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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Masse der beiden Pakete Plastiksprengstoff zusammen. » Ich gebe euch drei Minuten. Das muss reichen, wenn ihr nicht herumtrödelt « , sagte er, und ein schwaches, spöttisches Lächeln flog über sein Gesicht. Rasch stellte er beide Zünder auf drei Minuten ein, warf dann dem Runner eine Box zu, während er die andere mit dem Sprengstoff verband. » Ich will, dass wir es schnell hinter uns haben. Ihr werdet euch beeilen müssen. «
    Die Vorstellung, dass Flake sich in wenigen Minuten hier tief unten im Abyss mit Fling in die Luft sprengen würde, wirkte auf Kendira wie ein fürchterlicher körperlicher Schmerz. » Flake…! « , stieß sie gequält hervor und wollte zu ihm.
    Hastig sprang Flake auf, wich ihr und auch den anderen fast erschrocken aus, als fürchtete er, jeden Moment die Beherrschung über sich zu verlieren, und presste hastig die Sprengstoffmasse mit dem Zünder in den Spalt zwischen zwei Deckenrohren. » Los, verschwindet! Hier gibt es nichts mehr für euch zu tun! Rettet euch– und rettet unsere Freunde aus der Strahlenhölle, damit das alles nicht… nicht vergebens und sinnlos gewesen ist! « , rief er ihnen mit zitternder Stimme zu und schaltete den Zünder zwischen den Rohren ein. » Rennt, die Zeit läuft! «
    Sofort schaltete auch Dusty den Zünder ein, den Flake ihm zugeworfen hatte. In roten, blinkenden Ziffern, die im Sekundentakt aufleuchteten, zeigte das Display die bis zur Explosion verbleibende Zeit an: 02:59 … 02:58 … 02:57.
    » Worauf wartet ihr? « , schrie Flake sie flehend und mit einem Gesichtsausdruck an, in dem all seine Todesangst und hoffnungslose Verzweiflung lagen. Er riss seine Automatik aus dem Halfter und machte eine Geste, als wollte er gleich das Feuer auf sie eröffnen. » Haut endlich ab! Rennt!… Verdammt noch mal, rennt! Rettet euch! «
    Kendira wollte ihm noch zurufen, dass sie ihn und Fling nie vergessen würde. Aber ihre Kehle war wie zugeschnürt, nicht ein Wort brachte sie heraus. Doch was sie innerlich fast zerriss und was sie ihm sagen wollte, aber nicht herausbrachte, und wofür auch gar keine Zeit mehr blieb, es stand in ihren von Tränen überschwemmten Augen.
    Flake schien zu verstehen, was sie ihm in diesem letzten Moment noch mitteilen wollte. Denn als sich ihre Blicke kurz trafen, huschte ein Lächeln über sein Gesicht, und er nickte ihr zu, als wollte er sagen: » Nimm es nicht so schwer, so bitter es auch ist. Es ist gleich vorbei. Und ich bereue nicht, dass wir mitgekommen sind. Bringt ihr es jetzt zu Ende. «
    Dann stieß jemand sie hart von hinten an und sie rannte mit den anderen den Haupttunnel hinunter.
    Dusty schrie ihnen alle zwanzig Sekunden die Zeit zu, die ihnen noch blieb, um den Ausstieg vor der Explosion zu erreichen. Niemand wusste, wie gewaltig die Druckwelle sein würde, die dann durch den Tunnel raste. Vielleicht riss sie die Druckwelle zu Boden und zerfetzte ihnen die Trommelfelle. Gut möglich aber auch, dass die Welle einen dichten Hagel aus Steinen mit sich bringen und tödlich sein würde!
    Sie rannten um ihr Leben.
    Mehrmals hörten sie, wie Flake Schüsse abgab. Das Aufbellen seiner Automatik war das letzte Lebenszeichen der unzertrennlichen Zwillinge, unzertrennlich bis in den Tod.
    Neunzehn Sekunden vor der Explosion erreichten sie den Ausstieg.
    » Hier! « , brüllte Dusty und blieb vor einer rostbraunen Eisentür stehen, die sich kaum vom schmutzigen Ziegelbraun des alten Mauerwerks abhob. Sie wären daran vorbeigerannt, ohne sie wahrzunehmen.
    Er riss die Tür auf und richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf eine Eisentreppe, die am Ende des kurzen Vorraums nach oben führte. Dabei schrie er ihnen zu, hinauf in den großen Raum zu rennen, in den die Treppe mündete, sich dort in die hinterste Ecke zu flüchten, sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden zu werfen und den Kopf mit dem Tornister, zumindest jedoch mit den Armen zu schützen. » Und lasst bloß den Mund offen, sonst zerreißt es euch die Trommelfelle! «
    In panischer Hast stürzten sie die Treppe hoch.
    » Zehn Sekunden! « , brüllte der Runner unten, der als Letzter aus der Todesbahn des Tunnels flüchtete, und knallte die Tür hinter sich zu.
    Der herumschwingende Rucksack ihres Vordermannes schlug Kendira die Taschenlampe aus der Hand. Sie polterte über die Gitterroste der Stufen. Kendira unternahm nicht einmal den Versuch, innezuhalten und nach der Taschenlampe zu suchen. Sie folgte dem flackernden Schein vor ihr und taumelte in einen

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