Liebe
geworden ist. Aber Vollkommenheit ist nicht Gott. Deshalb kann sie niemals Ziel und Sinn des Lebens sein. Alles, was Sie außer Gott zum Ziel machen, schlägt in sein vollkommenes Gegenteil um. Gehen Sie Ihr Leben erneut durch und danken Sie Gott für alle Misserfolge, Demütigungen und Schicksalsschläge. Wiederholen Sie, dass für Sie Vollkommenheit das Mittel für die Liebe zu Gott ist. Beten Sie, außerdem können Sie Atemübungen machen. In diesem Fall können sie sehr von Nutzen sein. Essen Sie reichlich Knoblauch. Und das Wichtigste: Sie müssen auf innerer Ebene Ihre Wertevorstellungen ändern. Denn das ist die Hauptsache, alles andere, wie Atemtechniken, Kaltwassergüsse, Knoblauchbäder usw., sind Hilfsmittel.“
Auf einigen vorhergehenden Seiten habe ich beschrieben, wie ich zu einem neuen Wertesystem außerhalb der Grenzen des Universums, das ich „Vollkommenheit“ genannt habe, vorgedrungen bin. Natürlich ist das sehr allgemein dargestellt, in Wirklichkeit war alles komplizierter und dramatischer. Aber ich hoffe, dass der Leser sich eine annähernde Vorstellung machen kann. Nun ja! Zu Beginn dieses Themas habe ich doch berichtet, dass der Sohn meines Mitarbeiters große Probleme hatte. Der Zustand der Lunge verschlimmerte sich trotz aller Medikamente.
Mein System blieb völlig ergebnislos. Doch als ich zu dem Wertebegriff „Vollkommenheit“ vordrang, besserte sich der Zustand des Jungen zunehmend, und zwei Tage später war er gesund. Es war mir gelungen, die Antwort auf die mir gestellte Aufgabe zu finden. Wenn ich früher irgendein Problem gelöst hatte, hatte ich danach eine Verschnaufpause von drei bis fünf Monaten, während im letzten Monat die Zeit davonzulaufen begann. Bereits eine Woche später kamen zu mir Patienten mit Orientierungen auf die höheren Stufen. Doch jetzt, nachdem ich über die Grenzen des Universums vorgedrungen war, fielen der zweite und dritte Schritt leichter.
Wenn es eine zerstörende Kraft gibt, muss es auch eine schaffende Kraft geben. Ich habe sie „kreatives Schaffen“ genannt und sofort damit begonnen, das Modell an den Patienten zu testen.
Ich erkläre der vor mir sitzenden Frau:
„Die Ursache Ihrer Probleme ist Eifersucht. Ursache von Eifersucht kann die Verabsolutierung irdischer Werte sein. Eine Frau ist eifersüchtig, weil sie befürchtet, materielle Güter, die mit dem Familienglück Zusammenhängen, zu verlieren. Eifersucht kann auch durch Verabsolutierung geistiger Werte hervorgerufen werden — durch Angst, die Beziehungen und den geistigen Verkehr mit dem nahe stehenden Menschen zu verlieren. Man kann auch eine dritte, höhere Schicht verabsolutieren — die Liebe zu dem geliebten Menschen und die Angst, ihn zu verlieren. Doch wie sich herausgestellt hat, gibt es darüber noch eine Schicht — Kreativität und Schaffen. Und dazu gehört offensichtlich auch die Geburt von Kindern.
Sie fühlten sich im zweiten Monat Ihrer Schwangerschaft durch Ihren Mann gekränkt“, erkläre ich der Frau. „Das hat Sie auf Kreativität und Schaffen orientiert.“
Die Augen der Frau füllen sich mit Tränen.
„Als ich im zweiten Schwangerschaftsmonat war, sagte mein Mann, dass er das Kind nicht haben will. Mir fiel es schwer, diese Kränkung zu verkraften.“
Mir wird der Zusammenhang klar. Jedem Gefühl liegt die Liebe, die von Gott ausgeht, zugrunde. Sie ist von nichts abhängig und schafft alles. Mit Resten dieser Liebe lieben wir die Menschen und die Umwelt. Äußere Gefühle hängen von Umweltereignissen ab. Und wenn wir den geliebten Menschen lieben und im Bewusstsein Liebe aufflammt, dann scheint uns, dass sie von außen in unsere Seele gekommen ist. Wenn sich eine Frau in einen Mann verliebt, dann möchte sie unterbewusst von ihm Kinder haben. Der Wunsch, ein Kind zur Welt zu bringen, ruft die Liebe zum anderen Menschen hervor. Diese Liebe ruft Beziehungen des Geists hervor. Und schließlich entstehen die materiellen Früchte der Beziehungen — das sind die Kinder und alles, was wir „Familienglück“ nennen. Je vollkommener das Kind sein soll, umso größer muss die Portion Liebe sein, welche die Eltern und besonders die Mutter erhalten. Diese Portion Liebe kommt von Gott. Um sie zu erhalten, muss alles Menschliche erschüttert werden. Das sind nicht nur irdische und geistige Werte oder die Liebe zur Welt und zu den Menschen, es müssen auch der Wunsch, Kinder zu haben, und alle höchsten heiligen Gefühle gekränkt werden. Wenn das Gefühl der
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