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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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entgegnete der Händler. »Und ich möchte betonen, dass ich Sie keineswegs genötigt habe, sich hier einzufinden.«

    »Man hat mich von meinem rechtmäßigen Platz im Wahlkomitee der Hegemonie verbannt!«, explodierte der Schwimmer-in-turbulenten-Strömungen. »Man brachte Anschuldigungen gegen mich vor. Ich hatte Mühe, meine Privatyacht zu behalten, als man mich meiner Privilegien enthob. Danach stellte ich Nachforschungen an, wer für diese Diffamierungskampagne verantwortlich sein könnte, und alles deutete auf Sie hin. Sie haben diese Beschuldigungen in die Welt gesetzt, die Lügen, die …«
    »Sie hatten eine Zusammenkunft mit den Emissären«, verlautbarte der Händler.
    Dem Schwimmer-in-turbulenten-Strömungen kam es vor, als hingen die Worte zwischen ihnen im Raum, befrachtet mit Vorwürfen und einer grenzenlosen Wut.
    »Ich traf mich mit einem ihrer Agenten, das ist richtig«, hob der Schwimmer an, »im Auftrag einiger unserer Vorgesetzten, die, wie Sie wissen dürften, darin übereinstimmen, dass Friedensverhandlungen unbedingt notwendig sind. Diese lächerliche »Wie du mir, so ich dir«-Politik, die nichts weiter ist als eine ausufernde Aggression von beiden Seiten, ist unter unserem Niveau. Es gleicht der Art von primitivem, territorialem Stammessystem, nach dem unsere Klientenrassen sich orientieren mögen, aber wir …«
    »Sind Sie einem Emissär persönlich begegnet, Schwimmer?«, erkundigte sich der Händler. »Ich meine, standen Sie einem echten Emissär von Angesicht zu Angesicht gegenüber?«
    »Leider nein«, musste der Schwimmer zugeben. »Sie wissen doch, dass sie sich weigern, mit den Angehörigen fremder Rassen direkt in Kontakt zu treten.«
    »Ganz genau. Zur Kommunikation bedienen sie sich anderer Völker innerhalb ihres Herrschaftsbereichs. Sie greifen auf Kreaturen zurück wie es die So’Agrad früher einmal waren – künstliche Spezies, deren einziger Daseinszweck darin bestand, als ihre Sprechwerkzeuge zu fungieren. Man hat Sie überlistet.«

    »Man hat mich keineswegs überlistet, Händler. Ob Sprechwerkzeuge oder nicht, sie vertraten auf jeden Fall ihre Gebieter. Ich war längst darüber im Bilde, was es mit den So’Agrad auf sich hat, bevor ich sie traf. Und Sie dürfen nicht vergessen, dass diejenigen, die mich zu diesem Gespräch autorisierten, weit über den Träumern stehen. Sie selbst verlassen sich viel zu viel auf deren unausgegorene Vorhersagen, Händler.«
    »Sie berufen sich auf höhere Autoritäten?« Der Händler wackelte spöttisch mit den Tentakeln. »Ihre Vorgesetzten stehen unter Arrest, Schwimmer. Der Vorschlag, in Friedensverhandlungen einzutreten, stammt einzig und allein von Ihnen, Schwimmer, von niemandem sonst.«
    Der Händler driftete ein wenig näher an ihn heran. »Verraten Sie mir etwas«, drängte er, »haben Sie jemals den Träumern einen Besuch abgestattet? Es ist eine beeindruckende Erfahrung, wenn einem die Chance geboten wird, alle möglichen Zukunftsperspektiven für unser eigenes Volk zu sehen. Haben Sie überhaupt eine Vorstellung davon, was aus der Galaxis geworden wäre, wenn wir die Weisen nicht gänzlich ausgemerzt hätten? Die Shoal wären nichts weiter gewesen als irgendeine beliebige Klientenrasse, dazu erniedrigt, um Abfälle von ihren Tischen zu betteln.«
    »Und wäre das wirklich so schlimm gewesen?«
    Die Flossen des Händlers versteiften sich vor Zorn. »Sollten wir etwa als unterwürfiges Volk im Schatten einer anderen Spezies dahinvegetieren? Wissen Sie überhaupt, was Sie da von sich geben? Wir waren nie dazu bestimmt, zu dienen.«
    »Wir ließen uns von den Träumern in die Irre leiten, Händler.« Bevor der Schwimmer seine Yacht verließ, hatte er sich den Bauplan der Kommandozentrale des Kernschiffs genau eingeprägt. »Sie gaben uns einen ersten Vorgeschmack, was es bedeutet, über ein Imperium zu herrschen, aber in Wahrheit benutzen sie uns, und nicht umgekehrt. Ihr naiver Glaube an ihre Vorhersagen ist jämmerlich.«

    »Was die Grenzen und Beschränkungen der Träumer betrifft, so gebe ich mich keinen Illusionen hin, noch habe ich die Muße für Wunschdenken und Fantasien. Sind Sie denn gar nicht neugierig, aus welchem Grund ich Sie an diesen Ort bestellt habe?«
    Der Schwimmer-in-turbulenten-Strömungen blickte sich demonstrativ um. »Nun, um mich zu töten, weshalb denn sonst – weit weg von der Hegemonie und unseren Gebietern. Doch sobald Sie den Versuch starten, mir etwas anzutun, wird mein Schiff dieses Gebäude

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