Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
Vom Netzwerk:
Betriebe von Eden geschickt. Das war nötig, denn dort war es zu mehreren blutigen Racheakten mit Lynchjustiz an Hyperions Handlangern gekommen. Mittlerweile beherrschte er die vielen Schaltknöpfe und Regler, mit denen jeder einzelne Betrieb und jeder Wachturm direkt angesprochen werden konnte, geradezu meisterhaft.
    » Na, ich weiß nicht, ob wir uns nicht schon bald wünschen, er hätte es nicht hingekriegt und die Sache mit dem Flug nach Tomamato Island wäre ins Wasser gefallen « , murmelte Hailey mit skeptischer Miene. Auch sie hatte sich erst vor wenigen Augenblicken zu einem späten Frühstück hier eingefunden. Als Nekia an ihr vorbeikam, schnappte sie sich zwei Sandwiches von einer der Platten.
    Seit die Guardians kapituliert hatten, war Templetons Dienstzimmer mit dem großen ovalen Konferenztisch und der Funk- und Lautsprecheranlage zur Zentrale geworden, wo alles besprochen wurde und alle Fäden zusammenliefen. Und was gab es nicht alles zu bedenken und zu organisieren! Selbst jetzt, Stunden nach Einstellung der Kämpfe, blieb noch so vieles, was geregelt und in geordnete Bahnen gebracht werden musste. Das war ein endloses Kommen und Gehen, und schon längst machte sich keiner mehr die Mühe, die Tür wieder hinter sich zu schließen. Sie ging ja doch gleich wieder auf.
    » Wo stecken denn Carson und Kendira? « , fragte Dante und klang enttäuscht, und jeder im Raum wusste, wieso.
    » Carson und ein paar andere schauen den Bones und den Wolf-Leuten drüben in der Kaserne beim Zusammentragen ihrer Beute auf die Finger « , sagte Flake.
    » Die Mountain Men würden am liebsten alles abschleppen, was die Waffenkammern hergeben « , ergänzte Fling. » Zum Glück können sie nicht mehr mitnehmen, als sie tragen können. Für Trikes, Quads und andere Fahrzeuge haben sie ja keine Verwendung, weil sie die nicht aufladen können. Aber mit dem Bulldozer und einem Anhänger haben sie wohl wirklich geliebäugelt. War natürlich eine Schnapsidee, was sie dann auch selbst erkannt haben. «
    » Und wo ist Kendira? « , fragte Dante erneut, während auf der anderen Flurseite eine Tür ins Schloss fiel.
    » Eigentlich müsstest du schon ihren Atem im Nacken spüren! « , frotzelte Nekia.
    Dante drehte sich um, und sofort trat ein Lächeln auf sein Gesicht, als er Kendira vor sich sah. » Du warst wieder drüben bei Templeton? « Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    Sie nickte.
    » Und? «
    » Ich bin kein Arzt, und den einzigen, den wir in Liberty9 hatten, haben die Servanten in der Aufzucht zusammen mit zwei rabiaten Kinderfrauen gelyncht « , sagte Kendira. » Aber so wie ich das sehe, ist es ein kleines Wunder, dass er so lange durchgehalten hat. Jeremy glaubt auch nicht, dass er die nächste Stunde überlebt, und der kennt sich mit Schusswunden aus, wie Jedediah versichert hat. «
    » Und wenn schon! « , kam es mitleidlos von Hailey. » Um den ist es nicht schade. Eigentlich kommt Templeton sogar viel zu billig weg, wenn man bedenkt, was er auf dem Gewissen hat! «
    » Und was ist mit all den anderen Oberen und den Guardians? « , fragte Nekia bissig. » Sollen wir die jetzt auch ein paar Tage auf die Folter spannen und sie dann zu Tode prügeln oder an den nächsten Baum hängen, so wie sie es in Eden gemacht haben? Dann lasse ich dir dabei gern den Vortritt! Ich jedenfalls will ihr Blut nicht an meinen Händen haben– ganz egal welche Verbrechen sie begangen haben! «
    Hailey schoss ihr einen wütenden Blick zu. » Red doch nicht so einen Schwachsinn! Ich habe nichts dergleichen vorgeschlagen, sondern nur eine Tatsache festgestellt! Wir haben uns doch längst darauf geeinigt, was mit den Oberen und den Guardians geschehen soll. Sie alle kommen verdammt glimpflich davon– dafür, dass sie Jahrzehnte lang systematischen Massenmord gebilligt und überhaupt erst möglich gemacht haben! «
    » Schon richtig, aber manch einer von ihnen wird es sowieso nicht lebend über die Berge schaffen « , mischte sich Zeno nun trocken ein. » Immerhin haben sie eine Chance, mit dem Leben davonzukommen. Und das ist mehr, als sie uns zugebilligt haben. «
    Ihre Übereinkunft, die auch die Zustimmung der Bones und des Wolf-Clans erhalten hatte, sah die Freilassung der Oberen und der Guardians in kleinen Gruppen und verteilt über die nächsten Wochen vor. Jeder der Freigelassenen würde für seinen Weg über die Berge nur ein Messer, eine Schachtel Streichhölzer, eine Decke, eine Rolle Schnur und einen Beutel mit zehn

Weitere Kostenlose Bücher