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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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zugleich. In diesem Feuerball bogen sich die Schienen, bäumten sich rotglühend auf wie Riesenschlangen und verbrannten. Der Gestank nach Rauch und nach glühendem Stahl lag in der Luft, Schutt und kleine Steine regneten vom Himmel, prasselten wie feiner Hagelschlag auf Lok und auf Wagendächer. Die Waldinsel trieb scheinbar schwerelos über dem Inferno, kam näher wie vom Wind getragen.
    Frafa musste sie aufhalten!
    Sie streckte die Sinne aus, spürte das Leben der Bäume, tastete, wie die Wurzeln sich im fliegenden Erdreich verbanden, wie sie Kraft und Macht leiteten ...
    Ein neues Geräusch riss sie aus ihrer Versenkung. Ein Brausen in der Luft.
    Erst jetzt wurde Frafa bewusst, dass die hämmernden Einschläge verstummt waren. Das Land vor dem Zug brannte, in tausend kleinen Feuern, die in dem spärlichen Bewuchs kaum Nahrung fanden und zuckend und knisternd einen Ausweg aus dem aufgewühlten Schlachtfeld suchten. Und hinter dem Qualm kam das Brausen heran, zog über den fliegenden Wald hinweg...
    Odontopter.
    Die Fluggeräte schossen aus der Rauchwolke hervor und wendeten über der unversehrten Landschaft neben den Gleisen. Ihr Rumpf erinnerte vage an eine Libelle, er war grau und lang gezogen und wies vorne eine Verdickung auf, wo der Pilot und der Antrieb untergebracht waren. Im Augenblick waren die vier Flügel festgestellt, und die Maschinen flogen mit den Turbinen und in höchster Geschwindigkeit. Es dröhnte, ein Windstoß blies über die Eisenbahnwagen und durch Frafas Haar, als die Odontopter abschwenkten. Unwillkürlich zog sie den Kopf ein.
    Die Odontopter sackten ein wenig ab, und die durchscheinenden Flügel begannen zu zittern. Die Piloten drosselten die Turbinen, und die Flieger wurden langsamer und schwirrten bald in reinem Flügelbetrieb. Aus dem Brausen wurde ein dumpfes Summen, und in weitem Bogen nahmen die Odontopter die riesige Waldinsel in die Zange. Frafa zählte vier von den Fluggeräten, aber womöglich waren noch mehr davon hinter dem Wald und in den dichten Qualmwolken verborgen.
    Gleißende Punkte sausten von den Flugmaschinen fort und in langen Ketten phosphorstrahlend auf Bäume und Laubwerk zu. Sie zerbarsten, hundert Schritte von ihrem Ziel entfernt. Feuerfunken zeichneten die Umrisse einer unsichtbaren Blase nach, die den ganzen Wald zu umgeben schien. Die Elfen schützten ihre fliegende Insel mit einem Kraftfeld.
    Ein Feuerschweif löste sich von einem der Odontopter, verharrte einen Moment vor dem Fluggerät, dann schoss er unvermittelt los und zerbarst nach kurzem Flug ebenfalls an dem Schutzkreis. Feuer leckte über das Kraftfeld, von der Magie der Elfen auf Abstand gehalten.
    Die Odontopter feuerten weitere Raketen ab, die gegen das Schutzfeld hämmerten. Die Blase bekam allmählich Risse. Wer auch immer im fliegenden Wald unter dem dichten Blätterdach seine Magie wirkte, er konnte nicht alle Angriffe abwehren. Wo die Explosionen eine Lücke fanden, stachen Feuerlanzen hindurch. Aber sie verblassten und verloren an Kraft, ehe sie die Bäume erreichten. Phosphorgeschosse verschwanden zischend in den Blättern. Winzige Rauchfahnen kräuselten sich zwischen Bäumen hervor, kaum zu sehen durch den Staub und durch den Qualm rings um das Gleisbett.
    Die Elfen erwiderten den Beschuss. Feuerkugeln stiegen von den Bäumen auf, drangen durch das Laub, ohne Spuren zu hinterlassen. In der Luft strahlten sie mit einem Mal heller. Sie beschleunigten, rasten knisternd auf die Odontopter zu.
    Ohne ihre Turbinen, nur im Flügelbetrieb, waren die Odontopter langsamer, aber dennoch beweglich. Sie blieben in der Luft stehen, änderten abrupt die Richtung oder flogen rückwärts, um den Lichtgeschossen auszuweichen. Die aber wirbelten herum und verfolgten ihr Ziel, bis sie langsam verblassten. Weitere Feuerbälle stiegen aus dem Wald, und bald schwirrten rings um die fliegende Insel Kugelblitze, Phosphorgeschosse, Raketen und summende Flugmaschinen in einem bizarren Tanz durcheinander.
    Frafa schaute in das blitzende Feuergefecht und presste die Lider zusammen. Rote Funken flimmerten ihr vor den Augen. Die Kriegsodontopter aus Daugazburg fanden inzwischen kaum noch Zeit, den massiven Beschuss zu erwidern, und ihre Vorräte an Raketen gingen zur Neige. Frafa musste wieder eingreifen.
    Sie duckte sich hinter die Lokomotive, doch sie zuckte zurück vor der Berührung. Fester Stahl, und die Schwungräder waren mit einer zusätzlichen Panzerung von Skermakial überzogen, doch darunter lauerte der

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