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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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danach?«
    Tja, fragte Pat Rin sich selbst. Und danach? Er sah den großen Mann stetig an.
    »Das Danach wird von den Erfordernissen abhängen, Pilot.« Er zeigte mit der Hand zu dem Korridor, der zu seinem Quartier führte. »Wenn Sie mich nicht benötigen, werde ich mich jetzt zur Ruhe begeben und über meine … Anforderungen … meditieren.«
    »Gut.« Cheever nickte erneut. »Ich werde Sie vorwarnen, wenn wir die Station erreichen.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. McFarland«, sagte Pat Rin sanft. Er neigte seinen Kopf und verließ die Geschäftigkeit der Pilotenkammer, ging den Flur hinunter und in sein Quartier.
      
    Wenn irgendjemand kühn genug gewesen wäre, ihn zu fragen, hätte Pat Rin gesagt, dass er kein zärtlicher Mann sei. Natürlich, man hatte bevorzugte Bekannte – sogar bevorzugte Verwandte –, aber man war letztlich nicht clangebunden. Gewiss war er kein solches Weichei, dass er seine persönliche Datenbank mit Bildern seiner Verwandten in all ihren Stimmungen und Jahreszeiten überlud.
    Tatsächlich hätte eine gründliche Suche in jener Datenbank genau sechs Bilder hervorgebracht, alle äußerst unbefriedigend.
    Sechs.
    Sorgfältig ordnete er sie auf dem Bildschirm an, Seite an Seite, von oben nach unten; vergrößerte jedes, als wollte er jede Linie und Nuance der digitalen Gesichter studieren.
    Hier: Shan, Nova und Anthora lachend um den allgegenwärtigen Jeeves gruppiert. Das Bild war nicht neu – Shan trug treuhänderisch Korvals Ring, den er nach Cousin Er Thoms Tod angenommen hatte; Anthora sah wie ein Halbling aus und Nova – Nova wirkte kaum älter.
    Hier war Quin, sein eigener Erbe, erwischt mitten in einem Rennen gegen seine Cousine Padi, Shans Tochter. Dieses Bild war neueren Jahrgangs, wenn auch schon ein paar Jahre alt.
    Das nächste Bild – das war neu, und Pat Rin verbrachte einige Zeit damit, in die Gesichter der beiden zu blicken, die ihm auf der Welt am meisten bedeuteten. Luken bel’Tarda, sein Pflegevater, das sandfarbene Haar grau geworden, die breiten Schultern steckten in seinem zweitbesten Mantel. Und Quin, der sich im Vergleich zu seiner letzten Aufnahme vom Halbstarken zum jungen Gentleman entwickelt hatte, stand vor dem handgeknüpften Pasiryki-Teppich, der Lukens ganzer Stolz und einzige Extravaganz war. Vermögen waren Luken im Austausch für diesen Teppich angeboten worden. Leider interessierten Vermögen Luken – überhaupt nicht. Quin war reisefertig gekleidet, sein Haar lag schmerzhaft ordentlich, die opalblauen Augen, das Erbe seiner Mutter, waren weit und blickten unschuldsvoll. Nachdem das Bild aufgenommen wurde, erinnerte sich Pat Rin, dem das Atmen plötzlich schwerfiel, hatte er seinen Sohn zu der ausgezeichneten Privatschule gebracht – die ihn jetzt in Pflege hatte.
    Ein anderes: nicht neu, dennoch nicht so alt wie das Bild von seinen Cousins und deren Hausroboter. Seine Mutter beim Studium, mehrere Ausgaben des Codex lagen offen auf dem Tisch mit ihrem Computer; ihre Augen blickten konzentriert auf den Bildschirm.
    Ein weiteres: Sein Cousin Val Con saß krumm in einem Stuhl vor dem Kamin in Trealla Fantrols Wohnzimmer, die Beine nach vorne ausgestreckt und am Fußgelenk überkreuzt, in seiner Hand hielt er locker ein Glas Wein. Er sah direkt in die Kamera, freundlich lächelnd, die Augen strahlten wie die Smaragde in dem gefälschten Ring an Pat Rins Finger.
    Das letzte Bild war das älteste von allen, verschwommen aufgrund der mangelnden Fähigkeiten des Fotografen. Es zeigte vier Personen in formeller Anordnung, zwei Paare nebeneinander. Ganz links, die hochgewachsene Anne Davis, freundliches Gesicht, lächelnd, ihre Hand auf der Schulter eines blondhaarigen Mannes von außergewöhnlicher Schönheit ruhend – Er Thom, ihr Lebenspartner. Neben Er Thom, schlank, dunkel und diabolisch – Onkel Daav persönlich, die Hand einer zarten und eleganten Lady haltend, ihr lohfarbenes Haar mittels eines geschnitzten Kamms von ihrem Gesicht ferngehalten, ihre grünen Augen vor Freude strahlend. Aelliana, Daavs Lebenspartnerin. Val Cons Mutter. Tot – sie waren alle vier tot; waren lange tot gewesen, schon bevor Plan B ausgerufen wurde. Es war ein Porträt von Geistern, das er so konzentriert studierte, seit Jahren schon …
    Sechs Bilder, unvollständig und alt – die, wenn man dem Repräsentanten der AIA glaubte, alles waren, was er von seinen Verwandten noch hatte.
    Er saß einige Zeit da, starrte blicklos auf den Bildschirm, versuchte sich einen Weg

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