Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lieb mich schoener Fremder

Lieb mich schoener Fremder

Titel: Lieb mich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Sterling
Vom Netzwerk:
jetzt besser", sagte sie und steuerte auf die Treppe zu. Als sie sich an ihm vorbeischieben wollte, streckte er den Arm aus und umfasste das Geländer, so dass ihr Weg blockiert war.
    "Einen Moment noch." Noch immer musterte er sie forschend, und wieder war er entnervend nah. "Warum sind Sie vorhin weggelaufen?"
    "Weggelaufen?" Was um Himmels willen sollte sie antworten?
    "Ja. Sie haben mich gesehen und sind gerannt. Warum?"
    "Ich ... ich ..." Ihre Gedanken rasten. Welchen Grund konnte es geben, dass eine Frau im engen Rock und auf hohen Absätzen durch eine Hotellobby sprintete? Verzweifelt improvisierte sie. "Ich dachte, Sie wären jemand anderes."
    "Wer?"
    "Ich glaube nicht, dass Sie das etwas angeht." Sie merkte, dass ihre Stimme leicht zitterte, und wusste, dass er es ebenfalls hörte. Gut so. Er war ein einfühlsamer Mann und würde eine Frau nie bedrängen. "Würden Sie mich jetzt bitte vorbeilassen?"
    Er rührte sich nicht. Und sein Ausdruck wurde nicht weicher. "Sagen Sie mir, warum Sie weggerannt sind."
    Diana, das sanfte Mädchen von einst, hätte unter diesem scharfen, intensiven Blick nachgegeben. Jennifer jedoch war um einiges härter geworden. "Ist Ihnen klar, dass Sie mich hier gefangen halten?"
    Ein sarkastisches Lächeln spielte um seinen Mund. "Ich bin Ihnen auch durch eine bevölkerte Hotellobby nachgejagt und habe Sie gegen eine Wand gedrückt. Wenn Sie mir das ebenfalls vorwerfen wollen, käme das etwas spät." Bevor sie ihm drohen konnte, fuhr er fort:
    "Wenn eine Frau mich eine Sekunde lang sieht und darauf die Flucht ergreift, dann möchte ich wissen, warum. Vor wem sind Sie weggerannt, wenn nicht vor mir?"
    "Ich dachte, Sie wären jemand vom Sicherheitspersonal des Hotels."
    Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. "Warum würden Sie vor den Sicherheitskräften weglaufen?"
    Die Szene eines Films, den sie kürzlich gesehen hatte, blitzte in ihrer Erinnerung auf und inspirierte sie zu ihrer Antwort. "Ich darf nicht mehr in dies Hotel kommen. Der Sicherheitschef hat es mir untersagt."
    "Warum?"
    Sie reckte das Kinn. "Wenn Sie es unbedingt wissen müssen - ich habe hier gearbeitet."
    "Was haben Sie gearbeitet?"
    "Himmel, sind Sie schwer von Begriff! Ich hab nach Kunden geangelt."
    Die Furchen in seiner Stirn vertieften sich. "Wollen Sie mir erzählen, dass Sie eine Nutte sind?" fragte er ungläubig.
    "Ich ziehe die Bezeichnung ‚Professionelle' vor." Sie sah, dass sie ihn total geschockt hatte, nutzte das Überraschungsmoment und schob sich an ihm vorbei. Ihre Beine zitterten, als sie die Treppe hinabging und auf die Tür zusteuerte, durch die sie ins Treppenhaus gelangt war.
    Die Tür ließ sich nicht öffnen. War sie etwa mit ihm in einem Treppenhaus eingeschlossen?
    Sie hörte, wie seine Schritte sich näherten. "Gibt's ein Problem?"
    "Die Tür ist verschlossen. Wir müssen es unten versuchen." Sie hastete weiter hinunter, dorthin, wo es dunkel war.
    Vor der Dunkelheit hatte ihr immer gegraut.
    Sie machte kurz Halt und spähte hinunter. Leitern, Werkzeuge und Maschinen füllten den engen Raum und versperrten den Weg zur Innen-und Außentür.
    "Toll!" murmelte sie.
    "Unser Glück, dass es nicht brennt", bemerkte er dicht hinter ihr. "Vielleicht ist weiter oben eine Tür offen." Er machte kehrt, und sie folgte ihm.
    Sie versuchten es in drei Etagen. Alle Türen waren verschlossen. "Unglaublich!" schimpfte Jennifer frustriert. "Man kommt von drinnen raus und nirgendwo wieder hinein. Verstehen Sie das?"
    "Ich schätze, es soll verhindern, dass die Leute bei einem Feuer wieder zurückrennen, um ihre Habe zu retten. Die Außentür im Keller müsste natürlich zugänglich sein."
    "Sie ist aber verbarrikadiert - eine unglaubliche Schlamperei", schimpfte sie.
    "Sie sagen es."
    Ihr stockte der Atem, als sie das belustigte Glitzern in seinen vertrauten braunen Augen sah.
    Wie oft hatte sie von diesem Blick geträumt! Wie oft hatte sie sich nach seinem kraftvollen Körper gesehnt, nach seinen magischen Zärtlichkeiten, nach der Glut seiner Küsse.
    Sie müsste von ihm fort! Hektisch rannte sie die Stufen zum nächsten Stockwerk hoch, obwohl sie die Sinnlosigkeit des Unternehmens ahnte. Dreißig Etagen, und alle Türen verschlossen - eine schreckliche Vorstellung. Sie hastete weiter.
    Seine Hand stoppte sie. "Wenn Sie sich nicht beruhigen, werden Sie hyperventilieren, bevor Sie in der nächsten Etage sind."
    Nun merkte sie, dass sie tatsächlich keuchte - nicht wegen der Anstrengung, sondern aus

Weitere Kostenlose Bücher