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Lichthaus Kaltgestellt

Lichthaus Kaltgestellt

Titel: Lichthaus Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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schätze zwischen dreißig und vierzig. Hatte ’nen Mantel an.«
    Lichthaus legte das Foto der Überwachungskamera auf den Tisch. »So etwa?«
    »Tja, schwer zu sagen. Das könnte der Kerl sein.«
    »Gut, Sie bleiben hier, bis wir Ihr Auto und Ihre Wohnung untersucht haben. Geben Sie den Kollegen die Schlüssel, sonst müssen wir beides aufbrechen. Sind Sie mit einem DNA-Test einverstanden?«
    Bleier nickte und schaute ihn erleichtert an, während er seinen Schlüsselbund hervorfummelte und Marx gab. Dann ließen sie ihn wegbringen.
    Auf dem Weg zum Büro holte sich Lichthaus einen Kaffee. Drinnen machte er kein Licht, sondern riss die Fenster auf und ließ die kühle Nachtluft herein. Während er die fade Automatenbrühe schlürfte, sah er zum Fernsehturm hinauf.
    Bleier war nicht der Täter, da war sich Lichthaus mittlerweile sicher. Weder die Brutalität, noch die Tatsache, dass Eva drei Tage lang gefoltert wurde, passten zu dem Jungen. Lichthaus war zuversichtlich, dass der DNA-Test schwarz auf weiß bestätigen würde, was er bereits wusste.
    Es klopfte an der Tür. Gleichzeitig klingelte das Telefon.
    »Herein«, rief er und hob ab: »Ja?«
    »Ich bin es.« Scherer war in der Leitung. »Wir haben Bleiers Eltern befragt. Sowohl die Mutter mit ihrem neuen Partner als auch der Vater bewohnen jeweils ein kleines Einfamilienhaus und verfügen über keine weiteren Immobilien, auch kein Wochenendhaus. Ich prüfe das morgen noch im Grundbuchamt, glaube aber nicht, dass sie lügen.«
    Bevor er antworten konnte, trat Winkelmann von der Spurensicherung ein und setzte sich auf ein Handzeichen hin.
    »In Ordnung. Kommt zurück und bringt von unterwegs was zu essen mit. Wir treffen uns gleich mit den anderen zur Besprechung, da könnt ihr berichten, und dann ist auch Schluss für heute.« Er legte auf.
    »Dunkel hier«, meinte Winkelmann.
    »Will kein Getier reinlocken«, erwiderte Lichthaus und stand auf, um das Fenster zu schließen und Licht anzumachen.
    »Sie haben was für uns?«
    Lichthaus reichte ihm Bleiers Schlüssel und nannte die dazugehörige Adresse.
    »Habt ihr schon Ergebnisse?«
    »Nur wenn Sie einen Kaffee locker machen.« Müde grinste Winkelmann ihn an. Er trug einen schmutzigen Arbeitskittel und hatte tiefe Ränder unter den Augen. Offensichtlich hatte er seit heute morgen ohne Pause gearbeitet, und nun gab es auch noch neue Spuren auszuwerten. Gemeinsam gingen sie zum Automaten, und Lichthaus spendierte ihm einen Kaffee.
    Winkelmann nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. »Warum trinke ich eigentlich immer noch diese Gülle.«
    Im Besprechungsraum ließen sich beide auf die Stühle fallen. Während er sich die Augen rieb, berichtete der Kriminaltechniker von den Untersuchungen.
    »Also, das meiste wisst ihr ja schon. Neu ist, dass wir neben den Kratzern von Duprés Schaufel noch Spuren eines deutlich kleineren Baggers gefunden haben.«
    »Wie klein muss ich mir so ein Ding vorstellen?«
    »So wie ihn Gartenbauer benutzen. Oder Straßenbauer an engen Stellen.« Winkelmann wollte fortfahren, als die Tür aufflog.
    »Pizza Salami, prego, signori. Sechs Euro fünfzig für jeden.“ Scherer stellte einen Stapel weißer Pizzakartons ab.
    Lichthaus grinste und bedankte sich. Kurz darauf waren alle beisammen und aßen, auch der Kollege von der Spurensicherung wurde versorgt. Die Truppe wirkte müde, daher fasste Lichthaus die Ergebnisse des Tages in Rekordzeit zusammen. Dann bat er Winkelmann um einen Überblick.
    Der schob den Pizzakarton beiseite und legte seine Notizen auf den Tisch. »Fangen wir mit der Erde an. Einer unserer Leute hat an Ort und Stelle den ganzen Aushub gesiebt, den Dupré schon herausgeholt hatte. Wir sind fündig geworden. Im gelockerten Sand konnte er einen Lehmbrocken mit einem deutlichen Sohlenprofil finden. Lehm gibt es dort oben aber nicht. Außerdem hat ein Vergleich mit Duprés Stiefeln keine Übereinstimmung gezeigt. Er könnte also vom Täter stammen. Spleeth hat Fotos und einen Gipsabdruck gemacht und lässt den Lehm untersuchen. Vielleicht hilft es.«
    »Solchen Lehmboden haben wir hier in der Gegend immer wieder«, warf Marx ein, doch der Techniker hob nur die Schultern.
    »Ansonsten war die Erde unauffällig. Eine feinere Analyse machen wir noch, das dauert aber. In der Grube selbst haben wir neben den Schaufelspuren nichts mehr finden können. Die Tote hatte ihre Kleider an, ihre Jeans war aber nicht richtig zugeknöpft. Wahrscheinlich hat der Täter sie der Leiche

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