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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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wir mal an, es ist so « , sagte Nekia mit rauer Stimme. » Was um alles in der Welt können wir dann tun, um… um diesem Schicksal zu entkommen? «
    » Hoffen, dass der Vogel einen Fluchtweg aus seinem Käfig findet « , antwortete Kendira leise.
    » Vogel? Welcher Vogel? « , fragte Nekia verständnislos. » Redest du jetzt in Rätseln? «
    Der Gong, der zum Abendessen rief, schallte über das Gelände. Keiner von ihnen hatte Appetit, aber zu den Mahlzeiten herrschte Anwesenheitspflicht im Refectorium.
    » Ich erklär’s dir später. «
    Nekia sah sie mit gefurchter Stirn von der Seite an und schüttelte den Kopf. » Langsam bekomme ich es wirklich mit der Angst zu tun « , murmelte sie.
    Angst habe ich schon lange!, fuhr es Kendira durch den Kopf.
    Kurz darauf erblickte Kendira Jaydan vor der Lichtburg. Der Servant trug einen sichtlich schweren Werkzeugkasten.
    » Geh du schon rein, ich komme gleich nach « , sagte sie hastig zu ihrer Freundin und lieflos, noch bevor Nekia sie fragen konnte, was denn plötzlich in sie gefahren war. Augenblicke später hatte sie Dantes Freund eingeholt.
    » Jaydan! «
    Der Servant blieb stehen und drehte sich mit gefurchter Stirn zu ihr um. Als er sah, wer ihn angesprochen hatte, verfinsterte sich seine Miene.
    » Was willst du? « , fragte er abweisend.
    » Ich muss dringend mit Dante sprechen! Es ist wichtig. Kannst du ihm bitte ausrichten, dass ich ihn nach dem Abendessen hinten bei den… «
    » Nein, kann ich nicht « , fiel Jaydan ihr ins Wort.
    Kendira ließ sich ihren Ärger nicht anmerken. Sie wusste ja, dass er einen Groll gegen sie hegte, einfach schon, weil sie zu den Electoren gehörte, aber wohl noch mehr, weil Dante sich mit ihr eingelassen und sie eingeweiht hatte. Er traute ihr nicht und das war nur verständlich.
    » Entschuldige, aber es ist wirklich wichtig « , versicherte sie und zwang sich zu einem Lächeln. » Und ich weiß nicht, ob ich gleich im Refectorium unbemerkt mit Dante… «
    Erneut schnitt Jaydan ihr das Wort ab. » Dante ist nicht mehr hier! «
    Verständnislos sah sie ihn an. » Was heißt das, er ist nicht mehr hier? «
    » Es heißt, was es heißt, Elector Kendira! « , knurrte er mürrisch. » Dante ist mit einigen anderen von uns gleich nach dem sensationellen Cleansing hinüber nach Eden. Ich kann ihm also nichts ausrichten. «
    Kendira erschrak. » Was? Man hat ihn schon nach Eden zurückgeschickt? «
    Jaydan antwortete sarkastisch: » Ihr feinen Electoren kümmert euch wirklich einen Dreck um unser Leben! Denn sonst wüsstest du, warum er und einige andere von uns jetzt drüben sind. Aber warum solltet ihr auch, nicht wahr? Ihr seid ja die Berufenen und Auserwählten, die nur für hochwürdige Dienste vorgesehen sind, nicht aber für die Schmutzarbeit in eurer Lichtburg oder in einer Schweinezucht wie Eden 7, wo Dante jetzt das Ausmisten lernt. «
    » Das ist nicht fair von dir, Jaydan! « , protestierte Kendira, und das Blut schoss ihr ins Gesicht, vor aufflammender Wut, aber auch weil Jaydan mit seinem Vorwurf so falsch nicht lag. Bis vor wenigen Tagen hatte sie sich ja tatsächlich nie Gedanken über das Schicksal der Servanten gemacht.
    Genervt winkte er ab. » Vergiss es! Und mach dir wegen Dante nicht ins Hemd. Er erhält in der Schweinezucht nur seine erste Einweisung und ist in drei Tagen wieder zurück « , sagte Jaydan. Dann wandte er sich von ihr ab und setzte seinen Weg fort.
    Kendira war ungeheuer erleichtert. Deshalb ärgerte es sie auch nicht sonderlich, dass Jaydan ihr unterstellt hatte, nicht einmal über diese Phase im Leben eines Servanten informiert zu sein. Was nicht stimmte. Sie hatte in ihrem ersten Schreck nur nicht daran gedacht, dass alle Servanten in den letzten drei Monaten vor Beendigung ihres achtzehnten Lebensjahrs alle zwei Wochen eine dreitägige Einweisung in Eden erhielten. Dabei lernten sie jedes Mal einen neuen Betrieb kennen. Das sollte ihnen die Entscheidung, in welchem sie nach ihrer Rückkehr arbeiten wollten, und den Übergang in dieses Leben leichter machen.
    In drei Tagen ist Dante wieder zurück!
    So groß Kendiras Erleichterung darüber auch war, so wusste sie doch schon jetzt, dass ihr diese drei Tage elend lang sein würden.

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    »Also, ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber da stimmt doch was nicht. Bei denen muss irgendwas vorgefallen sein! « , sagte Nekia am nächsten Morgen, als sie beim Frühstück im Refectorium saßen. Ihr Blick wie auch der von Kendira und Hailey war auf einen der

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