Liebe 2000 - erotic science fiction
den Computer-Orbit telemetrierten. Jetzt ist er schmutzig und leer.«
»Säubern Sie ihn. Legen Sie eine Ventilatorleitung hinein. Wer ist Ihr militärischer Beschützer?«
»Mein was?« schrie sie überrascht auf.
»Jeder Mensch auf der Erde hat militärischen Schutz. Wo sind die Kräfte, die Soldaten, die Ihr Krankenhaus hier beschützen?«
»Oh, Sir und Doktor!« rief sie aus, »Sir und Doktor! Ich bin eine alte Frau, und ich freue mich, hier nun seit dreihundert Jahren arbeiten zu dürfen, aber auf einen solchen Gedanken bin ich nie gekommen. Wozu sollte ich Soldaten brauchen?«
»Finden Sie heraus, wer sie sind, und bitten Sie sie, hier Wache zu halten. Sie sind Spezialisten auf ihre Weise, wenn ihr Können auch von anderer Art ist als das unsere. Bitten Sie sie um Beistand. Wir könnten sie brauchen, bevor dieser Tag vorüber ist. Berufen Sie sich bei dem Leutnant oder Sergeant auf mich. Ich möchte, daß Sie den Patienten nach der Verordnung behandeln, die ich Ihnen jetzt gebe.«
Ihre Augen weiteten sich, als er weitersprach, aber sie war eine disziplinierte Frau, und sie nickte, während sie ihm zuhörte. Ihre Augen blickten am Ende sehr traurig und müde, aber sie war selbst eine geschulte Expertin, und sie hatte einen großen Respekt vor dem Können und der Weisheit des Sir und Dr. Vomact. Doch fühlte sie auch ein warmes, weibliches Mitgefühl für die bewegungslose, junge männliche Gestalt dort unten, die da für immer auf dem schweren Boden schwamm, die Archipele durchschwamm, von denen kein lebender Mensch je zuvor geträumt hatte.
Die Krise kam in jener Nacht.
Der Patient hatte die Abdrücke seiner Hand in die Innenwand des Raumes eingegraben, aber es war ihm nicht gelungen zu fliehen.
Die Soldaten sahen mit ihren Waffen, die in dem hellen Krankenhausgang aufblinkten, so merkwürdig wachsam aus, aber sie langweilten sich wirklich sehr, wie Soldaten es immer tun, wenn sie im Dienst sind, ohne daß etwas passiert.
Der Leutnant war gereizt. Der Punktblitzer in seiner Hand surrte wie ein gefährliches Insekt. Der Sir und Dr. Vomact, der mehr über Waffen wußte, als die Soldaten meinten, sah, daß der Punktblitzer auf HOCH stand, was bedeutete, daß er Leute fünf Stockwerke aufwärts, fünf Stockwerke abwärts oder einen Kilometer im Umkreis zu lähmen vermochte. Er sagte nichts. Er dankte dem Leutnant nur und trat in die Zelle ein, dicht gefolgt von Grosbeck und Timofeyew.
Der Patient schwamm auch hier.
Er tat es jetzt in einer Einen-Arm-über-den-anderen-Bewegung und stieß dabei mit den Beinen gegen den Fußboden. Man hatte den Eindruck, als sei es ihm auf dem anderen Fußboden nur darum gegangen, sich über Wasser zu halten, während er hier eine Richtung entdeckt hatte, in der er, wenn auch nur sehr langsam, vorankam. Seine Bewegungen waren gespannt, starr und so langsam, daß es schien, als bewege er sich fast nicht. Die zerrissenen Pyjamas lagen neben ihm auf dem Boden.
Vomact blickte sich um und fragte sich, welche Kraft es dem Mann möglich gemacht hatte, solche Handabdrücke auf der Stahlwand zu hinterlassen. Er erinnerte sich an Grosbecks Warnung, den Patienten lieber sterben zu lassen, als die Menschheit neuen und unbekannten Gefahren auszusetzen, aber obwohl er sein Gefühl teilte, konnte er ihm diesen Vorschlag nicht verzeihen.
Nervös dachte der große Arzt bei sich selbst: Wo mag der Mann nur hinwollen?
(Zu Elisabeth, er wollte zu Elisabeth, die jetzt nur noch sechzig Meter entfernt war. Erst viel, viel später verstanden die Menschen, was Rambo zu tun versucht hatte: Er versuchte die sechzig Meter zu überwinden, die ihn von seiner Elisabeth trennten, als er bereits eine Unzahl von Lichtjahren übersprungen hatte, um zu ihr zurückzukehren. Zu seiner Lieben, seiner Geliebten, die ihm gehörte, die ihn brauchte!)
Das Condamin hinterließ nicht seine üblichen Zeichen von tiefer Mattigkeit und glühender Haut: Der Typhus schien es erfolgreich zu bekämpfen. Rambo war lebhafter als zuvor. Den Namen hatten sie über das normale Informationssystem ermittelt, aber dem Sir und Dr. Vomact bedeutete er noch immer nichts. Bald würde sich dies ändern.
Inzwischen machten sich die beiden anderen, zuvor schon unterrichteten Ärzte an dem Apparat zu schaffen, den die Roboter und Schwestern installiert hatten.
Vomact murmelte den anderen zu: »Ich glaube, es geht ihm besser. Viel gelöster. Ich werde es mit Schreien versuchen.«
Sie waren so beschäftigt, daß sie nur
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