LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
diskutierte Teppich sehr strapazierfähig ist und man ihn kaum beflecken oder anbrennen kann. Dennoch ist er ein absolutes Einzelstück und daher ein attraktives Diebesgut. Und würde er gestohlen werden, könnte ich ihn nicht erneut verkaufen.«
»Das stimmt.« Sie sah ihn nachdenklich an. »Gut, ich bin gekommen, um Sie zum Mittagessen einzuladen, und Ihr Helfer dort sieht so aus, als würde er gleich einen der Teppiche verspeisen, was für das Geschäft auch nicht gut sein dürfte. Lassen Sie uns zu mir rübergehen und reden.«
»Gewiss.« Er neigte seinen Kopf. »Nach Ihnen.«
Lächelnd wandte sie sich um und führte sie hinaus, blieb aber einen Moment an der Türschwelle stehen, warf einen Blick zurück über ihre Schulter auf den Sünderteppich und seufzte.
Ms. Audreys Haus stellte das Anwesen des verstorbenen Boss Moran in den Schatten. Bevor es seine Karriere als Bordell begann, hatte es sich nach Pat Rins Einschätzung, als er seiner Gastgeberin durch die weiten Räume und Gänge folgte, um drei miteinander verbundene Häuser gehandelt. Um den aktuellen Zustand relativ großen Luxus zu erreichen, musste es umfassend umgebaut worden sein.
Es war ein gut belegtes Haus, wenn man dies anhand der Anzahl hell gekleideter junger Menschen maß, denen sie auf dem Weg zum privaten Esszimmer begegneten. Das Bedürfnis, es mit einem Clanhaus zu vergleichen, war überwältigend – und eine Versuchung, die er auf alle Fälle zu bekämpfen hatte.
Als sie das private Esszimmer erreicht hatten, entpuppte es sich als ein gemütlicher Innenraum. Ein langer Tisch an der Wand bot Raum für zahlreiche Schüsseln und Platten. Ein kleinerer, runder Tisch stand auf einem Teppich der Machart, die er mittlerweile gut kannte, mitten im Raum. Drei Sitzplätze waren vorbereitet, ausgestattet mit seidenen Servietten und silbernem Besteck. Ein Glas an jedem der Plätze war gefüllt mit einer schwach bernsteinfarbenen Flüssigkeit. In der Mitte auf dem Tisch stand eine kunstvolle und zugleich bescheidene Vase mit Blumen.
»Da wären wir«, sagte Audrey fröhlich. »Wir müssen uns selbst bedienen, aber so können wir ungestört reden.«
Sie führte sie zum Buffet, hob die Deckel von den Behältnissen und begann, sich selbst zu bedienen, was in ihrem eigenen Haus sicherlich ihr Vorrecht war. Pat Rin nahm sich einen Teller, wie sie auch, und folgte ihr den Tisch entlang, nahm etwas von jedem noch so unbekannten Gericht. Als er am Ende angekommen war, folgte er der Gastgeberin zum runden Tisch, stellte den Teller ab, zog den Stuhl heraus und setzte sich.
»Elegantes kleines Ding bist du, hm?«, sagte sie wehmütig.
Pat Rins Bewegungen froren ein, als er seine Serviette entfaltete. Wie konnte sie es wagen …? Langsam, gelassen, bewegte er seinen Kopf und sah sie stirnrunzelnd an.
Man konnte nicht sagen, dass ein böser Blick von Pat Rin yos’Phelium dazu führte, dass erfahrene Spieler in Ohnmacht fielen. Aber jene, die Grund genug hatten, sich damit auszukennen, wussten, dass er nur schwer zu ertragen war und dass er die Leute daran erinnerte, dass es Lord Pat Rin war, der bei Tey Dor als Erster schoss – und dies seit einigen Jahren.
Ms. Audrey lachte fröhlich und schüttelte ihre Serviette aus.
»Nun, keine Beleidigung beabsichtigt – es ist eine Angewohnheit von mir, wie Ihre schnelle Bewertung meines armen alten Teppichs hier, als Sie den Raum betreten haben.« Sie seufzte und schenkte Cheever McFarland und seinem gut gefüllten Teller ihr Lächeln.
»So ist es richtig«, sagte sie erfreut. »Ein Mann Ihrer Größe benötigt sein Essen. Lassen Sie es sich schmecken!«
»Habe ich vor, Ma’am, danke«, antwortete Cheever leicht. Er schüttelte seine Serviette auf sein Knie, ergriff eine Gabel und begann zu essen.
Noch nicht völlig beruhigt, wurde Pat Rin mit seiner eigenen Serviette fertig und streckte eine Hand zu seinem Glas aus, erhob es und nahm einen erforschenden, kleinen Schluck.
Es war neuer Wein, süß dazu, mit einer schwachen, anregenden Note von etwas wie Ingwer darin. Pat Rin nahm einen zweiten Schluck und setzte das Glas wieder ab.
»Der Wein ist angenehm«, sagte er zu seiner Gastgeberin. »Darf ich Näheres über ihn wissen?«
Audrey lächelte. »Wir nennen ihn einfach nur Herbstwein. Er kommt vom Lande, in Kartons zu sechs Flaschen, und ich kaufe normalerweise einige Dutzend, wenn so viele erhältlich sind. Einige meiner Kunden mögen ihn, wie auch einige vom Personal. Wir haben noch ein paar
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