielt nach weiteren Feinden Ausschau, doch er sah nur schwache, unbewaffnete Kreaturen, die ängstlich vor ihm kauerten.
    Vom Dachboden her ertönten wieder Schüsse, dann hörte er auch von dort Geräusche, die anzeigten, dass der Feind aufgab. Schließlich durchbrach der markerschütternde Kriegsschrei der Gierfalken die unheimliche Stille. Val Con stürmte nach vorn, hob im Rennen eine Waffe vom Boden auf und hielt damit die sechs überlebenden Soldaten in Schach, während er sich zum Fuß der Dachbodentreppe vorarbeitete.
    »Gut Freund?«, rief eine heisere, vertraute Stimme auf Terranisch.
    Val Con zögerte, tastete nach einem gedanklichen Schalter, der sich seinem Zugriff jedoch immer wieder entzog, und fand endlich eine angemessene Antwort. »Cha’trez!«
    Draußen wurde weitergeschossen. Hakan? War Hakan in ein Feuergefecht verwickelt?
    Eine rothaarige Frau kam die Dachbodentreppe hinunter, mehrere unbewaffnete Soldaten vor sich her scheuchend. Sie trug ein gut geöltes Gewehr mit Holzkolben, ein Messer aus der Standardbewaffnung der Liaden-Scouts steckte in ihrem Gürtel.
    Sie schob ihre Gefangenen zu den sechs Soldaten, die er festgesetzt hatte, und stellte sich dann neben ihn. Besorgt blickte sie ihn an. »Warum hast du so lange gebraucht?«
    Draußen brach ein Tumult los, begleitet vom Rattern automatischer Gewehre.
    »Du übernimmst die Bewachung!«, rief Val Con Miri zu und stürmte die Treppe hinunter.
    Miri stand eine Weile ganz still da, dann sah sie ihre Gefangenen an und fragte in schlichtem Terranisch: »Habt ihr eine Ahnung, wo er hingelaufen ist?«
    Ihr Tonfall musste sehr bedrohlich geklungen haben; die Soldaten drängten sich eingeschüchtert zusammen. Einer kümmerte sich um den jungen Burschen mit dem gebrochenen Nasenbein und dem geschwollenen Auge.
    Miri hockte sich auf die Armstütze des Schaukelstuhls, das Gewehr griffbereit über den Schoß gelegt. Ihre Gefangenen saßen auf dem Boden und vermieden es, in ihre Richtung zu blicken.
    »Ich denke, wir haben gesiegt«, sagte sie schließlich zu niemand Besonderem. »Das war verdammt knapp!«

Liad
     
    L ogik. Sachlichkeit. Unanfechtbarkeit. Erfolg.
    Auf dem Weg zum Konferenzzimmer ließ sich Tyl Von sig’Alda diese Konzepte durch den Kopf gehen. Er strahlte äußerste Zuversicht und ein unerschütterliches Selbstbewusstsein aus. Die gewöhnlichen Agenten bemerkten nicht den Schatten eines Zweifels; das übrige Personal aus der Verwaltung senkte den Blick aus Respekt vor einem Spezialagenten, der mit Sondermissionen betraut wurde. Leuten seines Schlages begegnete man üblicherweise mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Vorsicht, zu ihnen hielt man Distanz.
    Zwei Tage lang hatte er an dem Bericht geschrieben, in dem er zu dem aktuellen Problem Stellung nahm. Er schilderte seine Einschätzung der Lage, seine Schlussfolgerungen, die Möglichkeiten, die seine Mentalschleife berechnete, und seine geplante Vorgehensweise.
    Nur wenige Stunden nachdem er den Bericht abgegeben hatte, erhielt er den Befehl, an einer

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