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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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stand am Beckenrand und hielt Ausschau nach Landy, konnte aber nirgends etwas von ihrer üblichen Erscheinung entdecken.
    Doch dann sah ich sie. Sie war nackt und triefte von schillernder Flüssigkeit – sie mußte also eben aus dem Becken gekommen sein. Der massige Lanamoriane war an ihrer Seite und belästigte sie offensichtlich. Er tappte ungeschickt an ihr herum. Landys Farbspektrum zeigte Kummer.
    Ehemann zur Hilfe. Natürlich. Aber ich wurde nicht gebraucht.
    Welches Bild von Landy machen Sie sich aus dieser Erzählung? Zerbrechlich, puppenhaft, etwas aus Porzellan? Sie haben recht, sie war es. Kaum vierzig Kilogramm einer Frau und nichts von dem, was wir unter Knochen verstehen, in ihrem Körper, nur Knorpel. Und scheu, empfindlich, leicht aus der Fassung zu bringen durch ein unfreundliches Wort oder eine mißdeutete Geste. Alles in allem: zu jeder Zeit angewiesen auf den Schutz ihres Mannes. Wirklich? Weit gefehlt. Haie haben, genauso wie Suvornesen, nur Knorpel anstelle von Knochen, aber vierzig Kilogramm eines Haies brauchen normalerweise keine Hilfe, um zurechtzukommen. Auch Landy brauchte sie nicht.
    Suvornesen sind beweglich, von ausgeglichenem Körperbau, flink und stärker, als sie aussehen – wie Jim Owens schon bei meiner Hochzeit erfahren hatte, als er Landys Schwester küssen wollte. Auch der Lanamoriane erfuhr es.
    Von dem Zeitpunkt, da ich seine Annäherungsversuche an Landy bemerkte, bis zu meiner Ankunft an ihrer Seite, hatte sie ihm drei Arme verrenkt und ihn auf seinen massigen Rücken geworfen, wo er nun stöhnend und mit hilflosen Bewegungen seines Dreifußes lag. Landy küßte mich mit sanfter, selbstzufriedener Miene.
    »Was ist passiert?« fragte ich.
    »Er machte mir einen unsittlichen Antrag.«
    »Du hast ihn schlimm zugerichtet, Landy.«
    »Er machte mich schrecklich zornig«, versicherte sie mir, obwohl sie gar nicht mehr zornig aussah oder sprach.
    Ich machte ihr Vorhaltungen. »Hast du mir nicht erst gestern gesagt, ich liebte dich nicht, weil ich nicht auf Marjes Angebot einging? Du bist inkonsequent, Landy. Wenn du schon die Untreue für einen wesentlichen Bestandteil der terrestrischen Ehebräuche hältst, dann hättest du ihn erhören sollen, oder nicht?«
    »Nur die terrestrischen Ehemänner sind treulos. Die terrestrischen Ehefrauen müssen treu sein. Man kennt das als Doppelmoral.«
    »Als was?«
    »Als Doppelmoral«, wiederholte sie und begann es mir zu erklären. Ich hörte ihr eine Weile zu, doch dann brach ich über ihre lieben, unschuldigen Worte in Gelächter aus.
    »Du bist süß«, erklärte ich ihr.
    »Und du bist schrecklich. Für welche Art von Frau hältst du mich eigentlich? Wie kannst du mich auffordern, untreu zu werden?«
    »Landy, ich –«
    Sie hörte nicht mehr. Sie stürmte davon, und wir hatten unsere dritte Gefühlskrise. Die arme Landy hatte es sich in den Kopf gesetzt, eine Ehe nach terrestrischen Sitten, so wie sie diese eben verstand, zu führen, und sie lief kirschrot an, wenn ich Einwände machte. Für den Rest der Woche war sie beleidigt, und selbst nachdem wir uns wieder versöhnt hatten, schienen unsere Beziehungen nicht mehr sowie früher zu sein. Eine Kluft tat sich zwischen uns auf – oder genauer gesagt, die Kluft hatte schon immer bestanden, nur wurde es für uns jetzt schwieriger, sie zu ignorieren.
    Nach sechs Wochen landeten wir.
    Unser Ziel war Thalia, der Flitterwochenplanet. Ich hatte schon früher ein halbes Dutzend Flitterwochen auf ihm verbracht, aber Landy kannte ihn noch nicht, unddeshalb entschloß ich mich zu einem weiteren Besuch.
    Thalia ist, wie Sie wissen, ein mittelgroßer Planet mit etwa dem Eineinhalbfachen der Masse, Dichte und Anziehungskraft der Erde, mit einem Paar farbiger Monde, die wie für Geliebte geschaffen sind, denn sie scheinen Tag und Nacht. Der Himmel ist hellgrün, und die Vegetation tendiert stark zu einem intensiven, lohbraunen Orangegelb. Die Luft erfrischt wie Muskatnuß. Das Land gehört einem Kartell, das im trockenen nördlichen Kontinent nach einfachen Metallen schürft, auf der östlichen Hälfte des Planeten, wo einst ein tropischer Urwald stand und jetzt eine riesige Platte von Laterit abgelagert ist, nach Energiekernen gräbt und auf einem kleineren Kontinent im westlichen Ozean ein riesiges Erholungszentrum für Neuvermählte betreibt. Man könnte es eine galaktische Gästeranch nennen. Das Personal besteht hauptsächlich aus Terresten, doch die Gäste kommen aus allen Richtungen des

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