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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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gebratenem Fleisch und üppigen, sahnigen
Desserts, zubereitet von Meisterköchen, die ihre Kunst aus geheimen Rezeptbüchern gelernt hatten, welche in einer Familie aus kulinarischen Genies von einer Generation zur nächsten weitervererbt wurden. Sie schmeckte nach der ersten Portion Soya-Eis, die sie als Kind gegessen hatte, nachdem sie aus einem bösen Traum hochgeschreckt war.
    Sie schmeckte nach Sonnenschein und nach lauen Sommernächten, nach allem, was in ihrem Leben gut gewesen war – zu einer Zeit, als sie noch ein gutes Leben hatte.
    Irgendwann einmal ließ sie den Stutzen aus ihrem Mund gleiten, wie betäubt von dem überwältigenden sinnlichen Vergnügen, das der Genuss der flüssigen Ambrosia ihr bereitet hatte. Sie fragte sich, was wohl geschehen mochte, wenn diese Götterspeise sich durch ihr Verdauungssystem hindurcharbeitete. Vermutlich würde sie es einfach auspinkeln.
    Bei dieser Vorstellung blickte sie sich suchend in ihrer Zelle um. Sie vergegenwärtigte sich, dass die Situation sehr schnell ziemlich unangenehm werden konnte. Oder erwartete man vielleicht von ihr, dass sie sich ohne viele Umstände durch die Türöffnung erleichterte?
    Eine leise innere Stimme sagte ihr, dass es mit diesem Stutzen eine ganz besondere Bewandtnis hatte und dass es ungeheuer wichtig war, sich daran zu erinnern – bloß hatte sie dieses Ding noch nie zuvor gesehen!
    Oder doch?
    Plötzlich wusste sie überhaupt nicht mehr, was sie denken sollte. Kannte sie dieses Ding von irgendwoher, oder kannte sie es nicht? Sie hatte keinen blassen Schimmer.
    Welchen magischen Cocktail aus Nährstoffen und Drogen sie auch immer gerade konsumiert hatte, Dakota fühlte sich auf einmal schläfrig – eine behagliche, wärmende Müdigkeit umfing sie, und sie wollte sich nur noch auf dem Fußboden zusammenrollen und tausend Nächte lang durchschlafen …

Kapitel Zwei
    Auf dem Höhepunkt seiner langen Ermittlungen befand sich der Bandati-Agent, dessen Name »Erinnerung an vergangene Dinge« lautete, auf Ironbloom, dem wichtigsten besiedelten Planeten im System Night’s End. Er wartete vor einem Etablissement, das für jeden arglosen Betrachter kaum mehr zu sein schien als ein Höhleneingang, dem ein äußerst widerlicher Gestank entströmte.
    Das Lokal, ein berüchtigtes Restaurant, das von Menschen betrieben wurde, lag hoch oben an den Hängen des Mount Umami mit Blick auf die Stadt Darkwater. Die abgeschiedene Lage war natürlich nötig, um Anstand und Schicklichkeit zu wahren und kein öffentliches Ärgernis zu erregen.
    Ganz in der Nähe waren ein paar Passagierluftschiffe vertäut – Bündel aus zylindrischen Ballons mit großen, flügelartigen Segeln, die seitlich daraus hervorragten und darunter hängenden, aus mehreren Etagen bestehenden Gondeln. In dieser Höhe war die Luft so dünn, dass die meisten Bandati nicht sehr weit fliegen konnten. Ein junger, durchtrainierter Bandati wäre vielleicht noch in der Lage, kurze Strecken hüpfend und gleitend zurückzulegen, aber im Normalfall war das Restaurant nur an Bord eines der Luftschiffe zu erreichen.
    Der Bandati namens Erinnerung hingegen war an Bord eines lenkbaren Kriegsluftschiffs vom Hive Immerwährendes Licht eingetroffen, zusammen mit einer Schwadron, die aus Angehörigen des Truppenkontingents bestand, das für die persönliche Sicherheit der Hive-Königin verantwortlich war.
    Nachdem man endlich den geflohenen Alexander Bourdain aufgespürt hatte, waren Mitglieder dieser königlichen Leibwache emsig dabei, ein paar zu Tode erschrockene Bandati zu verhören,
die nichts Böses ahnend die Höhle verlassen hatten und mitten in eine Razzia hineingerieten.
    Unmittelbar vor und zu beiden Seiten des Höhleneingangs erstreckte sich ein breites, flaches Sims aus glattem und sorgfältig poliertem Fels. An beiden Enden war jeweils eine vor Strahlenwaffen starrende Hochleistungs-Artillerie-Plattform montiert. Die Mündungen der schweren Geschütze wiesen von der Bergflanke weg und boten die Art von Sicherheit, die die Gäste des Restaurants offenbar verlangten. Doch die Bandati-Söldner, die diese Plattformen bemannten, hatten sich verdächtig schnell kampflos ergeben, sowie sie merkten, dass die Razzia auf Befehl ihrer Königin erfolgte.
    Ein niedriges Stahlgeländer säumte den Rand des Felsbandes, und dahinter gähnte ein Abgrund. Der Blick, den man von hier aus auf Darkwater hatte, war schlichtweg berauschend. Schon vor ein paar Tausend Jahren hatte der Hive Immerwährendes

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