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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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sein musst, überhaupt noch am Leben zu sein!, ermahnte sie sich in Gedanken. Was machen da ein bisschen Schmutz und ein knurrender Magen aus!
    Kendira seufzte leise und setzte sich widerwillig auf. Benommen blickte sie sich um und stellte fest, dass die anderen auch schon wach oder gerade im Begriff waren, sich von ihrem Matratzenlager zu erheben.
    Und dann hörte sie das Weinen.
    Es kam von Hailey. Sie hockte auf der Bettkante und die Tränen rannen ihr in Strömen über das Gesicht. » Worauf haben wir uns nur eingelassen? « , stieß sie schluchzend hervor. » Warum mussten wir uns das antun? War es denn nicht genug, dass wir unser Leben riskiert haben, um Liberty9 zu befreien? Warum sind wir nicht einfach wie die anderen im Tal geblieben? Dann wäre auch Indigo noch am Leben! «
    » Kann schon sein, aber warum blickst du mich dabei so anklagend an? « , fragte Carson gereizt, der schon aufgestanden war und offenbar gerade den Raum hatte verlassen wollen. » Willst du vielleicht mich dafür verantwortlich machen, dass es so gekommen ist? «
    Mit tränenfeuchten Augen funkelte Hailey ihn an. » Immerhin war dieses Himmelfahrtskommando ja deine Idee, von Anfang an! «
    Carson schnaubte wütend. » Na und? Dass Indigo und Alisha beim Absturz ums Leben gekommen sind, ist bitter. Aber es konnte doch keiner ahnen, dass wir abstürzen würden! Außerdem ist niemand gezwungen worden, in das Lichtschiff zu steigen! Jeder von uns hat sich freiwillig zu der Rettungsaktion gemeldet! «
    » Ach, du machst das alles doch bloß, weil du unbedingt deinen Busenfreund Duke da heraushauen willst! « , hielt Hailey ihm vor.
    » Ja, das will ich! Aber ich will nicht nur ihn, sondern auch Colinda, Leota, Fay und all die anderen heraushauen! Oder willst du sie dort in der Strahlenhölle einfach so vor die Hunde gehen lassen, weil es dir reicht, deine eigene Haut gerettet zu haben? « , blaffte Carson zurück. » Also, ich denke nicht daran, jetzt feige den Schwanz einzuziehen und mein Versprechen zu vergessen, weil es plötzlich nicht mehr so glattläuft, wie wir es erhofft haben! «
    » Das sehe ich auch so « , pflichtete Nekia ihm bei.
    Hailey sprang auf und ballte die Fäuste. » Ich bin kein Feigling! Das nimmst du sofort zurück! « , schrie sie schrill. » Oder ich prügele es aus dir heraus! «
    Carson verzog das Gesicht zu einer abfälligen Miene.
    Hailey wollte sich nun tatsächlich auf ihn stürzen.
    Doch Dante sprang noch rechtzeitig dazwischen. » Hey, nun mal langsam, ihr beiden! « , rief er, drückte Haileys erhobene Fäuste hinunter und schoss Carson einen scharfen Blick zu. » Was soll denn das, Leute? Wir sind wohl alle ziemlich mit den Nerven fertig. Aber das ist doch kein Grund, dass ihr hier durchdreht und aufeinander losgeht! «
    » Wer hier durchdreht, steht ja wohl außer Frage « , sagte Nekia und handelte sich dafür einen giftigen Blick von Hailey ein.
    Kendira beobachtete die Szene mit einer seltsamen inneren Distanz. Es überraschte sie, dass sie sich nicht genötigt fühlte, so wie Nekia Partei für Carson zu ergreifen. Es war nicht richtig, dass Hailey ihm Vorwürfe machte. Aber es gefiel ihr ebenso wenig, wie Carson darauf reagierte.
    » Du hast doch gehört, was sie mir gerade an den Kopf geworfen hat! « , sagte Carson indessen knurrig zu Dante. » Ich bin am Tod ihres Freundes schuld! Sie hat sie ja nicht mehr alle! «
    » Das hat sie so nicht gesagt. «
    » Aber sie hat es so gemeint! «
    » Was noch lange kein Grund ist, sie so hart anzugehen « , hielt Dante ihm entgegen. » Außerdem ist es doch ihr gutes Recht, sich zu fragen, auf was sie sich da eingelassen hat. «
    Carson fasste Dante scharf ins Auge. » Sag bloß, du fragst dich das plötzlich auch? «
    » Nein, ich sage nur, dass sie das Recht dazu hat « , stellte Dante kühl klar. » Wie auch jeder andere von uns das Recht hat, sich das zu fragen und angesichts der neuen, völlig veränderten Lage seine Meinung zu ändern. «
    » Das kann doch nicht dein Ernst sein! « Carson stemmte die Fäuste in die Hüfte.
    » Ist es aber « , erwiderte Dante.
    Carson schnaubte geringschätzig. » Wieso soll denn auf einmal nicht mehr gelten, was wir vor dem Abflug besprochen und abgemacht haben? «
    » Wenn du ein Problem damit hast, dass… «
    Carson ließ ihn nicht ausreden. » Und ob ich ein Problem damit habe, Dante! Und zwar nicht nur damit, wenn du es genau wissen willst! «
    Jetzt spürte Kendira das Verlangen, sich in die Auseinandersetzung

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