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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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sprenkelten sie die gesamte Flanke des Turms.
    Vorsichtig rollte sie sich auf den Bauch und starrte wieder in die Tiefe. Sie bemerkte, dass beinahe in einer geraden Linie unter ihr eine Galerie aus der Wand herausspross. Darauf standen etliche unregelmäßig geformte Strukturen, die ihr genauso schludrig gebaut vorkamen wie die Galerie selbst. Diese Rampe lag ungefähr dreißig Meter unter der vorkragenden Metallplatte, auf der Dakota nun bäuchlings lag, und ein paar Meter seitlich versetzt. Und sie war immerhin so groß, dass mehrere frei stehende Gebäude auf ihr Platz fanden.
    Einige der Galerien, die aus anderen, weit entfernten Türmen herauswuchsen, schienen sogar noch größer zu sein, doch die meisten dieser Vorsprünge besaßen wesentlich geringere Ausmaße.
    Ich könnte herunterspringen, fiel ihr plötzlich ein. Sie wunderte sich, dass sie nicht schon eher auf diesen Gedanken gekommen war, doch ihr Gehirn arbeitete so träge, dass ihr selbst die simpelsten Schlussfolgerungen Mühe bereiteten. Es gab keinen plausiblen Grund, warum sie diesen Sprung nicht überleben sollte, denn sie besaß immer noch den Iso-Anzug der Bandati, der fest in ihren Körper integriert war. Seine Fähigkeit, gigantische Mengen an kinetischer Energie zu absorbieren, hatte sie in dem Chaos gerettet, das nach der Zerstörung von … von …
    Aber die Erinnerung entglitt ihr wie ein schlüpfriger Aal.
    Je mehr sie ihr Gedächtnis anstrengte, umso stärker wurde ihre Frustration. Dakota stemmte sich auf die Knie hoch, schlang die
Arme um sich und kämpfte gegen die Lethargie an, die sie zu überwältigen drohte.
    Sie schloss die Augen und gab ihrem Körper den gedanklichen Befehl, die schwarze, schützende Flüssigkeit des Iso-Anzugs aus den Poren quellen zu lassen, bis dieser Film sie völlig einhüllte …
    Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie jedoch nur ihre mit blauen Flecken und Schrammen übersäte Haut.
    Es funktioniert nicht.
    Trotz ihres schleppend arbeitenden, vernebelten Verstandes geriet sie in Panik.
    Während sie leeren Blickes in die Ferne starrte, voll und ganz beschäftigt mit den inneren Kämpfen, die in ihr brodelten, hatte sich ein Bandati im Spiralflug genähert und war auf der direkt unter ihrer Zelle liegenden großen Galerie gelandet. Dieser Vorgang riss Dakota aus ihrem fruchtlosen Brüten und weckte ihre Neugier.
    Der Alien hingegen schien nicht zu bemerken, dass er aufmerksam beobachtet wurde. Schlitternd kam er in der Nähe eines zweistöckigen Gebäudes im hinteren Bereich des Vorsprungs zum Stehen. Die Konstruktion sah aus, als bestünde sie aus wahllos zusammengeklaubten Stücken Treibholz und Metallschrott, und während Dakota zuschaute, stakste der Bandati durch einen Eingang, der sich ihren Blicken entzog.
    Sie wollte einen Schrei ausstoßen, in der Hoffnung, ihn wieder nach draußen zu locken, doch nur ein heiser rasselnder Laut löste sich aus ihrer Kehle.
    Erst beim zweiten Anlauf fand sie ihre Stimme wieder, und ihr gelangen sogar ein paar Worte. Sie fühlte sich, als hätte sie einen ganzen Monat lang nicht gesprochen. »Hey! Hey, du da drunten!«, krächzte sie. »He! Hilfe … Hiiilfeee!«
    Es erfolgte keine Reaktion, der Bandati tauchte nicht wieder auf.
    Ein paar Minuten lang setzte sie ihr Gebrüll fort und verstummte erst, als sie sich die Kehle wundgeschrien hatte.

    Verbissen harrte sie auf ihrem luftigen Sitz aus, während die Abenddämmerung der heraufziehenden Nacht wich, darauf lauernd, dass der Bandati vielleicht doch noch zurückkäme. Aber ihr Wunsch erfüllte sich nicht.
    Schließlich gab Dakota es auf, nach unten zu spähen, setzte sich wieder hin und presste die Arme fest an ihre Brust, weil die Temperaturen allmählich sanken und sie zu frieren anfing. Nach und nach breiteten sich fremdartige Sternbilder über den Himmel aus, doch einen Mond gab es anscheinend nicht.
    Trotz ihrer früheren Mattigkeit konnte sie jetzt nicht einschlafen, deshalb setzte sie sich an einer Seite der Türöffnung in die Hocke und untersuchte die gestreifte Außenwand des Turms. Als sie den Arm nach draußen streckte und mit der Hand über die Oberfläche strich, stellte sie fest, dass die Fassade mit tiefen, in Spiralen verlaufenden Mustern durchsetzt zu sein schien. Das Material fühlte sich ähnlich an wie ungebrannter Ton. Der Abstand zwischen den einzelnen Furchen betrug mehrere Zentimeter, und an manchen Stellen waren die Rillen bis zu fünf Zentimeter tief; ein Kletterer konnte sich mit

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