LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
der Druckerin machen würde, ohne ein Risiko damit einzugehen. Götter, was für ein Ort. Er seufzte.
»Mein Anteil besteht aus Anzeigenplatz«, sagte er und hielt ihr die Zeitung hin. »Ein Kasten, genauso wie hier, mit einem Inhalt, den ich bestimme. Dreimal in der Woche werde ich solch eine Anzeige für Sie haben.«
Sie blinzelte. »Das ist alles?«
Er hob seine Augenbrauen und sprach bewusst in der Affektiertheit eines Hohen Hauses: »Das ist hinreichend.«
»Ja, Sir«, sagte sie hastig und räusperte sich, dann sah sie sich um. »Nun, wenn Sie nicht …«
»Halt.« Er streckte eine Hand aus und sie erstarrte, als hätte er sie in Stein verwandelt. »Da gibt es möglicherweise noch einen anderen Dienst, den Sie mir erweisen können. Ich werde dafür bezahlen«, sagte er fest.
Die Druckerin schaute zur Seite und versuchte, etwas aus Natesas Gesicht zu lesen. Damit war sie offensichtlich erfolglos, denn sie sah mit einem heftigen Kopfnicken wieder Pat Rin an.
»Stifte«, sagte er.
»Stifte?«
»Zum Schreiben. Füller. Schwarze Farbe, wenn es geht, oder blau. Aber jede Farbe ist gut – ich denke, ich darf nicht zu wählerisch sein. Haben Sie Zugang zu solchen Gegenständen?«
Sie schluckte, ihr Blick fiel wieder auf Natesa, ehe sie sich zwang, ihn anzusehen. »Ja, Sir. Ich kann Stifte besorgen. Schwarz und blau. Rot auch und grün. Violett …«
»Schwarz«, sagte er entschlossen und fügte nach kurzem Nachdenken hinzu: »Und rot. Je ein Dutzend, wenn Sie in dieser Menge vorrätig sind. Wenn nicht, bringen Sie so viele, wie Sie haben, und den Rest später, wenn Sie mehr besorgt haben.«
Sie nickte heftig. »In Ordnung, Boss«, sagte sie und ihre Füße glitten über den Plastikboden, bereit, sofort den Raum zu verlassen – und sie gefror erneut in ihren Bewegungen, als Pat Rin seine Hand hob.
»Noch eine letzte Sache«, sagte er. »Ein – ein Logbuch.«
»Logbuch, Boss?« Echte Verwirrung war im Gesicht der Frau erkennbar.
Pat Rin seufzte. »Ein gebundenes Buch, die Seiten alle leer, sodass man Notizen machen kann. Von angemessener Größe …« Seine Hände bewegten sich und zeichneten ein Rechteck in die Luft. »In etwas Haltbares gebunden, Leder vielleicht …«
»Verstanden!« Das Gesicht der Frau erhellte sich. »Kein Problem, Boss. Ich habe, was Sie brauchen. Ich schicke es mit den Stiften.«
»Und mit einer Rechnung«, warnte Pat Rin sie. »Ich werde all dies bezahlen.«
»Sicher, Boss. Was immer Sie auch sagen.« Sie bewegte wieder ihre Füße, offenbar sehr bestrebt zu gehen.
»Danke«, sagte Pat Rin. »Sie haben das gut gemacht. Natesa wird Sie hinausbringen.«
»Okay. Gern geschehen, Boss.« Sie rannte hinter Natesa her und Pat Rin schloss seine Augen und wünschte sich mit aller Kraft eine Tasse Tee.
Pat Rin setzte die Tasse auf dem Küchentisch ab und war nicht ganz in der Lage, ein Zittern zu unterdrücken. Er erhob sich, den Kopf gesenkt, und bemühte sich um Geduld.
Einst hatte die Dose vor ihm einen absolut normalen Nachmittagstee enthalten. Nun aber …
Der Koch, der die Prozedur beobachtet hatte, die Hände in seiner Schürze verknotet, seufzte.
»Schlecht, ja?« Er sagte es beinahe wehmütig.
»In vielfacher Hinsicht«, erklärte ihm Pat Rin mit bewundernswerter Ruhe. »Zum einen ist er alt. Zum zweiten ist er feucht. Dies sollten aber trockene Teeblätter sein.« Er holte vorsichtig Luft. »Nun. Wir sollten mehr einkaufen. Wann …«
Der Koch schüttelte seinen Kopf. »Nein, Sir, außer Sie wollen einen ganz anderen Tee kaufen als den hier. Ich habe einen Stapel davon im Lager.«
»Von gleichem Alter?«, murmelte Natesa.
Pat Rin zuckte mit den Achseln. »Das Alter ist gar nicht das Problem«, sagte er. »Diese Dose war stasisversiegelt. Wenn die anderen nicht geöffnet worden sind, dann könnte sich in diesem Haus tatsächlich etwas befinden, das es wert ist, getrunken zu werden.« Er winkte dem Koch zu. »Bringen Sie mich zum Lager.«
Der Mann blinzelte. »Das ist nicht nötig, Boss. Dauert keine Minute, um den Tee zu holen.«
»Ja, nur ist es so«, erklärte Pat Rin leise, »dass ich irgendwann wieder etwas essen will, und ich befürchte, dass die Qualität der Mahlzeiten sich gegenüber der von gestern Abend deutlich verbessern muss. Umgehend. Also bin ich daran interessiert zu wissen, was sich außer Tee sonst noch im Lager befindet und ob etwas davon essbar ist oder essbar gemacht werden kann.« Er fixierte den Mann mit seinen Augen. »Kurz
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