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Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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zeigten. Plötzlich wurde sein Zopf ruckartig nach hinten gezogen. „Ding Dong!“, rief Elín und kam lachend neben ihn. „Da hab ich mich schon lange drauf gefreut!“
    Er starrte entrüstet auf sie hinab. „Zu meiner Zeit hätte man dich dafür geköpft.“
    Ihre blonden Augenbrauen schnellten nach oben. „Dafür, dem Kaiser am Zopf zu ziehen?“, schnurrte sie und betonte das Wort ‚Zopf‘, als würde sie damit etwas vollkommen anderes meinen. „Bislang hat dich das nicht gestört.“
    Ju musste grinsen. „Du bist unmöglich.“
    „Ich weiß.“ Sie zwinkerte und küsste ihn flüchtig auf den Mund, was die Hälfte der anwesenden Akkadier dazu brachte, in albernes Gegröle zu verfallen. Ein Blick von ihm genügte, damit sie verstummten und sich grinsend auf den rostroten Stühlen niederließen.
    Elín ergriff seine Hand und führte ihn durch den mit Rosenblüten bestreuten Mittelgang der kleinen Kapelle bis zur zweiten Reihe. Sie nahmen hinter Adam und Jason Platz, der Elín mit zusammengezogenen Brauen musterte.
    „Mann, Elín. Du kannst ja richtig hübsch aussehen.“
    Sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter, der ihn fast vom Stuhl warf. „Trotzdem töte ich in meiner Minute mehr Aliens mit dem Gravihammer, als du je zu Gesicht bekommst!“
    „Noch!“, erwiderte Jason missbilligend.
    Ju verstand kein Wort. Vermutlich ging es mal wieder um dieses Konsolenspiel.
    Ein älterer Standesbeamter betrat die Kapelle in einem langen Gewand, sah von dem Buch in seinen Händen auf und blieb stehen, musterte die Hochzeitsgesellschaft über den Rand seiner Brille hinweg. Die meisten Unsterblichen lümmelten sich in Schwarz gekleidet auf den edlen Stühlen. Als der Standesbeamte Elín entdeckte, hob sie winkend die rechte Hand und grinste ihn freudestrahlend an, als ob sie sich kennen würden. Dass eine Frau anwesend war, schien ihm Mut zu machen. Er setzte seinen Weg bis zum Kopf der Kapelle fort und legte das Buch vor sich aufs Stativ.
    Roven kam ebenfalls hinein, ging nach vorn und schenkte Ju ein verkniffenes Lächeln. Der Akkadier war sichtlich aufgeregt. Er nickte dem Standesbeamten knapp zu und verschränkte die großen Pranken ineinander, trat von einem Fuß auf den anderen und schaute immer wieder in Richtung der Tür.
    Ein Hochzeitslied erklang aus den Boxen. Sekunden vergingen, in denen Rovens Mimik noch mehr verspannte. Dann tauchte Selene im Türrahmen auf. Durch die Menge ging ein anerkennendes Raunen. Sie trug ein helles, bodenlanges Kleid, klassisch geschnitten. Ohne viel Spielereien daran. Es passte zu ihr, fand Ju.
    „Ist sie nicht wunderschön“, seufzte Elín und er erkannte eine ganz neue Seite an ihr, hatte bislang nicht gewusst, dass sie auch etwas für Romantik übrig haben konnte.
    Ju beugte sich an ihr Ohr und flüsterte: „Du bist schöner“, was ihren Pulsschlag hörbar beschleunigte.
    Mit einem blutroten Strauß in den Händen kam Selene den Gang hinauf und strahlte über beide Wangen, schaffte es gerade so, die kleinen Fänge zu verstecken, und ließ ihren Marasch nicht eine Sekunde aus den Augen. Die Ader an ihm Hals flatterte so deutlich, dass Ju vermutete, sie würde hyperventilieren.
    Roven ging ihr einen Schritt entgegen, ergriff ihre blasse, zitternde Hand und führte seine Gefährtin nach vorn. Doch von der Zeremonie selbst bekam Ju nicht viel mit. Er beobachtete seine Frau, deren Augen an der Szene hafteten. Sie hatte seine Hand unbewusst genommen und spielte an den Fingern herum. Er entdeckte eine kleine Narbe hinter ihrem rechten Ohr, nach der er sie noch fragen würde. Später. Sie hatten schließlich alle Zeit der Welt.
    Roven und Selene gaben sich das Jawort und besiegelten es mit einem langen Kuss, der Elín dazu brachte, tief durchzuatmen. Ju streichelte ihren Unterarm, woraufhin sie sich zu ihm umdrehte und ihn aus eisblauen Augen anstrahlte.
    „Du siehst übrigens sehr gut aus“, flüsterte sie. „Mit Schuhen.“
    Er hatte sich ihr zuliebe in einen grauen Anzug und ein schwarzes Hemd gezwängt. Ohne Schuhe hätte es ‚dämlich‘ ausgesehen, hatte Elín gemeint.
    „Ich liebe dich“, formte sie mit den Lippen. Und auch dieses Mal verliehen diese Worte seinem Herzen Flügel.
    „Ich hab dich lieb“, antwortete er mit einem Grinsen und konnte seinen Blick nicht von ihr lösen. Dass dieses strahlende, lebendige Wesen tatsächlich zum ihm gehörte, konnte er noch immer nicht fassen.
    „Elín?“
    Sie sahen auf, alle starrten sie an.
    „Oh, mein Einsatz!“,

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