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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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abzuwehren. Sie ziehen mich zurück, Doktor. Ich weiß, daß ich auf der Erde bin. Elisabeth ist nah. Um Gottes willen, holen Sie mir Elisabeth! Aber drängen Sie mich nicht. Ich brauche Tage, viele Tage, um zu genesen.«
    Der vernünftige Ton, in dem diese Worte gesprochen wurden, verblüffte sie so sehr, daß Grosbeck, ohne Vomacts Anweisungen abzuwarten, das Marternetz zu heben befahl.
    Der Patient begann wieder zu stammeln: »Ich bin der Dreiermann, der Schleiermann, der Geiermann, der Freiermann, der Leiermann, der Reihermann, der Speiermann, der Dreiermann, der Dreiermann …« Seine Stimme verklang, und er sackte bewußtlos zusammen.
    Vomact verließ die Zelle. Er schwankte ein wenig. Seine Kollegen packten ihn bei den Ellenbogen.
    Er lächelte ihnen erschöpft zu. »Ich wollte, es wäre erlaubt … Ich könnte selbst ein wenig von dem Condamin gebrauchen. Kein Wunder, daß diese Schmerznetze die Patienten aufwecken und selbst Tote in Zuckungen versetzen! Holen Sie mir irgendein alkoholisches Getränk. Mein Herz ist alt.«
    Grosbeck half ihm, sich niederzusetzen, während Timofeyew den Gang entlang davonrannte, um einen medizinischen Drink zu besorgen.
    Vomact murmelte: »Wie sollen wir seine Elisabeth finden? Es muß Millionen davon geben. Außerdem ist er von Erde Vier.«
    »Sir und Doktor, Sie haben Wunder vollbracht«, sagte Grosbeck. »Sie sind unter das Netz gegangen. Sie haben sich in eine solche Gefahr begeben. Sie haben ihn zum Sprechen gebracht. Ich werde so etwas nie wieder zu sehen bekommen. Diesen Tag erlebt zu haben – das reicht für ein ganzes Menschenleben.«
    »Aber was tun wir als nächstes?« fragte Vomact müde, fast verwirrt.
    Auf diese Frage war keine Antwort mehr nötig.
    Denn Lord Crudelta hatte die Erde erreicht.
    Sein Pilot landete die Maschine und fiel vor lauter Erschöpfung noch am Steuer in Bewußtlosigkeit.
    Von den Begleitkatzen, die das Raumfahrzeug in ihren Miniaturraumschiffen eskortiert hatten, waren drei tot, eine befand sich im Koma, und die fünfte raste und spuckte.
    Als die Flughafenbehörden Lord Crudelta aufzuhalten versuchten, um sich seiner Vollmacht zu vergewissern, erklärte er den Äußersten Notfall, übernahm im Namen der Instrumentalität das Kommando über die Truppen und nahm jeden fest, der sich in Sichtweite befand: mit Ausnahme des Truppenkommandanten, dem er befahl, ihn zum Krankenhaus zu fahren. Die Computer am Hafen hatten ihm. gesagt, daß ein Rambo »ohne Herkunft« sich auf geheimnisvolle Weise plötzlich auf dem Rasen vor einem bestimmten Krankenhaus befunden habe. Vor dem Krankenhaus berief Lord Crudelta sich wieder auf den Äußersten Notfall, unterstellte alle bewaffneten Männer seinem eigenen Kommando, befahl einem Aufnahmeroboter, alle seine Handlungen zu konservieren, falls man ihn später vor ein Kriegsgericht stellen würde, und nahm jeden fest, der ihm unter die Äugen kam.
    Timofeyew, der mit einem Drink in der Hand zu Vomact zurückeilte, wurde von dem Gestampfe der schwerbewaffneten Männer überrascht, die in Schlachtordnung heranmarschierten. Die Männer schritten zu zweit nebeneinander. Alle hatten sie Lebenshelme auf, und ihre Punktblitzer surrten.
    Schwestern rannten herbei, um die Eindringlinge hinauszutreiben, und rannten zurück, als der grausame Stich der Betäubungsstrahlen auf sie herniederbrannte. Das ganze Krankenhaus war in Aufruhr.
    Lord Crudelta gab später zu, daß er einen entscheidenden Fehler begangen hatte.
    Unmittelbar darauf brach der Zwei-Minuten-Krieg aus.
    Man muß das Wesen der Instrumentalität kennen, um zu begreifen, wie es geschah. Die Instrumentalität war eine sich selbst fortsetzende Gemeinschaft von Menschen, in der sich ungeheure Macht mit einem strengen Kodex paarten. Ein jeder von ihnen vereinte die untere, die mittlere und die höhere Justiz in sich selbst. Jeder konnte alles tun, was er als notwendig oder angemessen empfand, um die Instrumentalität zu erhalten und den Frieden zwischen den Welten zu wahren. Aber wenn er einen Fehler machte oder etwas Falsches tat, dann war die Lage ganz anders. Jeder Lord konnte im Äußersten Notfall einen anderen Lord töten, aber Tod und Schande waren ihm gewiß, wenn er diese Verantwortung auf sich nahm. Der einzige Unterschied zwischen Zustimmung und Ablehnung zeigte sich in der Tatsache, daß Lords, die im Notfall töteten und des Unrechts überführt wurden, auf eine sehr schmachvolle Liste gesetzt wurden, während jene, die andere Lords zu Recht

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