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Liberator

Liberator

Titel: Liberator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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igelartigen Geräte, das in der Nähe lag.
    »Das ist ein Räucherigel, wusstest du das? Und diese interessanten Gefährte«, er nickte in Richtung eines der silber-schwarzen Radfahrzeuge, das auf dem Schlachtfeld liegengeblieben war, »heißen Fahrradtorpedos.« Dann zeigte er auf eines der Messingrohre in fünfzig Meter Entfernung. »Und das ist ein Mörser, der Lichtbomben abfeuert.«
    »Lichtbomben?« Col lachte. »Wir haben sie benutzt, um den Kommandoturm in die Luft zu jagen. Wir haben ihre eigene Spezialwaffe gegen sie selbst eingesetzt.«
    »Ihr wart das?« Professor Twillip strahlte. »Gut gemacht. Wir hatten uns schon gefragt, was eigentlich genau geschehen ist.«
    »Aber wir haben es nur geschafft, weil ihr eure Spezialwaffen zuerst eingesetzt habt.« Col deutete auf die Maximgewehre der ehemaligen Gesindlinge.
    »Gillabeth war es, die die Maximgewehre ausfindig gemacht hat«, sagte Septimus. »Sie waren in einer Waffenkammer auf dem 32. Deck versteckt.«
    »Die ehemaligen Gesindlinge einzusetzen, war nicht unsere Entscheidung«, sagte der Professor, der jetzt wieder ernst geworden war. »Wir wollten nichts anderes, als sie wieder zu normalen Dreckigen zu machen, das erforderte schon der Anstand: ein Unrecht ungeschehen zu machen. Es war ihre Entscheidung zu kämpfen.«
    Septimus nickte. »Es war mehr als eine Entscheidung. Sie haben darauf bestanden. Sie hatten es sich in den Kopf gesetzt, eine Spezialeinheit zu bilden: eine Spezialeinheit der Rächer. Alle unterschiedlichen Pläne wurden zu einem einzigen großen Plan, als sie wieder normal waren.«
    »Ich denke, sie hatten mehr Grund zur Rache als alle anderen«, sagte der Professor.
    »Aber wie habt ihr es gemacht?«, fragte Col Septimus. »Hast du nicht mal von Magneten gesprochen?«
    »Ja. Wir haben herausgefunden, dass die Dämpfer aus rostfreiem Stahl gemacht waren. Wir hätten sie niemals risikolos durch eine Operation entfernen können. Stattdessen haben wir Magneten benutzt, um sie von der Stelle zu entfernen, an der sie implantiert worden waren.«
    »Es war seine Idee«, sagte der Professor stolz über seinen Schützling. »Ehre, wem Ehre gebührt!«
    Septimus wurde rot. »Ja, also, aber Sie …«
    Ein lauter Ausruf unterbrach ihr Gespräch. »Colbert!«
    Colberts Vater eilte auf sie zu. Und er lächelte. Das Lächeln brachte Falten in sein Gesicht, die sich noch nie zuvor gezeigt hatten. »Wir haben gewonnen!«, rief er aus. »Wer hätte das gedacht?«
    Einen Moment lang wusste er nicht, was er tun sollte. Doch dann schüttelte er Col kräftig die Hand, und dem Professor und Septimus auch. Dann schüttelte er Cols Hand wieder, diesmal noch kräftiger.
    »Tja«, sagte er. »Tja, tja, tja, tja.«
    »Sind alle gesund und munter?«, fagte Col. »Geht es Mutter gut?«
    »Ihr geht es gut. Und Antrobus auch.«
    »Victoria und Albert?«
    »Auch alles gut.« Er ließ Cols Hand los. »Die ganze Welt ist wie neu. Guck dir dies an!« Er hob seine Hand und schnippte mit den Fingern. Laut, scharf, klar – schnipp !
    »Es gelingt mir jetzt jedesmal.« Er führte es erneut vor. »Und ich habe einen Witz erfunden, eigentlich ganz ohne nachzudenken. Gerade eben, bevor ich die Schaufel zum Boden genommen habe. Ich habe deine Mutter damit zum Lachen gebracht. Er ging so …« Seine Stimme versagte plötzlich, und sein Gesicht verdüsterte sich. »Oh.«
    »Was ist?« – »Deine Ehefrau.« – »Sephaltina?«
    Orris nickte.
    »Was ist passiert? Geht es ihr …?«
    »Sie ist gestorben.«
    »O Colbert«, sagte Professor Twillip betroffen.
    »Das tut mir leid. Ich wusste nichts davon.«
    Col starrte seinen Vater an. »Wie denn? Im Kampf?«
    »Nein, bevor der Kampf begonnen hat. Ich habe auch nur aus zweiter Hand davon gehört, deshalb kenne ich keine Einzelheiten. Hatta könnte dir …«
    »Da drüben steht sie doch«, unterbrach Septimus.
    Col blickte in die Richtung, in die er zeigte. Mehr und mehr Menschen waren in den Schaufeln nach unten gekommen, und Hatta war eine von ihnen.
    »Ich sollte lieber gleich zu ihr gehen und sie fragen.«
    »Ja«, sagte Orris. »Das ist bestimmt das Beste.«
    80
    Die anderen boten an, ihn zu begleiten, aber Col winkte ab. Orris und der Professor waren der Ansicht, dass Col Sephaltina liebte, und er wollte vor ihnen nicht so tun müssen, als ob das stimmte. Septimus wiederum wusste, dass er jemand anderes liebte, aber daran wollte er jetzt auch nicht erinnert werden. Er musste allein da durch.
    Er fühlte sich wie ein Verbrecher.

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