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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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sein, mit mir eine persönliche Fehde anzetteln zu wollen. Denken Sie bitte darüber nach, welche Zerstörungen die Klingen des Middle-River-Clans bereits in diese Räumen angerichtet haben. Wenn Sie es auf ein Duell zwischen uns beiden ankommen lassen wollen, sind Sie sehr töricht. Vielleicht möchten Sie Ihre Worte zurücknehmen. In ein paar Tagen melden wir uns wieder bei Ihnen, wenn Sie ruhiger geworden sind.« Er neigte sein Haupt und wandte sich zur Seite, weil er offensichtlich um Grom Trogar herumgehen wollte.
    Doch der fasste unter seine Jacke, und als er die Hand wieder hervorzog, blitzte eine Waffe in seiner Faust; summend erwachte sie zum Leben, als er sie aktivierte. Er hob sie und zielte auf den empfindlichsten Punkt der Clutch-Turtles, auf die Stelle, an der der Hals aus dem Rückenpanzer herausragt.
    Es stimmt, dass die Clutch-Turtles sich normalerweise mit großer Behäbigkeit bewegen – aber nicht immer. Grom Trogar stieß einen einzigen Schrei aus, ehe er tot zu Boden sackte und neben der brummenden, bösartigen Waffe zu liegen kam, um die sich bereits sein Blut in einer Lache sammelte.
    Edger wandte sich an seinen Bruder Sheather, dann betrachtete er die weiche, jämmerliche Gestalt, die von der schimmernden Kristallklinge aufgespießt wurde; zum Schluss wanderte sein Blick zu der Pistole, die vor sich hinsummend in der immer größer werdenden Blutpfütze schwamm.
    Von den umstehenden Menschen war kein einziger Laut zu hören.
    »Was hast du mir zu sagen, Bruder?«, fragte Edger freundlich.
    Sheather senkte den Kopf. »Ich stach zu, um den T’carais zu schützen. Seine Waffe, Bruder … dieser Mann suchte keinen fairen Zweikampf, kein ehrenhaftes Duell, bei dem es gerecht zugeht. Er wollte nur töten …« In seinem Herzen flüsterte die Stimme seiner Schwester; er unterbrach sich, hob den Kopf und blickte seinem T’carais und ältesten Bruder in die Augen. »Sollte ich einen Fehler begangen haben, akzeptiere ich eine Bestrafung. Ich bitte dich nur, deine Klinge mit sicherer Hand zu führen, Bruder.«
    Als T’carais machte Edger ein verneinendes Zeichen; als ältester Bruder fügte er das Zeichen aufrichtiger Hochachtung hinzu. »Nimm deine Klinge wieder an dich. Du hast richtig gehandelt, als du diesem Mann das Leben nahmst. Du tatest es, um den T’carais und den Clan zu verteidigen.« Dann richtete er seine glänzenden Augen auf die beklommen schweigenden Menschen.
    »Und was die Pistole angeht…« Edger sang ein Lied, das nur aus sieben Noten bestand; drei davon konnten von Menschen nicht wahrgenommen werden.
    Die Lache mit Grom Trogars Blut verdampfte, als die Energiezelle der Pistole platzte; ein greller Blitz zuckte auf, es gab einen Knall, und von der Waffe blieb nur ein geschmolzener Metallklumpen in dem braunroten Fleck am Boden übrig.
    Endlich lösten sich die menschlichen Zuschauer aus ihrer Starre; eine Frau trat vor und verneigte sich.
    »Ich bin Sambra Reallen, die vorläufige Vorsitzende der Juntavas«, stellte sie sich mit leiser Stimme vor. »Altehrwürdige, wie kann ich Ihnen dienen?«

Vandar
Springbreeze Farm
     
    H akan fuhr den Wagen mit derselben lässigen Intensität, die sein Gitarrespiel kennzeichnete. Seine Augen und Hände waren fein aufeinander abgestimmt. Val Con berechnete insgeheim seine Reaktionszeiten.
    Sie näherten sich dem Teil der vereisten Straße, der Zhena Trelu auf dem Hinweg so viel Nerven gekostet hatte; Hakan jedoch schien nicht einmal zu merken, dass das Eisfeld überhaupt da war. Sie flitzten darüber hinweg, und nur ein einziges Mal musste er leicht gegensteuern, als der Wagen ins Rutschen geriet.
    Er hat das Zeug zu einem tüchtigen Piloten, dachte Val Con.
    »Hakan«, begann er mit ruhiger Stimme. »Ich hatte gesagt, dass sich zu Hause irgendeine Gefahr zusammenbraut. Vielleicht ist nicht nur Miri gefährdet, ich weiß es wirklich nicht. Es könnte ohne Weiteres sein, dass die Sache auch für dich riskant werden könnte. Ich schlage vor, du setzt mich kurz vor der Farm ab …«
    Hakan drosselte das Tempo, schaltete herunter, bevor sie durch die enge Kurve brausten, und beschleunigte erneut; mit einem energischen Kopfschütteln brachte er Val Con zum Schweigen. »Kommt gar nicht infrage. Ich habe versprochen, dich nach Hause zu fahren, und notfalls werde ich dir auch helfen. Wenn du sagst, irgendeine Gefahr ist im Anzug, dann glaube ich dir. Solche Vorahnungen kenne ich nämlich auch.«
    Lächelnd schielte er zu Val Con hinüber. »Mir ist

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